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Wie ein gutes Qualitätsmanagement Pflege verbessern kann, wird in vielen Publikationen beschrieben und in zahlreichen Kursen gelehrt. Trotzdem oder gerade deshalb gibt es immer wieder Kritik am Qualitätsmanagement in der Pflege. Der menschliche Faktor ist schwierig zu definieren und kann nie vollständig in die Qualitätsrichtlinien eingearbeitet werden. Hier bekommen Sie die wichtigsten Informationen über Qualitätsmanagement, Pflege und die Berufe, in denen Qualität besonders wichtig ist.

Überblick:

  • Entwicklung
  • Qualitätsmanagement oder Qualitätssicherung?
  • Vorteile des Qualitätsmanagements
  • Karriere im Qualitätsmanagement
  • Qualitätsverantwortlicher
  • Gesetzliche Grundlagen
  • Was gehört zum Qualitätsmanagement?
  • Verschiedene Arten von Qualität
  • Zertifizierungen
  • Ausbildung für Qualitätsmanagement Pflege

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Entwicklung

Der Gesetzgeber sah vor einigen Jahren die Notwendigkeit, auf Forderungen nach einheitlichen Qualitätskriterien in Pflegeeinrichtungen und bei der ambulanten Pflege zu reagieren.

Deshalb wurden Qualitätskriterien festgelegt und Strukturen geschaffen, um diese durchzusetzen und zu kontrollieren. Von zentraler Wichtigkeit ist dabei das Qualitätsmanagement, das inzwischen auf vielfältige Weise in eigenen Kursen angeboten wird.

Immer mehr Einrichtungen erkennen die Vorteile, die es bringt, wenn sie sich zur Qualität verpflichten. Sie bilden deshalb nicht nur die vorgeschriebene Anzahl von Qualitätsbeauftragten aus, sondern schulen wenn möglich das gesamte Personal.

Ab 2010 werden alle stationären Pflegeeinrichtungen einmal im Jahr durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft.

Qualitätsmanagement oder Qualitätssicherung?

Der Begriff Qualitätsmanagement ersetzt den früher gebräuchlichen Ausdruck Qualitätssicherung. Die Qualitätssicherung wird heute so verstanden, dass sie einen Teilbereich des Qualitätsmanagements darstellt. Das Qualitätsmanagement umfasst nämlich weitaus mehr Bereiche wie zum Beispiel die Qualitätssteigerung oder die Bestimmung der Qualität.

Vorteile des Qualitätsmanagements

Wie das Qualitätsmanagement Pflege besser, menschlicher und auch effizienter machen kann, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Zunächst einmal bietet es Sicherheit und verlässliche Standards. Wer sich an die Qualitätsrichtlinien hält, ist auf der sicheren Seite und hat ein Mittel in der Hand, um herauszufinden, wie er seine Arbeit noch besser machen kann.

Qualitätsmanagement schafft Vertrauen. Pflegebedürftige, deren Angehörige, Versicherungen und die staatlichen Stellen gewinnen dadurch ein großes Maß an Sicherheit.

Für den einzelnen Mitarbeiter, der in seinem Unternehmen als Qualitätsbeauftragter fungiert, ergeben sich aus dem Qualitätsmanagement auch mittelbar Vorteile, denn durch seine verantwortungsvollere Position hat er die Chance sich selbst mehr einzubringen und auch mehr Lohn einzufordern.

Karriere im Qualitätsmanagement

Auch in der Pflege kommt das Qualitätsmanagement nicht ohne Titel und eine bestimmte Rangfolge aus. Sie können sich zwar selbstständig und ohne einen bestimmten Abschluss im Qualitätsmanagement fortbilden, typischerweise beginnt ihre „Karriere“ mit dem Qualitätsbeauftragten. Im entsprechenden Kurs lernen Sie alle wichtigen Bestimmungen der ISO 9000-Gruppe kennen. Diese enthält wichtige Normen zum Thema Qualität.

Teilweise gleichbedeutend, teilweise eine Stufe höher ist der Qualitäts-Manager oder Qualitäts-Direktor anzusetzen. Da die Bezeichnungen nicht genau festgelegt sind, kommt es bei den verschiedenen Titeln und Funktionsbezeichnungen immer wieder zu Verwirrungen.

