STATIST ODER KOMPARSE

Der Traum vieler Menschen ist es, einmal Teil einer Film- und Fernsehproduktion zu sein. Im Rampenlicht zu stehen und Einblicke in die Welt der Stars erhalten, dies sind die Faktoren die den Beruf des Schauspielers nach wie vor sehr populär machen.

Logischerweise ist es jedoch nicht jedem möglich, einer großen Schauspielerkarriere nachzugehen – sei es aus mangelndem Talent, unzureichendem Mut oder letztendlich das fehlende Quäntchen Glück. Wer jedoch genau hinsieht, stellt fest, dass jede Fernsehproduktion auch von Nebendarstellern, Statisten und Komparsen getragen wird. Beim Filmen einer Szene, beispielsweise in einer Großstadt, wird oftmals ein kompletter Bereich abgesperrt. Um die Szene dennoch natürlich wirken zu lassen, werden allerhand Personen benötigt. Man unterscheidet hierbei zwischen den Statisten, welche lediglich die Aufgabe haben, sich im Hintergrund zu bewegen und willkürlich durch die Straße zu laufen und Komparsen, welche weitreichenderen Aufgaben haben (z.B. der Verkäufer an der Supermarktkasse) und im besten Fall sogar ein bis zwei Sätze sprechen darf.

Der enorme Vorteil bei der Arbeit als Statist oder Komparse ist die Tatsache, dass jeder dazu geeignet ist. Weder Alter noch Geschlecht sind wichtig – vorausgesetzt es gibt keine engeren Vorgaben des Produktionsteams. Wichtig ist nur, die goldene Regel zu beachten: Niemals in die Kamera schauen! Dies würde das genaue Gegenteil der eigentlichen Aufgabe der Komparsen und Statisten nach sich ziehen und die Authentizität eines jeden Filmes verloren gehen lassen.

Des Weiteren sollte man sich auf durchaus längere Arbeitszeiten einstellen, denn Komparsen und Statisten müssen von Anfang bis Ende am Set vor Ort sein. Eine Szene wird oftmals den ganzen Tag wiederholt, eventuell sogar bis in die späte Nacht hinein. Hinzukommen können extreme Wetterbedingungen oder ungewöhnliche Kostüme, beispielsweise in Mittelalterproduktionen. Schlussendlich kann es auch dazu kommen, dass die produzierte Szene nicht einmal Teil des Endprodukts sein wird, was durchaus für den ein oder anderen Statisten oder Komparsen eine Enttäuschung darstellen mag.

Zudem ist die Arbeit als Statist/Komparse nicht die lukrativste und zuverlässigste Beschäftigung. Bezahlt wird oft ein zuvor festgelegter Tagessatz, welcher nur wenige Euro betragen kann. Handelt es sich um eine größere, populäre Produktion, kann es sogar vorkommen, dass keine Bezahlung stattfindet. Dies liegt am starken Zulauf bei solchen Produktionen, was es den Produktionsteams ermöglicht, auf eine angemessene Vergütung zu verzichten.

Wer mit diesen Bedingungen jedoch kein Problem hat, findet Anzeigen für Statistenrollen oft im Internet, in der Zeitung oder mittels Werbespots der produzierenden Sender. Es findet nach der Bewerbung meist ein Casting statt, bei welchem festgestellt wird, ob man in die Zielgruppe der Filmproduktion passt. Es sollte also durchaus mit einer Ablehnung gerechnet werden. Wer eine regelmäßige und zuverlässige Einkommensquelle wünscht, ist in der Filmproduktion nicht gut aufgehoben.

Letztendlich geht es sich bei dieser Art von Arbeit vielmehr um das Gewinnen neuer Erfahrungen und Eindrücke als um das Verdienen von Geld.

0 Bewertungen
0.00 / 55 0