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Was macht eigentlich ein Raumplaner? Hier erfahren Sie, welche Kompetenzen ein Raumplaner mitbringen muss, um welche Räume er sich kümmert, wie lange die Ausbildung dauert und was der Beruf für Aufgaben mit sich bringt. Wir zeigen Ihnen, dass professionelle Raumplanung nichts mit einem kostenlosen 3D-Raumplanungs-Tool zu tun hat.

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Überblick:

  • Was ist Raumplanung?
  • Aufgaben
  • Raumplanung als Fach
  • Studium
  • Studieninhalte
  • Voraussetzungen
  • Weiterbildung
  • Berufsaussichten
  • Geschichte
  • Planungsebenen
  • Verdienst

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Was ist Raumplanung?

„Raum“ ist ein Begriff, der unterschiedlich verstanden wird, je nachdem, wo man ihn verwendet. Während man im Norden von Deutschland eher von einer 2-Raum-Wohnung spricht, heißt es im Süden 2-Zimmer-Wohnung. Andererseits sagt man üblicherweise zum Beispiel auch Großraum München.

Mit Raum kann neben dem Teil einer Wohnung oder einer größeren Fläche auch noch der Weltraum gemeint sein, aber der entzieht sich aller Planung.

Im professionellen Umfeld spricht man in der Regel von Raumplanung, wenn größere Bereiche gemeint sind. Für Wohnungen sollte man eher den Begriff Innenarchitektur verwenden.

Womit beschäftigt sich Raumplanung?

Die Raumplanung umfasst alle Aspekte, die sich aus den natürlichen Gegebenheiten, den wirtschaftlichen Möglichkeiten und der sozialen Struktur ergeben. Die Aufgabe dabei ist es, das, was man ändern kann, so an die unveränderlichen Bedingungen anzupassen, dass man das vorgegebene Ziel erfüllen kann.

Ein Raumplaner muss dabei einschätzen können, was möglich ist und was nicht. Zusammen mit den jeweiligen Experten muss er zum Beispiel Schutzzonen ausweisen und die Infrastruktur für die Vor- und Entsorgung planen.

Da die Raumplanung manchmal massiv in die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung eingreift, ist sie in den meisten Staaten eine hoheitliche Aufgabe.

Raumplanung als Fach

Raumplanung ist ein eigenes Studienfach, das in Universitäten gelehrt wird und zum Beispiel im Rahmen der Architektur, Geographie oder des Vermessungswesens eingeordnet ist. Ähnliche oder sich damit überschneidende Fachbereiche sind Stadtplanung, Raumordnung und die Raumforschung, die die nötigen Theorien und Grundlagen zur Verfügung stellt.

Raumplanung studieren

Raumplanung als Studienfach wird unter verschiedenen Bezeichnungen und mit unterschiedlichen Abschlüssen angeboten. Beispiele sind Stadt- und Regionalplanung, Urbanistik, Stadt- und Regionalmanagement oder Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement.
In manchen Hochschulen ist es ein eigenständiges Fach, in anderen Hochschulen eine Vertiefungsrichtung der Geographie, des Vermessungswesens oder der Architektur.

An der Universität Münster wurde das Zentralinstitut für Raumplanung gegründet, das das Planungsrecht als einen seiner Tätigkeitsschwerpunkte hat. Insgesamt gibt es etwa ein Dutzend Universitäten, an denen man das Fach grundständig studieren kann und viele weitere, die Aufbau- und Weiterbildungskurse anbieten. Das Studium dauert je nach Hochschule 6 bis 8 Semester.

Studieninhalte

Die Gliederung und Inhalte des Studiums unterscheiden sich je nach Hochschule. Als wichtige Grundlage lernen die Studenten, wie sie bei der Planung mit verschiedenen Raumgliederungsebenen umgehen können. Dafür spielt das theoretische Wissen ebenso eine Rolle wie praktische Übungen und Exkursionen.

Ein weiterer Punkt sind die Rahmenbedingungen der Raumplanung. Dazu gehören Ökologie, Ökonomie, Recht und Soziologie.
Weitere Schlüsselkompetenzen sind die Arbeit mit den technischen Hilfsmitteln und der Umgang mit den beteiligten Parteien. Dazu gehört das Training am Computer ebenso wie Rhetorik, Deeskalation und wirkungsvolle Präsentationstechniken.

