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Präparationstechnischer Assistent – umgangssprachlich auch Präparator genannt – ist ein spannender Beruf mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Hauptaufgabe von präparationstechnischen Assistenten besteht darin, Anschauungspräparate herzustellen, die in Schulen, Museen, in Forschung und Lehre sowie bei privaten Auftraggebern Verwendung finden. Doch die Aufgaben variieren je nach Ausbildungsschwerpunkt.

In diesem Artikel stellen wir den Beruf des präparationstechnischen Assistenten näher vor und zeigen, wie die Ausbildung aussieht, welche Verdienstmöglichkeiten und berufliche Perspektiven man erwarten kann.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Präparationstechnischer Assistent
  • Ausbildung zum Präparationstechnischen Assistenten
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Präparationstechnischer Assistent

Präparationstechnischer Assistent – umgangssprachlich auch Präparator genannt – ist ein spannender Beruf mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Das spiegelt sich auch schon in der Ausbildung wider, da diese in drei Scherpunkten angeboten wird:

  • Biologie
  • Medizin
  • Geowissenschaften

Der biologische Präparator arbeitet meist an Naturkundemuseen und zoologischen Instituten, wo er Organismen entsprechend ihrem natürlichen Aussehen präpariert (Taxidermie) oder Sammlungsgut konserviert. Darüber hinaus ist der Präparator in Museen meist auch noch an der Sammlungsbetreuung und am Auf- und Umbau von Ausstellungen beteiligt.

Der medizinische Präparator findet seine Aufgaben in der Anatomie, Pathologie und Rechtsmedizin, wo ihm auch die Betreuung der Leichen obliegt.

In der Anatomie umfasst der Aufgabenbereich die Konservierung der Leichen, das Anfertigen anatomischer Präparate zur Demonstration und für Forschungszwecke (unter Anderem auch die Plastination) und die Betreuung des Präparierkurses. In der Pathologie und in der Rechtsmedizin assistiert der Präparator den Ärzten bei der Obduktion, wobei ihm auch insbesondere die Aufgabe der Wiederherstellung des Leichnams zukommt. Auch hier werden Dauerpräparate hergestellt.

Geowissenschaftliche Präparatoren sind an geologischen und paläontologischen Instituten, Museen und Universitäten tätig, arbeiten jedoch auch in der freien Wirtschaft.

Zu ihren Aufgaben zählen das mechanische Freilegen fossiler Funde, das Herstellen von Dünnschliffen von Gesteinen, Mineralien und Fossilien zur Analyse, das Aufbereiten von Sedimentproben und auch das Präparieren von Fossilien mit chemischen und mechanischen Methoden. Der geologische Präparator stellt auch einzelne Modelle und ganze Dioramen her, ist aber auch an Ausgrabungen und dem Auf- und Umbau von Ausstellungen beteiligt.

Ausbildung zum Präparationstechnischen Assistenten

Wer als präparationstechnischer Assistent tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Die Berufsbezeichnung „Präparator“ ist in Deutschland nicht gesetzlich geschützt. Um den Berufsanfängern in Deutschland eine staatlich anerkannte Ausbildung anzubieten, wurde in Bochum eine Ausbildungsstätte eingerichtet, an der man den Abschluss „Staatlich anerkannter Präparationstechnischer Assistent“ erhalten kann.

Präparationstechnischer Assistent ist damit eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an einer Berufsfachschule. Die Ausbildung dauert mit Zusatzqualifikation 3 Jahre.

Inhalte

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • welche naturwissenschaftlichen (z.B. chemischen) Grundlagen für die Präparationstechnik entscheidend sind
  • wie man biologische, geologische bzw. medizinische Präparate mit dem Mikroskop untersucht und das Beobachtete zeichnerisch und fotografisch darstellt
  • wie man die für Konservierung, Desinfektion und Präparation verwendeten Arbeitsstoffe gemäß den Sicherheitsvorschriften fachgerecht kennzeichnet, aufbewahrt, handhabt und entsorgt
  • welche gesetzlichen Regelungen und Grundlagen der Arbeitshygiene und -sicherheit bei der Präparation zu beachten sind
  • wie man biologische, geowissenschaftliche und medizinische Sammlungs- und Anschauungsmaterialien und Modelle fachwissenschaftlich erstellt
  • wie man Sammlungsgut betreut, ordnet, beschriftet und katalogisiert
  • wie man Arbeitsergebnisse auswertet und dokumentiert

Die fachtheoretischen Kenntnisse werden auf einen der zu wählenden Schwerpunkte Biologie, Medizin oder Geowissenschaften angewendet.

Zugangsvoraussetzungen

Um zu der Ausbildung zum präparationstechnischen Assistenten zugelassen zu werden, wird in der Regel mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt.

In den fachlichen Schwerpunkt Medizin kann nur aufgenommen werden, wer zu Beginn des Bildungsganges das 18. Lebensjahr vollendet hat. In den anderen Bereichen müssen Jugendliche unter 18 Jahren ggf. eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als präparationstechnischer Assistent während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Da es sich hierbei um eine schulische Ausbildung handelt, wird diese nicht vergütet.

Für die Ausbildung können Kosten anfallen, z.B. Schulgeld, Aufnahme- und Prüfungsgebühren.

Nach der Ausbildung

Grundsätzlich richtet sich die Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Das bedeutet, es ist genau festgelegt, wie hoch das Bruttogehalt jeden Monat ausfallen wird und auch, wann die nächste Gehaltserhöhung ansteht.

Das Einstiegsgehalt von Präparatoren wird laut Tarif zwischen 2.000 und rund 2.300 Euro monatlich liegen, je nachdem, in welchem Bundesland man arbeitet. Mit steigender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt schnell an – und zwar auf rd. 2.900 Euro.

Berufliche Perspektiven

Ihre Chancen können angehende präparationstechnische Assistenten bereits während der Ausbildung verbessern, indem sie Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. die Fachhochschulreife als Basis für ein späteres Studium.

Um den Anforderungen des Arbeitsalltags nach der Ausbildung gerecht zu werden, müssen präparationstechnische Assistenten ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Das kann man zum Beispiel mit Anpassungsweiterbildungen. Das Themenspektrum reicht dabei von Biologie bis hin zu Museologie.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Medizinische Assistenz erwerben.

Auch der Weg in die Selbstständigkeit ist möglich, zum Beispiel mit einer Präparatorenwerkstatt für Tiere und Jagdtrophäen.

Bildquelle: © pab_map – Fotolia.com

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