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Kindererziehung und Haushalt. Das macht die Frau. Eine aktuelle OECD-Studie zeigt nun, dass die Deutschen noch immer an der klassischen Rollenverteilung festhalten.

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Nur 70 % der Mütter arbeiten

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in Deutschland einiges verändert. Aktuell wird in vielen Großstädten über die Steigerung der Kitaplätze und die Wochenarbeitsstunden von Tagesmüttern diskutiert. Aber auch die vermehrten Elterngeldanträge von Vätern zeigen, dass sich Eltern in Deutschland zunehmend gleichgestellter die Erziehung und das Geldverdienen teilen.

Aber im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist Deutschland in diesem Punkt noch sehr konservativ. In 2014 waren hierzulande 70 % der Mütter erwerbstätig. In Dänemark und Schweden waren es 82 %. Zu diesem Ergebnis kam die aktuelle OECD-Studie zum Thema Partnerschaft in Familie und Beruf.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die politischen Instrumente, die die Vereinbarkeit von Familie und Berufe verbessern sollen, längst nicht ausgereift sind. Kinderbetreuung, Elterngeld, Steuer- und Transfersysteme seien nur einige Beispiele der Erleichterungen, die noch nachgebessert werden müssten.

Mütter üben oftmals nur Teilzeitjob aus

Eine gleichberechtigte Aufteilung der unbezahlten (Erziehung und Haushalt) und der bezahlten (Berufstätigkeit) Arbeit zwischen Frauen und Männer ist längst nicht gegeben. Mütter arbeiten durchschnittlich nur 20 Stunden pro Woche, 39 % in Teilzeit. Das lässt auch den Schluss zu, dass Haushalt und Kindererziehung vorwiegend von Frauen übernommen wird. Rund zwei Drittel der Mütter kümmern sich ums Einkaufen, Wäsche waschen und kochen.

Gesellschaft und Politik zu starrsinnig?

In Deutschland hat ein Wertewandel begonnen, auch weil die Frau durch politische Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt gestärkt wurde. In der Gesellschaft und Politik ist aber die Vorstellung immer noch fest verankert, dass eine vollzeitarbeitende Mutter keine gute sein kann. Ebenso wenig selbstverständlich ist, dass sich Väter eine Auszeit vom Job nehmen und in Elternzeit gehen. Viele beantragen nur die Light-Version und beziehen zwei Monate lang Elterngeld.

Dabei zeigen Länder wie Norwegen und Finnland, dass eine gerechte Aufteilung praktikabel ist – wenn die Kinderbetreuung stimmt. In den nordischen Ländern ist diese nämlich besonders gut ausgebaut, sodass beide Elternteile ruhigen Gewissens arbeiten können – und sich im Umkehrschluss auch die nicht bezahlte Arbeit im Haushalt gleichberechtigter aufteilen.

Am Ende entscheidet das Gehalt

Für viele Eltern ist ja nicht nur die Suche nach einem Kitaplatz ein Problem für die Rückkehr in den Beruf, sondern das Gehalt. Frauen verdienen in Deutschland noch immer weniger als Männer.

Steigt einer aus der vollwertigen Berufstätigkeit aus, um die Kinder für einige Jahre zu betreuen und zu erziehen, stellt sich immer die Frage, wie man sich das als Familie leisten kann. Und wenn der Vater ein höheres Gehalt bekommt, ist die Antwort oftmals klar. Daran ändert das Elterngeld leider auch nicht viel.

Bildquelle: © Syda Productions – Fotolia.com

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