TESTKÄUFER TESTKUNDE

Unfreundliche Verkäufer, unzureichende oder gar falsche Beratung. Leider kommt so etwas immer häufiger vor. Um solche Vorkommnisse zu vermeiden, setzen immer mehr Unternehmen auf Testkäufer. Diese gehen ungezwungen und unerkannt in die Geschäfte und Filialen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Dabei kann es sich um die unterschiedlichsten Arten von Einkaufsläden oder Dienstleistungsunternehmen handeln. Vom einfachen Brillenkauf beim Optiker bis hin zur professionellen Ganzkörpermassage, die zu testende Produktpalette ist ebenso lang wie vielfältig.

Testkäufer arbeiten also unentdeckt. Sie kaufen, beurteilen und bewerten und das alles im Namen der Kunden. Durch die detaillierten Bewertungen der Testkäufer können Unternehmen gezielt Missstände aufdecken und verbessern. Testkäufer muss aber nicht unbedingt gleich in Verbindung mit einem Einkauf stehen. Vielmehr geht es darum die Beratung, und somit auch die Servicequalität eines Anbieters zu testen und zu bewerten. Dies kann zum einen über ein persönliches Beratungs- oder direkt Verkaufsgespräch vor Ort, aber zum Beispiel auch per Telefon stattfinden.

Berät eine Werkstatt immer ausführlich über anzustehende Reparaturen oder wird mittels eigentlich unnötiger Ausbesserungsarbeiten die Rechnung für den Kunden absichtlich nach oben getrieben? Aber auch in speziellen Bereichen wie beispielsweise der Sicherheit finden Testkäufer häufig Anwendung. Wie reagieren Verkäufer auf Ladendiebstahl? Verfolgen sie den vermeintlichen Dieb oder lassen sie ihn seelenruhig passieren, was dem Unternehmen einen erheblichen Schaden verursachen kann?

Nicht nur kleine Firmen und große Unternehmen setzen heutzutage Testkäufer ein. Auch große Institute wie die Stiftung Warentest, die DEKRA oder gar Verbraucherschützer setzen auf sogenannte Mystery Shopper. Im Vordergrund steht dabei nie den Verkäufer mit den ermittelten Ergebnissen zu konfrontieren. Vielmehr soll ein Testkauf Schwächen aufzeigen und helfen, diese zu verbessern oder gar komplett auszumerzen.

Doch wie wird man überhaupt Testkäufer? Das ist relativ einfach. Durch eine kleine Suchanfrage im Internet erhält man schnell seitenweise Anbieter. Dabei geht es zunächst oft um kleine Testkäufe oder essen, die meist in wenigen Minuten abgearbeitet werden können. Bewirbt man sich bei größeren Instituten, so sieht die Sache anders aus. Für den Testkauf wird man speziell geschult, bekommt eine ausführliche Einweisung. Anschließend sucht der Testkäufer das jeweilige Ladengeschäft auf und lässt sich beraten. Die dann folgende Auswertung ist oft mehrere Seiten lang und enthält auch wissenschaftliche und psychologische Parameter, wie das Auftreten und die Ausstrahlung des Verkäufers, den Verlauf des Verkaufsgesprächs und wichtige Details über das angebotene Produkt.

Als Testkäufer sollte man zunächst Spaß am Umgang mit Menschen und natürlich am Einkaufen haben. Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sind zwingend erforderlich, da nach jedem Testkauf eine ausführliche Auswertung abzugeben ist. Des Weiteren sind Freundlichkeit und ein gepflegtes Aussehen, sowie Freude an Details von Vorteil, da gerade Kleinigkeiten für die Unternehmen  in der Auswertung gefragt sind, um möglichst gute Schlüsse aus dem Testkauf ziehen zu können.

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