So schön es ist Kinder zu haben: Die damit verbundene Verantwortung und Erziehung fordern Eltern große Kraft ab und können so überfordern, dass die Gesundheit gefährdet ist. Befinden Sie sich gerade in so einer Situation? Wir wissen einen Ausweg für Sie: Mutter Kind Kuren. Was das ist und wie Sie daran teilnehmen, erklären wir Ihnen hier. Erfahren Sie in unserem Artikel alles Wichtige zu Mutter Kind Kuren: Das müssen Sie wissen!

Überblick

  • Was sind Mutter Kind Kuren?
  • Gesetzesgrundlage für Mutter Kind Kuren
  • Mutter Kind Kuren: Voraussetzungen
  • Mutter Kind Kur beantragen
  • Mutter Kind Kur: Dauer und Kosten
  • Typische Anlässe für Mutter Kind Kuren
  • Mutter Kind Kuren: immer stationär?
  • Haushaltshilfe bei Mutter Kind Kuren
  • Konzepte von Mutter Kind Kuren
  • Fazit

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Was sind Mutter Kind Kuren?

Bei Mutter Kind Kuren handelt es sich um eine besondere stationäre medizinische Vorsorgemaßnahme beziehungsweise medizinische Rehabilitationsmaßnahme. Früher Müttern vorbehalten, können an Mutter Kind Kuren inzwischen auch Väter teilnehmen sowie weitere mit der Kindererziehung betraute Personen wie beispielsweise Großeltern.

Diese Kur ist eine Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen, sofern die gesundheitlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind. Beamte und Privatversicherte können eine ähnliche Leistung in Anspruch nehmen. Für den Aufenthalt bei Mutter Kind Kuren darf kein regulärer Urlaub genommen werden.

Noch immer sind es überwiegend Mütter, die an Mutter Kind Kuren teilnehmen, meistens gemeinsam mit ihren Kindern. Die Kur ist aber auch ohne Kind möglich.

Dieser Artikel spricht aufgrund sprachlicher Vereinfachung von den Müttern als Teilnehmerinnen der Mutter Kind Kuren, gilt aber ebenso für Väter und andere mit der Kindererziehung und -sorge befasste Angehörige.

Gesetzesgrundlage für Mutter Kind Kuren

Mutter Kind Kuren haben ihre Gesetzesgrundlage im Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V), wo die beiden §§ 24 und 41 die Details regeln.

Mutter Kind Kuren: Voraussetzungen

Kinder zu haben begründet noch keinen Rechtsanspruch auf eine Mutter Kind Kur. Es muss beim Antragsteller ein hoher Erschöpfungsgrad beziehungsweise eine starke gesundheitliche Beeinträchtigung vorhanden sein. Einen Anspruch auf die Kur begründen Voraussetzungen wie:
Es besteht eine so starke Gesundheitsbeeinträchtigung, dass sie ohne Kur demnächst in eine Erkrankung münden wird.
Die gesundheitliche Entwicklung des Kindes ist gefährdet.

Zusammengefasst dienen Mutter Kind Kuren der Heilung oder Verbesserung einer Krankheit oder dem Verhindern einer Verschlechterung.
Die Kurbedürftigkeit muss ein Arzt befürworten und attestieren. Außerdem muss die Versorgung des Kindes oder der Kinder zuhause ausgeschlossen sein oder aber eine – wenn auch nur vorübergehende – Trennung von der Mutter unzumutbar.

Mutter Kind Kur beantragen

Die Krankenkasse, nicht der Rentenversicherungsträger, ist Ansprechpartner für das Beantragen einer Mutter Kind Kur und hält die Attestformulare für den Mutter-Kind-Kur-Antrag bereit. Der Hausarzt, Facharzt oder Kinderarzt füllt das Attestformular beziehungsweise den Kurantrag nach seiner Untersuchung aus.

Anschließend muss die Antragstellerin hiermit bei ihrer Krankenkasse die Mutter Kind Kur beantragen. Jetzt sucht die Krankenkasse zusammen mit der Mutter aus Ihrem Verzeichnis eine passende Klinik aus. Danach ist noch die schriftliche Zusage der Krankenkasse mit dem reservierten Kurtermin abzuwarten.

Mutter Kind Kuren: Dauer und Kosten

Eine Mutter Kind Kur ist auf 21 Tage angelegt und kann während der Maßnahme aus medizinischen Gründen um weitere 7 Tage verlängert werden. Pro Kalendertag wird von der Teilnehmerin eine Zuzahlung von 10 Euro erhoben.

