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Ökotrophologie – ein schwieriges Wort, das man aber doch schon des Öfteren gehört hat und weiß, dass es irgendetwas mit Ernährung zu tun hat. Richtig: Denn Ökotrophologie steht für Haushalts- und Ernährungswissenschaften und ist gleichzeitig ein eigenständiges Studienfach. Wer also Ökotrophologe werden möchte, der muss ein Studium absolvieren. Welche Möglichkeiten es hierfür genau gibt und welches Gehalt und welche Perspektiven einen hinterher erwarten, erfahren Sie hier!

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Übersicht:

  • Was ist Ökotrophologie?
  • Aufgaben haben Ökotrophologen?
  • Wo arbeiten Ökotrophologen?
  • Wie wird man Ökotrophologe?
  • Studium der Ökotrophologie
  • Studieninhalte und Dauer
  • Zulassungsvoraussetzungen
  • Möglichkeiten in Deutschland
  • Gehalt von Ökotrophologen
  • Berufliche Perspektiven

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Was ist Ökotrophologie?

Kurz gesagt: Die Ökotrophologie beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Zusammensetzung von Nahrungsmitteln. Der Begriff Ökotrophologie stammt aus dem Griechischen und bezeichnet die Lehre der Haushalts- und Ernährungswissenschaften.

Bei der Schreibweise ist man sich nicht ganz einig: Einige Hochschulen und der Berufsverband sprechen auch von Oecotrophologie.

Welche Aufgaben haben Ökotrophologen?

Ökotrophologen stellen in ihrem Tätigkeitsfeld oft eine Schnittstelle zwischen Ernährung, Haushalt (Endverbraucher) und Wirtschaft dar. Sie befassen sich mit Aufbau und Zusammensetzung von Nahrungsmitteln und kennen deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper.

Je nach Arbeitsort entwickeln Ökotrophologen beispielweise neue Lebensmittel oder informieren Verbraucher in öffentlichen Beratungsstellen über Ernährung sowie Nahrungsmittel und deren Zusammensetzung. Zudem sind sie in der wissenschaftlichen Forschung, etwa von Lebens- und Genussmitteln, tätig.

Wo arbeiten Ökotrophologen?

Das Studium der Ökotrophologie eröffnet Absolventen viele Tätigkeitsfelder.

Entsprechend ihrer Ausbildung arbeiten Ökotrophologen zum Beispiel in Leitungen von Großhaushalten wie Kantinen, Krankenhäusern oder Heimen, in der Personalentwicklung, im Hauswirtschaftsmanagement, in Verbraucherberatungsstellen, in der Beratung von Einzelpersonen oder Gruppen, zum Beispiel als selbständige Ernährungsberater oder bei Krankenkassen, in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie zum Beispiel als Produktentwickler, in der Qualitätssicherung, im Qualitätsmanagement oder im Marketing. Man findet Haushalts- und Ernährungswissenschaftler aber auch in der Sozial- und Marktforschung, in PR-Agenturen oder im Wissenschaftsjournalismus.

Mit einem Masterabschluss qualifizieren sich Ökotrophologen auch für Tätigkeiten in Forschung und Lehre an Hochschulen und Schulen, zum Beispiel als Fach- oder Berufsschullehrer.

Wie wird man Ökotrophologe?

Um als Ökotrophologe tätig sein zu können, ist ein entsprechendes Studium notwendig. Dieses kann an einer Universität oder Fachhochschule absolviert werden.

Ökotrophologie kann man auch im Rahmen von Lehramts-, dualen und Fernstudiengängen studieren. Im Folgenden gehen wir jedoch näher auf das „klassische Studium“ ein.

Studium der Ökotrophologie

Das Studium der Ökotrophologie ist sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen möglich. Es wurde inzwischen von nahezu allen Hochschulen vom Diplom-Abschluss (Dipl. oec. troph. oder Dipl.-Oecotroph.) auf die Bachelor- und Master-Abschlüsse umgestellt.
Die erlangten akademischen Grade heißen Bachelor of Science (BSc) bzw. Master of Science (MSc).

Das grundständige Studienfach Ökotrophologie vermittelt wissenschaftliches und praktisches Grundlagenwissen in Ernährungswissenschaft, Lebensmittellehre und Lebensmitteltechnologie. Bereits im grundständigen Studienfach Ökotrophologie kann – je nach Hochschule und Studiengang – eine Spezialisierung erfolgen, z.B. in Versorgungsmanagement, Agrar- und Ernährungsethik oder Ernährungsberatung.

