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Was erst widerlich und abscheulich klingt, hat in Wahrheit einen triftigen und aussagekräftigen Hintergrund. Der dänische Künstler Kristian von Hornsleth startete ein Projekt, in welchem er Obdachlose in London öffentlich zum Verkauf anbot und dem jeweiligen „Besitzer“ via GPS kompletten Einblick in dessen Leben gab.

Die ausgewählten Obdachlosen wurden von Hornsleth sowohl mit GPS-Sendern versehen, als auch individuell in allen gängigen Social Media-Kanälen (Instagram, Facebook, Twitter, etc.) mit einem eigens angelegten Profil öffentlich „zur Schau“ gestellt.

Obdachlose seien „menschliche Tamagotchis“

Im Anschluss bekam jeder einen zu zahlenden Preis im Bereich von etwa 30.000 Euro zugeteilt, über dessen Zahlung der jeweiligen Obdachlose einem Käufer als „Besitz“ übergeben wurde. Dem  Erbwerber wurden schließlich die Trackingrechte seines neuen „menschlichen Tamagotchis“ zugeschrieben, welches er so über den Zeitraum von einem Jahr bei all seinen Aktivitäten verfolgen kann. Eine durchaus strittige und fragwürdige Idee.

Aktion dient der Kritik

Aufmerksam machen möchte der Künstler mit dem Projekt – laut eigener Aussage – vor allem auf den stetig wachsenden millionenschweren Immobilienmarkt im Kontrast zur hohen Anzahl an Obdachlosen. Speziell in London sei die Diskrepanz deutlich zu erkennen. Dass die Aktion auch Unmut aufwerfen würde, sei ihm natürlich bewusst gewesen. Dennoch: Die Obdachlosen werden für die öffentliche Bloßstellung passend entschädigt. Wie diese Entschädigung genau aussieht, darüber schwieg Hornsleth.

Beitragsbildquelle: © stephm2506 – Fotolia.com

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