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Nicht selten hinterlässt eine Fehlgeburt bei der Mutter schwere psychische Folgen. Natürlich ist das kein Wunder. Dennoch ist es absolut richtig, einen erneuten Anlauf zu wagen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, worauf Sie nach einer Fehlgeburt unbedingt beachten sollten.

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Erneute Schwangerschaft nach Fehlgeburt?
  • Wichtig: Gefahr einer erneuten Schwangerschaft verringern
  • Diese Dinge können Sie tun

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Erneute Schwangerschaft nach Fehlgeburt?

Nach einer Fehlgeburt haben Frauen oft Bedenken, ob sie eine erneute Schwangerschaft in Angriff nehmen sollten. Die Angst vor einem erneuten Verlust lässt viele Frauen in einer Art Schockstarre verweilen. Besonders tragisch ist es dann, wenn eine Frau gleich mehrere Fehlgeburten hintereinander hatte.

Bedenken sind durchaus berechtigt

Nach einer Fehlgeburt erfolgreich schwanger zu werden und ein Kind zur Welt zu bringen ist insbesondere nach einer Fehlgeburt ein noch stärker ersehnter Wunsch, als je zuvor. Allerdings gibt es einen guten Grund dafür, weshalb man nach einer Fehlgeburt erst einmal nichts überstürzen sollte.

Risiko einer Fehlgeburt stiegt immer weiter

Nach einer ersten Fehlgeburt liegt die statistische Wahrscheinlichkeit, eine erneute Fehlgeburt zu erleiden, bei rund 24 Prozent. Statistisch betrachtet läuft damit jeder vierte Anlauf eines Kinderwunsches nach einer Fehlgeburt auf eine erneute Fehlgeburt hinaus. Versucht man es nach einer zweiten Geburt noch einmal, steigt das Risiko einer weiteren Fehlgeburt sogar auf 35 Prozent. Nach bereits drei verlorenen Kindern liegt das Risiko dann schließlich bei ca. 46 Prozent. Fast jeder zweite Versucht scheitert damit.

Wichtig: Gefahr einer erneuten Fehlgeburt verringern

Natürlich erscheinen diese statistischen Daten niederschmetternd, doch gibt es eine ganze Reihe an Dingen, die Sie unternehmen können, um die Gefahr eines erneuten Aborts zu senken. Dazu zählen neben einer allgemeinen frauenärztlichen Untersuchung noch ein paar weitere umfangreiche Maßnahmen:

Untersuchung des Erbguts

Das Erbgut des Menschen wird von den Chromosomen getragen, die sich im Zellkern einer jeden Körperzelle befinden. Das Erbgut wird über die Eltern an das Kind weitergegeben. Dabei kann es zu einer Reihe an Abweichungen kommen. Bestimmte Abweichungen können allerdings das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich erhöhen.

Chromosomenanalyse

Spezialisten, sogenannte Humangenetiker, können vor einer erneuten Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt das Erbgut von Vater und Mutter untersuchen und so mögliche Störungen feststellen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte nach einem Abort diese Maßnahme unbedingt in Anspruch nehmen.

Hormonanalyse

Mit einer Hormonanalyse kann der Hormongehalt im Körper der Frau genauer verstanden werden. Wenn der Hormonhaushalt stark schwankt oder ein bestimmtes Hormon sogar ganz fehlt, kann das Risiko einer Fehlgeburt stark zunehmen. Besonders wichtig ist unter anderem ein geregelter Haushalt der Hormone der Schulddrüse und des Zuckerstoffwechsels. Ebenso relevant sind aber auch die weiblichen Geschlechtshormone.

Untersuchung auf Infektionen

Damit bestimmte Infektionen durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgeschlossen werden können, nimmt der Arzt hierbei einen Abstrich vom Gebärmutterhals und untersucht diesen auf Erreger. Gleichzeitig wird Blut abgenommen, um mögliche Erreger nachzuweisen. Wird ein Befall entdeckt, wird dieser darauf behandelt. Auf diese Weise soll ein Risiko für eine weitere Fehlgeburt nochmals gesenkt werden.