Studieninhalte und Dauer

Das Studium der Ökotrophologie beschäftigt sich sowohl mit naturwissenschaftlich-medizinischen als auch mit psycho-soziologischen und ökonomischen Fächern.

Die Lehrgebiete umfassen die naturwissenschaftlichen Fächer wie:

  • Ernährungslehre einschließlich Diätetik und Gesundheitslehre,
  • soziologische Fächer wie Ernährungssoziologie, Haushalts-, Beratungs- und Verbrauchslehre und Sozialpolitik,
  • wirtschaftswissenschaftliche Elemente wie Ökonomie und Personalmanagement,
  • die in der Hauswirtschaft relevante Haushaltstechnik und
  • die in der Lebensmittelindustrie relevante Lebensmitteltechnologie oder Prozesstechnik.

Schnittstellen zwischen den Disziplinen bilden Fächer wie die Ernährungsökologie und die Ernährung in Entwicklungsländern.

Bei einem Universitätsstudium der Ökotrophologie bauen diese Fächer im Hauptstudium auf die im Grundstudium behandelten Fächer auf; zu denen gehören unter anderem die Botanik und Zoologie, Mikrobiologie und Hygiene, Anatomie und Physiologie, Chemie und Biochemie, Mathematik und Statistik, Lebensmitteltechnologie und -kunde, Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zuweilen auch Physik oder Soziologie.
Die Regelstudiendauer beträgt 6 bis 8 Semester.

Zulassungsvoraussetzungen

Grundsätzliche Voraussetzungen für ein Studium der Ökotrophologie sind:

  • 1. An Universitäten und gleichgestellten Hochschulen: die allgemeine oder ggf. die fachgebundene Hochschulreife
  • 2. An Fachhochschulen: mindestens die Fachhochschulreife oder ein von der zuständigen Stelle des Bundeslandes (z.B. Kultusministerium) als gleichwertig anerkanntes Zeugnis.

An einigen Universitäten oder Fachhochschulen wird ein Vorpraktikum vorausgesetzt. Je nach Hochschule erfolgt zudem ein hochschulinternes Auswahlverfahren.

Studienmöglichkeiten in Deutschland

Ein Studium der Ökotrophologie ist in Deutschland unter anderem an folgenden Hochschulen und Universitäten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fachrichtungen möglich:

  • Hochschule Anhalt (BSc, MSc)
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (BSc Ernährungs-und Hauswirtschaftswissenschaften)
  • Hochschule Fulda (BSc)
  • Justus-Liebig-Universität Gießen (BSc, MSc)
  • Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (BSc)
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (BSc)
  • Fachhochschule Münster (BSc)
  • Hochschule Niederrhein (BSc)
  • Fachhochschule Osnabrück (BSc)

Gehalt als Ökotrophologe

Wie so oft sind auch die Gehälter von Ökotrophologen zum Teil sehr unterschiedlich. Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten können die Löhne schwanken. Dabei sind Tätigkeitsfeld sowie Standort und Größe des Unternehmens ausschlaggebend.

Im Durchschnitt beträgt das Gehalt eines Ökotrophologen etwa 2.800 € brutto. Dabei liegt das monatliche Durchschnittsgehalt eines Bachelors bei etwa 2.500 € brutto, mit einem Masterabschluss erreicht man durchschnittlich etwa 3.000 € brutto monatlich.

Mit einer Weiterbildung wie dem Master of Science in Ökotrophologie kann man sein Gehalt also erhöhen. Doch auch mit steigender Berufserfahrung nimmt das Gehalt zu: Hat man mehrere Jahre als Ökotrophologe gearbeitet, verdient man bis zu 4.500 €.

Berufliche Perspektiven

Die Lebensmittelbranche und der Gesundheitsmarkt gelten als Wachstumsbranchen. Somit ist man als Ökotrophologe in einem attraktiven und zukunftsträchtigen Arbeitsfeld beschäftigt.

Die Lebensmittelindustrie bietet seit Jahren mehr als die Hälfte aller Stellen für Ernährungswissenschaftler, hat eine Analyse des Verbandes der Oecotrophologen (VDOE) ergeben. Die Arbeitsplätze in ihr gelten nach wie vor als weitgehend sicher.

Das Studium der Ökotrophologie ist breit gefächert, dadurch ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten der Spezialisierung. Auch mit einer Weiterbildung durch den Masterabschluss kann man sein Tätigkeitsfeld erweitern und zudem das Gehalt steigern.

Bildquelle:  © whitestorm – Fotolia.com

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