Voraussetzungen

Wer sich beruflich mit Raumplanung beschäftigen möchte, sollte eine ganze Reihe von Fähigkeiten besitzen. Er muss Vorstellungsvermögen mit dem präzisen Umgang mit den technischen Hilfsmitteln verbinden. Außerdem muss er in der Lage sein, die kurzfristigen Bedürfnisse der Nutzer eines Raums (Bewohner, Firmen, Touristen) mit langfristigen Überlegungen in Einklang zu bringen. Dafür braucht er ein solides Verständnis für Zahlen und was sie bedeuten, aber auch ein Gespür für die Wünsche und Sorgen der Menschen.

Weiterbildung

Wer sein Studium abgeschlossen hat, sollte mit einem Referendariat weitere Berufserfahrung sammeln. Es dauert zwei Jahre und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Schon während des Studiums sind Praktika unverzichtbar, um ein Gespür für die speziellen Anforderungen der Raumplanung zu bekommen. Das Aufgabenfeld ist sehr abwechslungsreich. Es erstreckt sich von der Recherche in Archiven bis zur Vermessungsarbeit vor Ort im Planungsgebiet.

Das Referendariat ist gleichzeitig die Vorbereitung auf den bautechnischen Verwaltungsdienst. Wer es erfolgreich abschließt, darf den Titel „Bauassessor“ tragen.

Neben dem Referendariat gibt es an einigen Institutionen, die sich mit der Raumplanung beschäftigen auch die Möglichkeit ein Trainee-Programm zu absolvieren.

Berufsaussichten

Der öffentliche Dienst ist einer der wichtigsten Arbeitgeber für Raumplaner. Dort kümmern sie sich neben der Planung vor allem um die Organisation und Überwachung der beschlossenen Maßnahmen. Darüber hinaus ist es eine wichtige Aufgabe der Raumplaner, Bürger und Unternehmen mit Informationen zu versorgen und gegebenenfalls zwischen verschiedenen Interessen zu vermitteln.

Auch im privaten Bereich gibt es einige Möglichkeiten für Raumplaner. In Architektur- und Planungsbüros sorgen sie effizient für praktikable Lösungen und arbeiten diese so aus, dass die Vorteile klar ersichtlich werden.

Wer ausreichende Sprachkenntnisse hat, kann seine Fertigkeiten im Ausland zum Einsatz bringen, etwa bei Hilfsprojekten oder internationalen Veranstaltungen.

Geschichte

Die Raumplanung ist schon in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen entstanden, wurde aber von den Nationalsozialisten stark geprägt. Das bereitete dem Fach auch nach Ende des Dritten Reiches noch einige Zeit Probleme und machte eine Neuausrichtung notwendig. Heute sind unter anderem ökologische und wirtschaftliche Überlegungen wichtig, die zu einer nachhaltigen Entwicklung führen sollen.

Planungsebenen

Im Idealfall soll jede Verwaltungsebene von der einzelnen Gemeinde bis zur Europäischen Union bei der Raumplanung berücksichtigt werden. Daneben spielen auf regionaler Ebene verschiedene Spitzenverbände und Interessensvertreter eine wichtige Rolle.
Ein Raumplaner muss neben seinem fachlichen Wissen auch Ahnung von Verwaltungsstrukturen, politischen Entscheidungsprozessen und den gesetzlichen Rahmenbedingungen haben.

Verdienst

Die Stadt Essen bietet Raumplanung als praxisintegriertes Studium an, welches monatlich mit einer Studienbeihilfe von etwas mehr als 1.100 Euro vergütet wird.

Während des Referendariats können Sie mit etwas mehr Geld rechnen, wobei es im öffentlichen Dienst auf Ihre Familienverhältnisse und das Bundesland ankommt, wie viel Sie verdienen.

Die meisten Vollzeitbeschäftigten dürfen ein Gehalt von 2.500 bis 3.000 Euro erwarten.

Bildquelle: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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