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Sie haben gerade unsere Überschrift gelesen und überrascht reagiert? Ja, Sie haben richtig gelesen: Neugeborenenakne gibt es wirklich. Oder haben Sie ein Baby und es zeigt gerade Zeichen einer Akne? Unser Artikel erklärt Ihnen, wie es dazu kommen kann und worum es sich dabei handelt. Lesen Sie am besten gleich weiter in diesem Artikel über Neugeborenenakne: Was ist das?

Überblick

  • Neugeborenenakne: Was ist das?
  • Warum entsteht Neugeborenenakne?
  • Neugeborenenakne: Wann tritt sie auf?
  • Differenzierung Neugeborenenakne von Säuglingsakne
  • Warum entsteht Neugeborenenakne?
  • Darum bekommen überwiegend Jungen Neugeborenenakne
  • Neugeborenenakne: Welche Hautpflege?
  • Neugeborenenakne: Verwechslungsgefahr
  • Fazit

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Neugeborenenakne: Was ist das?

Wer zum ersten Mal von Neugeborenenakne erfährt, reagiert meistens verblüfft. Gerade erst auf die Welt gekommen und schon Akne? Das bekommen doch sonst erst Teenager oder Erwachsene.

In Wahrheit ist Neugeborenenakne gar nicht so selten. Nur wird die Hauterscheinung bei Babys meistens nicht als Akne wahrgenommen, sondern als eine andere Hautirritation. Der medizinische Fachbegriff für Neugeborenenakne lautet Acne neonatorum. Meistens tritt sie auf den Wangen auf, gelegentlich auch auf der Stirn oder am Kinn, sehr selten geht sie bis zum Brustkorb.

Häufig handelt es sich dabei um sogenannte Komedonen, im Volksmund unter der Bezeichnung Mitesser geläufig. Sie entstehen, wenn sich im verstopften Talgdrüsenkanal ein Pfropfen bildet. Bei dunklen Komedonen ist der Pfropfen an der Oberfläche durch den Sauerstoffkontakt oxidiert. Neugeborenenakne ist eher nicht entzündlich. Es kann aber dennoch zu offenen Komedonen kommen beziehungsweise vereiterten Papeln oder Pusteln.

Neugeborenenakne: Wann tritt sie auf?

Neugeborenenakne kann sich bereits vor der Geburt bilden oder sonst während der ersten Wochen nach der Geburt. Insgesamt kommt es bei circa 20 % der Neugeborenen zu einer Neugeborenenakne. Von diesen wiederum sind 80 % Jungen und 20 % Mädchen.

Differenzierung Neugeborenenakne von Säuglingsakne

In fast allen Fällen ist Neugeborenenakne harmlos und heilt innerhalb von 3 bis 4, gelegentlich 6 Monaten spontan ab, ohne dass Narben zurückbleiben.

Nach einem Vierteljahr bis halben Jahr kann sich allerdings eine behandlungsbedürftige Säuglingsakne entwickeln.

Ein Säugling sollte ohnehin regelmäßig einem Kinderarzt vorgestellt werden. Gerade bei Entzündungen können Komplikationen auftreten und eventuell doch Narben zurückbleiben, wenn parallel keine ärztliche Behandlung stattfindet. Anders als die Neugeborenenakne kann Säuglingsakne außerdem mit einem starken Juckreiz einhergehen.

Durch Kratzen des Babys kann es zu Verletzungen kommen, die anschließend unter Narbenbildung abheilen. Je nach Ausprägung und Beschwerden der Säuglingsakne ist es durchaus okay, wenn ein Arzt nicht nur entzündungshemmende Medikamente verschreibt, sondern auch ein Antibiotikum.

Warum entsteht Neugeborenenakne?

Wie bei Teenagern handelt es sich auch bei einer Neugeborenenakne um Ace vulgaris, bei der die Acne neonatorum eine spezielle Form darstellt. Der Körper von Neugeborenen ist ebenfalls hormonellen Veränderungen ausgesetzt, auf die er mit Akne reagiert.

Medizinisch ist die Ursache einer Neugeborenenakne noch nicht umfassend geklärt. Im Gespräch stehen hormonelle Veränderungen, die auch bei Säuglingen eine stimulierende Wirkung auf die Talgdrüsen ausüben. Von außen können mütterliche Hormone auf den Fötus oder den Säugling einwirken – über die Plazenta oder die Muttermilch.