Ultraschalluntersuchung

Auch Fehlbildungen in der Gebärmutter können eine Fehlgeburt auslösen. Damit auch ein solches Risiko ausgeschlossen werden kann, wird die Frau mithilfe von Ultraschall untersucht. Sollte die Patientin bereits mehrere Fehlgeburten erlitten haben, wird der Arzt die Gebärmutter sogar durch die Scheide untersuchen. Normalerweise können mögliche Anomalien der Gebärmutter operativ behoben werden. Außerdem kann auch eine Fehlbildung in den Eierstöcken durch den Ultraschall entdeckt werden.

Antikörpernachweis

Antikörper sind Eiweiße des Immunsystems des Menschen. Normalerweise sind sie für die Bekämpfung unerwünschter Eindringlinge wie zum Beispiel Bakterien oder Viren gedacht. Allerdings kann es vorkommen, dass sich die Antikörper gegen die körpereigenen Strukturen richtigen und diese dann bekämpfen. Das kann leider auch in der Schwangerschaft passieren. Die befruchtete Eizelle wird dann angegriffen und es kommt zu einer Fehlgeburt.

Diese Dinge können Sie tun

Neben dem medizinischen Risiko, das von Experten untersucht werden muss, gibt es noch eine ganze Menge weiterer Möglichkeiten, die Sie auch prima selbst in die Hand nehmen können, um das Risiko einer weiteren Fehlgeburt zu senken:

Zeit lassen

Nach einer Fehlgeburt sollte man nichts überstürzen. Eine erneute Schwangerschaft ist aus rein biologischer Sicht zwar möglich, aber nicht unbedingt sinnvoll. Wichtiger ist, dass man seinem Körper ein paar Monate Zeit lässt, bevor man ihn mit einer weitere versuchten Schwangerschaft belastet. Auf diese Weise kann sich der Körper ganz in Ruhe wieder generieren. Auch für die eigene Psyche kann es wichtig sein, sich etwas Zeit zu lassen. Immerhin ist auch eine gute seelische Verfassung wichtig für eine gesunde Geburt.

Risiken meiden

Auf manche Risiken hat man sogar einen direkten Einfluss. So zum Beispiel auf die eigene Einstellung zum Alkohol-, Drogen- und Zigarettenkonsum. Wichtig ist nicht nur, dass man diese Dinge selbst meidet, sondern auch den Partner sowie andere Bewohner des Haushalts davon abbringt, schädliche Substanzen in die Luft zu pusten. Aber auch Extremsport kann zum Risikofaktor werden. Man sollte sich lieber einen einfacheren Sport suchen und dem Körper viel Zeit zur Regeneration lassen.

Umfeld kann helfen

Wie schon öfter erwähnt ist auch eine gesunde Psyche wichtig, um die Schwangerschaft wie gewollt ans Ziel zu bringen. Gerade nach einer Fehlgeburt ist die Psyche in der Regel allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen, weswegen sich betroffene Frauen unbedingt von Verwanden und Freunden aufbauen lassen sollten. Auch eine Hebamme kann hier eine wichtige Rolle spielen und wertvolle Tipps geben.

Frauenarzt regelmäßig besuchen

Ebenso wichtig sind regelmäßige Besuche beim Frauenarzt. Hier können Risiken wie zum Beispiel Risiken wie Infekte rechtzeitig erkannt werden. Schließlich ist längst nicht jede Blutung ein Anzeichen für eine Fehlgeburt. Dafür aber ist jede einzelne Auffälligkeit ernst zu nehmen. Daher sollten Sie Ihren Arzt stets auf kleinere Veränderungen ansprechen, die Ihnen merkwürdig vorkommen.

Bildquelle: © Syda Productions – Fotolia.com

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