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Im Gegensatz zu vielen Anfängerfehlern kann ein Milchstau während der ganzen Schwangerschaft auftauchen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Milchstau gezielt erkennen können und welche Maßnahmen wirklich helfen! Das Redaktions-Team von heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das alles finden Sie in diesem Artikel:

  • Was genau ist ein Milchstau?
  • Milchstau: Das können Sie tun!

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Was genau ist ein Milchstau?

Ein Milchstau ist ein relativ häufiges Problem in der Stillzeit und kann zu ernsthaften Problemen während der Schwangerschaft führen. Die Ursache des Problems ist im Gegensatz zu vielen anderen Stillproblemen allerdings nicht, dass es sich um einen klassischen Anfängerfehler handelt – ein Milchstau kann nämlich während der gesamten Stillzeit auftreten.

Typische Symptome

Grundsätzlich kommt ein Milchstau immer dann zustande, wenn die Milch aus der Brust nicht richtig abfließen kann und sich die Milch daher staut. Die Milch staut sich in den Milchgängen und führt zu einem unangenehmen und schmerzhaften Anschwellen der Brust. An den betroffenen Stellen kann sich die Haut außerdem röten.

Wenn Sie über diese geröteten Stellen fühlen, können Sie in der Regel auch schon eine Verhärtung ertasten. Außerdem ist es üblich, dass sich bei Frauen mit derartigen Beschwerden auch Erschöpfungssymptome zeigen.

Besonders typische Symptome sind:

  • schmerzende und angeschwollene Brust
  • deutliche Rötung der Brust
  • fühlbare Verhärtungen in der Brust
  • leichtes Fieber
  • allgemeines Erschöpfungsgefühl

Wichtig: Solche Symptome sollten Sie unbedingt ernst nehmen. Sollte ein Milchstau nämlich nicht rechtzeitig erkannt und anschließend behandelt werden, kann schnell eine Brustentzündung folgen. Ein besonderes Warnsignal des Körpers ist erhöhtes Fieber. In so einem Fall sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Wie entsteht ein Milchstau?

Ein Milchstau kann teilweise sogar sehr kurzfristig entstehen. Das bedeutet, dass der Milchstau sich nicht erst lange ankündigt, sondern manchmal sogar „einfach da“ ist. Besonders schlimm ist das nicht, da der Milchstau mit der richtigen Behandlung auch relativ schnell gelöst werden kann.

Mögliche Ursachen für einen Milchstau sind insbesondere:

  • Stress: Interessanterweise ist Stress sogar eine der Hauptursachen für einen Milchstau. Das liegt daran, dass Stresshormone den Milchspendereflex hemmen, der notwendig ist, damit die Brust die Milch überhaupt rauslässt.
    Falsche Stillposition: Ebenfalls sehr häufig ist der Auslöser eine falsche Stillposition. Liegt das Baby falsch an der Brust an, kann es sein, dass das Kind mit seinen sehr harten Kauleisten die Brustwarze so fest zusammendrückt, dass einige Milchgänge dabei abgeklemmt werden.
  • Zu viel Milch: Produziert eine Frau zu viel Milch, staut sich die überschüssige Milch im Gewebe.
    Zu lange Stillabstände: Wenn das Kind zu selten an der Brist trinkt und damit die Stillabstände zu lang werden, staut sich die überschüssige Milch ebenfalls in der Brust an und kann zu einem Milchstau führen. Sehr schnell kann es schon hierzu kommen, wenn Sie einen unregelmäßigen Stillrhythmus haben.
  • Falscher BH: Ein zu eng anliegender BH kann ebenfalls einen Milchstau hervorrufen.

Verletzte Brustwarzen: Achtung, nicht verwechseln!

Eine „bakterielle Mastitis“ hat zunächst dieselben Symptome wie ein Milchstau, ist aber im Verlauf deutlich schwerer. Den Milchstau sollten Sie daher besser nicht mit der bakteriellen Mastitis verwechseln. Bei der bakteriellen Mastitis wird die Entzündung der Brust nämlich durch Bakterien ausgelöst, die über feine Risse in der Brustwarze in die Milchdrüsen gelangen. Eine solche Infektion muss nicht selten mit Antibiotika behandelt werden!