Eine weitere Mutter Kind Kur kann frühestens 4 Jahre nach der vorherigen Mutter Kind Kur erfolgen. Dringende medizinische Gründe lassen jedoch einen früheren Zeitpunkt zu.

Typische Anlässe für Mutter Kind Kuren

Als Anlässe für Mutter Kind Kuren kommen nicht nur direkte Gesundheitsstörungen infrage, sondern auch weitere mit der Kindererziehung im Zusammenhang stehende Probleme.

Vor allem sind das:

  • Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Dauerkopfschmerzen, Herzrasen, Rückenschmerzen, Erschöpfungssyndrom, Unruhe- und Angstgefühle, Schlafstörungen oder Anpassungsstörungen
  • klassische mütterliche Probleme wie Mehrfachbelastung durch Beruf und Familie, Alleinerziehendenproblematik, Erziehungsschwierigkeiten sowie allgemein fehlende Unterstützung in der Kindererziehung
  • weitere mit einer Mutterschaft in Verbindung stehende Faktoren wie Eheprobleme, Tod des Partners, Finanzprobleme und soziale Isolation

Mutter Kind Kuren: immer stationär?

Das normalerweise für Kuren geltende Prinzip „ambulant vor stationär“ gilt für Mutter Kind Kuren nicht. Hier ist es wichtig, dass sich die Mütter mit ihren Kindern während der Kur durchgehend in einer anderen Umgebung aufhalten. Bei einer ambulanten Kur würden sie stets über Nacht nach Hause zurückkehren. Eine durchgehende Abwesenheit und der vorübergehende Wegfall von familiären Pflichten und anderen ursächlichen Faktoren für die Notwendigkeit einer Mutter Kind Kur trägt zum Erfolg der Maßnahme erheblich bei.

Trotz der wochenlangen Abwesenheit von zuhause bei Mutter Kind Kuren sind diese nicht als Urlaub zu betrachten. Je nach Kuranlass stellt die Kurklinik einen Behandlungsplan auf, bei dessen Umsetzung die Mütter intensiv mitwirken.

Die Behandlungen bestehen zum Beispiel aus:

  • psychologischen Gesprächen
  • pädagogischer Beratung
  • Physiotherapie
  • Entspannungsübungen
  • Heilbäder
  • Ernährungsberatung
  • verschiedenen Bewegungsprogrammen

Die Kinder gehen entsprechend ihrem Alter in eine Kinderbetreuung des Hauses oder besuchen als Schüler einen so genannten „wissenserhaltenden Unterricht“, wenn die Kur außerhalb der Ferien stattfindet.

Haushaltshilfe bei Mutter Kind Kuren

Befindet sich während der Abwesenheit der Mutter noch ein Kind unter 12 Jahren oder mit einer hilfsbedürftigen Behinderung im Haushalt, steht ihr während dieser Zeit eine Haushaltshilfe zu. Dies ist im SGB V in § 38 Absatz 1 ausführlich erläutert.

Konzepte von Mutter Kind Kuren

Die einer Mutter Kind Kur oftmals vorausgegangenen Alltagsüberforderungen führen insbesondere zu psychosomatischen Erkrankungen, die gut auf eine ganzheitliche Therapie ansprechen. Daher verfolgen die Kureinrichtungen im Allgemeinen einen ganzheitlichen Therapieansatz. Die persönlichen Bedürfnisse der Kur-Teilnehmerinnen werden im Behandlungsplan berücksichtigt.

Mutter Kind Kuren konzentrieren sich aber auch mit Schwerpunktkuren auf spezielle Erkrankungen wie Krebs, Asthma oder Neurodermitis sowie durch hohes Übergewicht oder ADS-/ADHS-Symptomatik entstandene Belastungssituationen. Einige Häuser sind auf spezielle Probleme von Kurteilnehmern ausgerichtet, zum Beispiel Mütter mit behinderten Kindern.

Fazit

Kindererziehung, Familienalltag und Mehrfachbelastungen wie Beruf und Familie können Mütter, Väter und ebenfalls in die Kindererziehung eingebundene Angehörige an ihre Grenzen bringen. Mutter Kind Kuren verschaffen ihnen eine Auszeit.

Die Abwesenheit von zu Hause und ein Therapieplan, der auf die persönliche Situation eingeht, regenerieren Kräfte und Gesundheit überforderter Mütter oder Angehöriger. Außerdem werden sie beraten, wie sie künftig Schwierigkeiten besser meistern, ihren Alltag stressfreier organisieren und rechtzeitig eine gesundheitliche Überlastung wahrnehmen.

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