Sehr selten können auch innere Faktoren aufgrund eines 21-Hydroxylase-Mangels zum sogenannten adrenogenitalen Syndrom führen, bei dem die Hormonsynthese in der Nebennierenrinde gestört ist. Sollte dies der Fall sein, müssen außer einer reinen Aknebehandlung weitere Therapien durchgeführt werden. Auch wegen dieser möglichen – zum Glück allerdings seltenen – Ursache sollten Eltern mit ihrem von einer Neugeborenenakne betroffenen Kind umgehend einen Arzt aufsuchen.

Darum bekommen überwiegend Jungen Neugeborenenakne

Auch wenn Wissenschaftler die Ursachen für eine Neugeborenenakne noch nicht zu 100 % geklärt haben, spricht doch sehr viel für Hormoneinflüsse. Da Kinder vor und nach der Geburt den mütterlichen Hormonen stark ausgesetzt sind, bedeuten diese Hormone natürlich einen stärkeren Kontrast für Jungen als für Mädchen.

Das heißt, dass der Körper eines Jungen weitaus stärker zu kämpfen hat als der Körper eines Mädchens. Als Ausdruck einer stärkeren hormonellen Umstellung bildet sich eine Neugeborenenakne folglich hauptsächlich bei Jungen, schließt Mädchen aber nicht ganz von ihr aus.

Neugeborenenakne: Welche Hautpflege?

Sofern es sich nicht um eine behandlungsbedürftige Akneform handelt, für die der Kinderarzt etwas zur Behandlung verordnet hat, ist weniger mehr. Zugegeben: Neugeborenenakne kann in einigen Fällen schlimm aussehen, vermittelt selbst dann aber meistens ein dramatischeres Bild vom Hautzustand, als tatsächlich besteht. Es ist verständlich, wenn Mutter oder Vater den Heilungsprozess mit Cremes oder Salben unterstützen möchten. Hier besteht aber die Gefahr, dass das Hautbild nicht besser, sondern schlechter wird. Womöglich kommt es dadurch sogar später zu einer Narbenbildung.

Empfohlen wird zur Hautpflege bei Neugeborenenakne regelmäßiges Waschen der betroffenen Hautpartien mit überwiegend lauwarmem Wasser. Alle paar Tage darf beim Waschvorgang eine feuchtigkeitsspendende milde Seife zum Einsatz kommen.

Allenfalls können zusätzlich Olivenöl oder Ringelblumensalbe vorsichtig auf die Haut aufgetragen werden, jedoch auch hier äußerst sparsam und vorsichtig abwartend. Unbedingt abzuraten ist von Spezialprodukten, wie sie zur Aknebehandlung im Teenageralter entwickelt wurden.
Auf gar keinen Fall dürfen Eltern die Aknepickel ihres Babys ausdrücken. Wie bei Teenagern und Erwachsenen können sich die Pickel einer Neugeborenenakne dadurch böse entzünden.

Neugeborenenakne: Verwechslungsgefahr

Leicht zu verwechseln mit einer Neugeborenenakne ist der Hautgrieß, auch gelegentlich als Milien bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Hauterscheinung, die unter der Haut befindlichen weißen Kügelchen ähnelt – daher auch der Name Hautgrieß. Außer im Gesicht befinden sich die Kügelchen häufig auch auf den Schultern. Wie eine Neugeborenenakne heilt auch der Hautgrieß normalerweise von allein spontan ab.

Neugeborenenakne: Hinweis

Dieser Artikel soll über Neugeborenenakne informieren und nicht Beratung und Besuch eines Arztes, Heilpraktikers oder Apothekers ersetzen.

Fazit

Neugeborenenakne ist fast immer harmlos. Vorsichtshalber sollten betroffene Kinder aber einen Kinderarzt präsentiert werden. Zu intensive Hautpflege schadet eher. Sie beschleunigt den Heilungsprozess nicht und kann sogar das Hautbild verschlimmern. Regelmäßiges vorsichtiges Waschen mit lauwarmem Wasser genügt meistens. Abzugrenzen ist die Neugeborenenakne von der Säuglingsakne und vom Hautgrieß.

Bildquelle: © Andrey Popov – Fotolia.com

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