Österreich Arbeitslose sollen als Pornodarsteller arbeiten
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In Österreich bekommen immer mehr Arbeitslose vom Arbeitsamt Jobangebote als Pornodarsteller. Absicht oder peinliche Panne?

Job als Pornodarsteller gesucht?

Die Arbeitslosen in Österreich dürften sich sehr gewundert haben, als das österreichische Arbeitsamt – der Arbeitsmarktservice (AMS) – scheinbar zahlreiche Jobs in die Pornoindustrie vermitteln wollte.

Man fand nicht wie üblichen Stellenausschreibungen für Betriebswirte oder Verkäufer. Auf der Systemseite des Arbeitsamts wurden verschiedene Links zu Sexfilmchen und darüber hinaus Stellenangeboten als Pornodarsteller bereit gestellt.

Arbeitslose beschwerten sich

Wer also nun nach passenden Jobangeboten suchte, musste mit Angeboten als Escortdame oder Pornodarsteller rechnen. Während viele Arbeitslose verständnisvoll reagierten, beschwerten sich einige und meldeten die unseriösen Jobangebote direkt dem Arbeitsamt. Dieses konnte sich die Panne nicht erklären und verwies auf einen „Fehler im System“.

Man prüfe noch, was passiert sei, aber das Arbeitsamt vermutet, dass „jemand bei uns eingedrungen“ ist, heißt es in der Pressemitteilung des AMS.

IT-Panne der Bundesagentur kostete 60 Millionen Euro

Immerhin kostete diese Panne das österreichische Arbeitsamt nicht so viel wie die IT-Panne „Robaso“ die Agentur für Arbeit in Deutschland. Sechs Jahre lang hatte man eine Plattform entwickelt, damit die Mitarbeiter der Agentur für Arbeit die Daten der Kunden nicht mehr auf bis zu 16 verschiedenen Anwendungen eingeben müssen.

Doch die Pilotphase zeigte: Die neue IT-Plattform ist zu unflexibel. Bis dahin hatte die Bundesagentur für Arbeit aber bereits 60 Millionen Euro ausgegeben. Eine teure IT-Panne.

Dabei machte die Arbeitsagentur einen entscheidenden Fehler: Man entwickelte die Plattform unter „Laborbedingungen“ und nicht im Alltag.

Diesen Fehler machten bereits viele größere Unternehmen, sodass sich mittlerweile das Schrittweise-Vorgehen durchgesetzt hat: IT-Entwicklungen werden Schritt für Schritt eingefügt und im Alltag getestet. Man aktualisiert eine Software also in kleineren Updates.

Nun muss sich der Bundesrechnungshof mit dem IT-Projekt „Robaso“ befassen und Fehler prüfen, damit diese künftig vermieden werden können. Ein neues Projekt ist aktuell wohl nicht geplant und so müssen die Mitarbeiter der Arbeitsagenturen die Daten der Kunden nun wieder manuell in allen Anwendungen einzeln ändern. Die Plattform hatte die Bundesagentur für Arbeit selber entwickelt.

Für IT-Projekte stehen der BA durchaus viel Geld zur Verfügung. Zwischen 2011 und 2016 gab sie nach eigenen Angaben 4,5 Milliarden Euro aus, „um die Mitarbeiter mit moderner IT zu unterstützen.“

Software-Problem beim AMS?

Ein Software-Problem könnte man auch in Österreich vermuten. Denn ein Algorithmus sucht entsprechend bestimmter Stichworte einfach nach passenden Stellenangeboten. Wahrscheinlicher bleibt aber dennoch der Hackangriff auf den AMS.

Wohl mit einem Augenzwinkern erklärte die Sprecherin des AMS weiter, dass sie auch gar keine Stellenangebote für Callgirls und dergleichen vermitteln, da es sich um „ein selbstständiges Gewerbe“ handele.

Bildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

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