Rollkoffer oder Schulranzen Was schadet dem Kind mehr
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Frankfurt/Main: Bald ist es wieder soweit – der Schulbeginn steht vor der Tür und damit auch die Frage, welche Schulutensilien das Kind benötigt. Angesichts der vielen Schulbücher, die die Kinder schon in jungem Alter schleppen müssen, stellt sich vor allem eine Frage: Was entlastet den Rücken des Kindes am Besten? Ein Rucksack oder ein Rollkoffer?

Die ersten Bundesländer wie Hamburg, Bremen oder Niedersachsen starten bereits Anfang August mit der Schule. In Ländern wie Baden-Württemberg oder Bayern haben die Kinder noch bis Mitte September Zeit. Doch so langsam ist bereits überall der Moment gekommen, um sich auf den Schulbeginn vorzubereiten.

Verständlicherweise bangen viele besorgte Eltern angesichts der Bücherlasten um die Gesundheit ihrer Kinder. Jeden Tag mit vollgepackten Rucksack auf dem Rücken, das kann nicht gut sein. Vielleicht wäre da ein Rollkoffer die bessere Alternative?

Rollkoffer oder Schulranzen?

„Diese Sorge ist in der Regel unbegründet“, erklärt Prof. Frank Kandziora. Er ist Facharzt für Orthopädie von der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main. Doch immerhin hat er auch ein paar wichtige Tipps für die Eltern und ihre Kinder:

Bei einem klassischen Rucksack soll nach Meinung des Experten die Last wesentlich gleichmäßiger verteilt werden als bei einem Rollkoffer, weil beim Rucksack das Gewicht mit beiden Armen getragen wird.

Der Rollkoffer wird hingegen nur von einer Hand gezogen, was zu einer einseitigen Belastung führt. Damit wäre nach Meinung von Kandziora der klassische Rucksack dem Rollkoffer definitiv vorzuziehen.

Wichtig sind beim Rucksack aber auch breite Trage-Riemen, damit das Gewicht auf möglichst viel Fläche drückt. Zu schmale Riemen drücken in die Schultern ein, was zu schnell Schmerzen führen kann. Auch eine gute Polsterung der Riemen ist in diesem Zusammenhang empfehlenswert.

Lasten im Rucksack sollten möglichst gleichmäßig verteilt werden, sagt der Experte. Bücher sollten beispielsweise nicht auf einer Seite liegen.

Wie schwer ein Rucksack tatsächlich sein kann, ist auch heute noch ein Thema, bei dem sich die Meinungen spalten. Doch zumindest ist man sich bei einer Sache einig: Etwa 10 Prozent des Körpergewichts des Kindes sollten unproblematisch sein. Ob auch mehr Gewicht für den Rücken eines Kindes langfristig verträglich ist, wird noch diskutiert.

Untersuchungen der Universität des Saarlandes legen jedoch nahe, dass ein Drittel des Körpergewichts von einem Kind noch getragen werden kann.

Bildquelle: © Irina Schmidt – Fotolia.com

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