Die nächsten Stufen sind der Qualitäts-Auditor beziehungsweise Lead- oder Chef-Auditor.

Qualitätsverantwortlicher

Der Begriff Qualitätsverantwortlicher ist besonders in der Pflege nicht ganz einfach zu fassen. Offiziellen ist derjenige für die Qualität verantwortlich, der das jeweilige Unternehmen leitet. Er hat aber die Möglichkeit einen Qualitätsbeauftragten zu bestimmen, der sich um die Umsetzung der Qualitätsrichtlinien kümmert.

Letztendlich kommt es bei der Qualität aber auf jeden einzelnen Mitarbeiter an. Nur wenn da die Motivation und die Qualifikation stimmen, kann das gesamte Unternehmen seine Qualitätsziele erreichen.

Gesetzliche Grundlagen

Für das Qualitätsmanagement in der Pflege muss man in erster Linie das SGB V und das SGB XI heranziehen. Diese enthalten den Grundsatz, dass ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem zu etablieren ist, man sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung beteiligen muss und das Qualitätsmanagement intern weiterentwickeln soll.

Im Pflege-Qualitätssicherungsgesetz (Gesetz zur Qualitätssicherung und zur Stärkung des Verbraucherschutzes in der Pflege) wird genauer beschrieben, wie das einrichtungsinterne Qualitätsmanagement Pflege-und Betreuungseinrichtungen verbessern kann.

Was gehört zum Qualitätsmanagement?

Auch in der Pflege umfasst das Qualitätsmanagement eine ganze Reihe von Bereichen, die in der Gesellschaft allgemein als wichtig erachtet werden. Dazu gehören der Umweltschutz, das Eingehen auf Kundenwünsche und die Wirtschaftlichkeit. Je nach Einrichtung und Möglichkeiten muss man dabei bei Teilbereichen Abstriche machen.

Verschiedene Arten von Qualität

Der Qualitätsbegriff wird zunehmend genauer definiert. Während es früher nur darauf ankam, dass das Ergebnis gepasst hat, unterscheidet man heute zwischen Strukturqualität, Prozessqualität und Ergebnisqualität.

Ein einfaches Beispiel: um einen Nagel in die Wand zu schlagen (Ergebnis), müssen Sie wissen, wie man einen Hammer hält (Prozess) und natürlich einen Hammer besitzen (Struktur). Damit das Qualitätsmanagement Pflegeeinrichtungen verbessern kann, muss man auf allen Ebenen nach Möglichkeiten suchen, wie man etwas verbessern kann.

Dabei fehlen leider meist die Kriterien, um die Ergebnisqualität allgemein verbindlich bewerten zu können.

Zertifizierungen

Während sich einzelne Personen in Kursen weiterbilden können, gibt es für Organisationen die Möglichkeit sich durch bestimmte Stellen zertifizieren zu lassen und so auf die eigenen Qualitätskriterien hinzuweisen.

Für das Qualitätsmanagement in der Pflege zieht man Kriterien heran, die sich aus der ISO 9001 ergeben. Am bekanntesten sind das Qualitätssiegel Pflegemanagement und das Diakonie-Siegel Pflege. Daneben gibt es für Einrichtungen in katholischer Trägerschaft das Qualitätssiegel der Caritas.

Diese Zertifizierungen sind teilweise mit erheblichen Kosten und einigem Aufwand verbunden, weshalb sie sich kleinere Pflegedienste nicht leisten können oder wollen.

Ausbildung für Qualitätsmanagement Pflege

Für eine fundierte Ausbildung zur Fachkraft im Qualitätsmanagement Pflege sollten Sie etwa fünf Tage einplanen. Die Kosten für ein solches Seminar belaufen sich auf etwa 2.000 Euro, wobei in der Regel sämtliche Leistungen vor Ort wie Unterbringung, Verpflegung, Lernmittel und die Prüfungsgebühr enthalten sind.

Viele Arbeitgeber sind bereit diese Art von Ausbildung finanziell zu fördern oder Ihre Mitarbeiter zumindest während der Zeit freizustellen. Häufig gibt es eine Kooperation zwischen bestimmten Pflege- und Ausbildungseinrichtungen.

Bildquelle: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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