Milchstau: Das können Sie tun!

Um einen Milchstau zu lösen, ist eine Sache besonders wichtig: Sie müssen den Milchfluss wieder anregen!

Regelmäßig Stillen

Einen Milchfluss erzeugen Sie am besten, indem Sie Ihr Kind regelmäßig stillen. Das Saugen des Babys an der Brust sorgt nämlich dafür, dass der Milchfluss automatisch angeregt wird. Zu Beginn kann das sogar ein bisschen schmerzhaft sein. Nach und nach beginnt sich der Stau allerdings zu lösen. Sehr schnell werden Sie schon eine deutliche Erleichterung spüren.

Verhärtete Stellen behandeln

Die verhärteten Stellen an der Brust können Sie zusätzlich behandeln. Versuchen Sie dazu das Baby so an die Brust zu legen, dass es beim Saugen mit seinem Kinn die entsprechenden Stellen sanft massiert. Das Ganze können Sie sich auch von einer Hebamme zeigen lassen.

Sollte Ihnen diese Prozedur allerdings nicht gefallen oder Sie sich damit unwohl fühlen, können Sie die Stellen alternativ auch mit kleinen kreisenden Bewegungen und leichtem Druck selbst massieren.

Auch Wärme kann dabei helfen, die verhärteten Stellen zu lösen. Wärme wirkt nämlich stimulierend. Verwenden Sie dazu entweder die Duschbrause und duschen Sie damit Ihre Brust vor dem Stillen warm ab, oder bestrahlen Sie die Brust zuvor mit einer Wärmelampe. Auch ein Wärmekissen kann die Brust mit der notwendigen Wärme versorgen. So fördern Sie die Durchblutung des Gewebes und weiten die Milchdrüsen etwas.

Auf die richtige Stillposition achten

Besonders wichtig ist, dass Sie auf die richtige Stillposition achten. Das Baby sollte an beiden Brüsten etwa gleichlang gestillt werden. Sollte das Kind mit dem Trinken aufhören und nur noch an einer Brust nuckeln, ist es wichtig, das Baby sanft zu lösen. Prüfen Sie dann, ob das Baby die Brust ganz entleert hat. Eventuell können Sie Ihre Brust anschließend ausstreichen oder auch die überschüssige Milch abpumpen. Danach sollte sich die Brust erleichtert anfühlen.

Schmerzen können übrigens noch immer vereinzelt auftreten. Auch die Rötung ist häufig noch etwas zu sehen. Allerdings sollte die Brust zumindest nicht mehr hart oder angeschwollen sein.

Wichtig: Um zu verhindern, dass sich erneut Milch einschließt, können Sie die Brust kühlen. Dazu können Sie kalte Umschläge oder Kühlpads verwenden, die Sie in ein Handtuch wickeln. Auch kühlende Quarkwickel sind super, da sie außerdem entzündungshemmend wirken. Dazu bestreichen Sie einfach eine Mullbinde mit reichlich kühlem Quark und lassen das Päckchen für einige Minuten auf der Brust wirken.

Körpertemperatur beobachten

Nun sollten Sie noch weiterhin unbedingt Ihre Körpertemperatur im Auge behalten. Im Normalfall sinkt das Fieber zusammen mit dem Verschwinden der Beschwerden. Natürlich nur dann, wenn Sie auch Fieber als eine der Symptome hatten.

Die Rötungen sowie die Schmerzen können noch für einige Tage lang anhalten. Das ist auch nicht weiter schlimm. Wesentlich wichtiger ist, dass Sie jetzt regelmäßig in einem guten Rhythmus stillen, damit sich die Milchproduktion einpendeln kann und ihre Brust auch stets geleert wird. So beugen Sie einem Rückfall vor.

Achtung bei längeren Beschwerden!

Sollte der Milchstau trotz einer Behandlung durch die verschiedenen Maßnahmen nach drei Tagen noch immer nicht verschwunden sein, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen! In diesem Fall könnte es sich bereits um eine Brustentzündung handeln. Diese lässt sich am besten behandeln, wenn sie möglichst früh erkannt wurde.

Bildquelle: © PhotographyByMK – Fotolia.com

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