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Musik und Computer: Wer diese beiden Leidenschaften kombinieren will, findet in Music Game Jobs seinen Traumberuf. Neben der Begeisterung für Melodien und Klänge sowie für Videospiele sollte man außerdem eine passende Ausbildung und Erfahrung mitbringen. Welche Ausbildung Ihnen den Weg als Komponist für Videospiele ebnet, wo die Herausforderungen des Music Game Jobs liegen und welche Gehaltsvorstellungen realistisch sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Musik in Videospielen
  • Die Funktion von Videospielmusik
  • – dynamische Musik in Games
  • Einflüsse aus der Filmmusik
  • Die Bedeutung von Musik für die Videospielproduktion
  • Music Game Jobs: Die passende Ausbildung finden
  • Gehälter für Game Komponisten

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Musik in Videospielen

Heutzutage dienen Video- oder Konsolenspiele vielen Spielern nicht mehr ausschließlich dem Zeitvertreib, eine Vielzahl fühlt sich von der anspruchsvollen Gestaltung angesprochen, die insbesondere in der letzten Zeit hohes ästhetisches Level erreicht hat.

Schaut man sich nur mal einige Art Games an, die Spieler auf einer tiefgreifenden Ebene erreichen wollen und nicht ausschließlich zum „Ballern“ gedacht sind. Einen wichtigen Beitrag leistet die Musik, die eigens für Videospiele komponiert wird und nicht selten das Merkmal schlechthin ist.

Berühmte Beispiele: Nahezu jeder Spieler dürfte sich noch an die russisch anmutende Melodie von Tetris erinnern, die beim Verteilen der digitalen Klötzchen aus dem GameBoy dröhnte.

Ebenso berühmt ist die Titelmusik von „The Legend of Zelda“ (Nintendo), die von dem japanischen Komponisten Koji Kondo kreiert wurde. Sie wird mittlerweile in großen Konzertsälen von Orchestern gespielt. Ein weiteres Beispiel ist die Game Musik der Spielreihe „Final Fantasy“, deren melodische Klänge vom Japaner Nobuo Uematsu komponiert wurden.

Die Funktion von Videospielmusik

In Video- und Computerspielen übernimmt die Musik die funktionale Aufgabe Emotionen zu erzeugen. So verleiht erst die Musik einem Bild eine Stimmung / Bedeutung, sie kann aber auch gegensätzlich eingesetzt werden oder das Gezeigte unterstützen – als Motivation für den Spieler am Spielziel festzuhalten.

In diesem Sinne kann Musik die Umgebung skizzieren, Sicherheit bieten, auf Gefahren hinweisen, Emotionen verdeutlichen oder wecken. Eine der wichtigsten Funktionen von Videospielmusik ist allerdings die Motivation des Spielers. Ein Videospiel ist immer interaktiv, im Gegensatz zu Kinofilmen oder Radiosongs, ohne die Entscheidungen und Handlungen des Spielers würde das Prinzip nicht funktionieren.

Dynamische Musik in Games

Bei der Komposition von Videospielmusik wird vorrangig die sogenannte Mood-Technik eingesetzt. Hierbei wird eine Musik konzipiert, die nicht auf jede Handlung auf dem Bildschirm „eingeht“, sondern eine gewisse Grundstimmung zaubert.

Deshalb ist die Musik in Videospielen aber dennoch abwechslungsreich und nicht monoton. Aus diesem Grund schaffen Videospielkomponisten dynamische Musik, die sich der Spielzeit anpasst und nicht zu aufdringlich wirkt. In den Anfängen von Videospielen war dies anders, denn viele Spiele dauerten nur eine gewisse Zeit. Eingängig und prägnant musste die Musik sein, wie beispielsweise bei „Super Mario“.

Heute bieten Onlinerollenspiele und ähnliches dem Spieler die Möglichkeit, bis zu 100 Stunden zu spielen. Während des Spiels eine musikalische Endlosschleife zu hören, ist nicht förderlich für den Verlauf und die Motivation.

Konzeptbeispiele: Dynamische Musik kann in Videospielen auf unterschiedliche Weise konzipiert werden: variabel (Musiksegmente werden zufällig angeordnet), adaptiv (Musiksegmente „reagieren“ auf die Handlung), Branching (einzelne Musikschichten werden gespielt & kombiniert), Layering (ähnliche Technik wie das Branching), Transitions (mehrere Musikstücke werden durch Übergangsstücke „transition pieces“ verbunden) und das Parallel Composing (ein lineares Musikstück und einige Nebenstücke, die parallel abgespielt werden und jederzeit wechseln können).

Einflüsse aus der Filmmusik

Videospielmusik ist längst nicht mehr das, was es zu den Anfängen war: eine aufdringliche Dauerschleife, die den Spielmodus dominiert. Sobald es technisch möglich war, schufen Komponisten Videospielmusik nach dem Vorbild von Filmmusik. Das ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass Videospiele in der heutigen Zeit immer authentischer werden, sondern auch viele Filmkomponisten Videospielmusik kreierten.

