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Was brachte den Rentnern im Juli 2016 die seit 23 Jahren größte Rentenerhöhung? Wie viel haben die deutschen Rentner in den alten und neuen Bundesländern danach tatsächlich in ihren Portemonnaies?

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Größte Rentenerhöhung seit 23 Jahren im Juli 2016

Nach Jahren ausgesprochen mickriger Rentenerhöhungen oder sogar zwischendurch gedrehter Nullrunden konnten sich deutsche Rentner im Juli 2016 endlich mal wieder über eine ordentliche Rentensteigerung freuen.

Westdeutsche Rentner erhielten ein Rentenplus in der Höhe von 4,25 % und ostdeutsche Rentner erhielten sogar ein Plus von 5,95 %. Das ergab bei einer angenommenen Rente von 1000 Euro einen künftigen monatlichen Zuwachs von 42,50 Euro bei West-Rentnern sowie 59,50 Euro bei Ost-Rentnern.

Berechnungsbasis der Rentenerhöhung

Die Rentenerhöhung von 2016 basiert auf Belegen vom Statistischen Bundesamt. Hiernach entwickeln sich die Löhne in Deutschland nach oben. Entsprechend wurden nun die Renten angeglichen. Darüber hinaus soll es eine schrittweise Anpassung der Ost-Renten an die West-Renten geben.

Rentenbeitragssatz soll stabil bleiben

Trotz der außergewöhnlich hohen Rentensteigerung von 2016 wird der Rentenbeitragssatz stabil bleiben. Die Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung zahlen wie bisher 18,7 % ihrer jeweiligen Bruttolöhne in die Rentenkasse ein.

Absicht? Deutlich mehr Steuereinnahmen durch jüngste Rentensteigerung

War die jüngste Rentenerhöhung etwa ein raffinierter Schachzug der deutschen Staatskasse? Denn aufgrund ihrer gestiegenen Renten werden in Zukunft mehr Rentner als bisher steuerpflichtig sein. Ungefähr 160.000 von ihnen geraten nun über die Steuerfreigrenze hinaus. Die Finanzbehörden erwarten für das Jahr 2017 Steuermehreinnahmen von gut 720 Millionen Euro. Nicht schlecht!

Bereits seit mehr als 10 Jahren müssen Renten versteuert werden. Die Neurentner von 2005 waren die Ersten. Sie mussten bereits 50 % ihrer Rentenbezüge versteuern. Seitdem stieg der Anteil der zu versteuernden Renten jedes Jahr weiter um 2 % an. Im Jahr 2016 fallen bereits 72 % der Renteneinkünfte unter die Steuerpflicht.

Was erwartet junge Rentenversicherte bei ihren späteren Renten?

Ob und welche Folgen die Rentenerhöhung für die heutigen jungen Arbeitnehmer haben wird, wenn sie eines Tages in Rente gehen werden, ist momentan noch nicht absehbar.

In der Rentenkasse schlummert eine finanzielle Reserve von rund 32 Milliarden Euro. Voraussichtlich werden in den nächsten Jahren die gesetzlichen Rentenbeitragssätze nicht weiter steigen. An eine Beitragssenkung ist eher nicht zu denken.

Niemand kann aktuell vorhersagen, wie hoch die Renten in Deutschland in 40 Jahren sein werden. Schließlich orientiert sich die Höhe der Renten an den jeweiligen Durchschnittsgehältern der Arbeitnehmer in Deutschland.

Wohin geht die Rente? Tendenz

Marina Herbrich, Präsidentin des Bundesverbandes der Rentenberater, kann trotz Ungewissheiten über die Höhe künftiger Renten eines feststellen: Je länger jemand arbeitet und in die Rentenkasse einzahlt, desto mehr kann er seine Rente steigern.

Mit der Rentenanwartschaft erhöhen sich die individuellen Rentenpunkte der Rentenversicherten. Jeder dieser Punkte wird mit dem aus den Durchschnittseinkommen ermittelten Rentenwert malgenommen und ergibt die Rentenhöhe.

Bildquelle: © bluedesign – Fotolia.com

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