Berühmte Komponisten: Danny Elfman („Spiderman“) für „Fable“, Micheal Giacchino („Mission Impossible“) für „Medal of Honor“ und „Call of Duty“, Hans Zimmer (u.a. „Inception“, „Der Dark Knight Rises“, „12 Years a Slave“) für „Crysis 2“ sowie Steve Jablonsky („Transformers“) für „Command & Conquer 3: Tiberium Wars“.

Die Bedeutung von Musik für die Videospielproduktion

Diese ganze Entwicklung – hin zu authentischen Videospielen und vielen Stunden Spielerlebnis – und die Verknüpfung innerhalb der Branche der Musikkomposition sorgt dafür, dass die Musik in Videospielen eine hohe Bedeutung erhält. Nicht zuletzt merkt man dies am gesteigerten Produktionsaufwand. Während man bis vor einigen Jahren vorrangig synthetische Sounds aus dem Computer nutzte, werden einige Musikstücke für Videospiele heute mit großen Orchestern eingespielt. Für den Beruf des Videospielkomponisten bedeutet dies wiederum, dass er eine anspruchsvolle Aufgabe übernimmt, die im Prozess der Spieleentwicklung nicht zu verachten ist.

Kurz und knapp: Videospielmusik ist nicht nur von Hollywood inspiriert, sondern wird ähnlich aufwendig produziert!

Music Game Jobs: Die passende Ausbildung finden

Zwar durchlief der international bekannt und vielfach ausgezeichnete Komponist Hans Zimmer nie eine akademische Ausbildung, doch gehört viel Talent und Erfahrung dazu, um ohne ein musikalische Studium oder einen ähnlichen Abschluss Fuß im Music Game Job zu fassen.

Das bedeutet nicht, dass hochtalentierte Musiker ohne direkte Ausbildung keinen Erfolg in der Branche hätten, doch empfiehlt sich eine gewisse Grundlage an Qualifikationen.

Ein Studium der Musikwissenschaft, Musik auf Lehramt, Komposition oder ähnlich verwandte Studiengänge sind hier die Basis für die spätere Karriere. Alternativ eignen sich auf die Studiengänge Sound Design, Sound Engineering, Sound and Music Production oder Digitale Musikproduktion.

Spezialisierung für den Gamebereich: Über ein Studium im Bereich Game oder interaktive Medien sowie Weiterbildungen oder Onlinekurse kann man sich für die Gamebranche spezialisieren.

Übrigens: Nicht zu unterschätzen ist die musikalische Ausbildung im Kindes- oder Jugendalter. Viele Komponisten sind akademisch nicht ausgebildet, kennen sich aber hervorragend mit Musik aus, weil sie ein oder mehrere Instrumente spielen.

Und außerdem: Selber musikalisch zu sein, ist nicht nur Grundvoraussetzung für den Music Game Job, sondern auch für die Aufnahme in Musikhochschulen.

Gehälter für Game Komponisten

Die meisten Game Komponisten arbeiten auf Projektbasis, demnach erhalten sie ihr Honorar auch je nach Projekt. Auch sind die Gehaltsangaben sehr unterschiedlich: Mal erhält ein Komponist pro Musikminute, die später im Videospiel zu hören ist, bis zu 1.900 Euro, mal „nur“ knapp 300 Euro.

Faktoren wie Länge, Komplexität und „Besetzung“ spielen hier eine wichtige Rolle. So zahlte beispielsweise Sony 200.000 Dollar für 35 Minuten Videospielmusik (PS3 Spiel „Afrika“). Involviert waren jedoch der Komponist Wataru Hokoyama und ein komplettes Orchester. Pauschale Angaben für das Gehalt eines Game Komponisten sind daher schwer zu nennen.

Empfehlung des Deutschen Komponistenverbandes: In der Kategorie B (u.a. elektroakustische Kompositionen) empfiehlt der Deutsche Komponistenverband (DKV) ein minimales Honorar von 150 bis 250 Euro pro Aufführungsminute. Nach statistischer Erhebung von 2002 entspricht das einem Stundenlohn von 20 Euro.

Anmerkung: Die Honorarrichtlinie des DKV wurde seit 2004 nicht aktualisiert. Die Honorare dürften demnach höher sein, allerdings werden sie in der Praxis nicht selten unterschritten.

Eine weitere Orientierung bietet eine Umfrage der Künstlersozialkasse in Zusammenarbeit mit ver.di, die 2013 ergab, dass u.a. Komponisten rund 11.000 bis 13.000 Euro im Jahr verdienen und damit am Existenzminimum leben.

Für den angehenden Music Game Komponisten gilt demnach: Viel Eigeninitiative, viel Erfahrung, hervorragende Qualifikationen, gute Kontakte und Projekte aus anderen Branchen annehmen, um ein ausreichend hohes Einkommen zu erwirtschaften!

Bildquelle: © Sergey Nivens – Fotolia.com

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