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Im einem niedersächsischen Dorf mussten drei Frauen ein regelrechtes Martyrium erleben: Sie wurden durch unseriöse Jobangebote gelockt – doch tatsächlich versklavte und vergewaltigte man sie…

Garlstedt: Das unscheinbare Städtchen liegt in Niedersachen – etwa 30 Kilometer nördlich von Bremen. Hier trugen sich im Jahr 2006 schreckliche Dinge zu. Mehrere Frauen ließen sich lotsen, getrieben von der Hoffnung auf einen Job, der ihnen zuvor versprochen wurde. Beworben hatten sich die Frauen im Internet. Sie wollten als Kindermädchen oder Kellnerinnen arbeiten. Doch im vermeintlichen Vorstellungsgespräch merkten sie schnell, dass die Stimmung kippte und dass sie in eine Falle getappt waren…

Noch im Kennenlerngespräch selbst erwartete die Frauen ein nicht enden wollender Akt aus Folter und Vergewaltigung: Den Frauen war klar, dass sie in die Fänge von Sexualverbrechern geraten waren.

Nachbarn wollen nichts bemerkt haben

Insgesamt handelte es sich um drei junge Frauen: Sie waren 18, 19 und 23 Jahre alt. Alle drei wurden in einem Haus, mitten in einem Wohngebiet, gefangen gehalten. Die Anwohner, die rings herum um das Haus wohnten, wollen von den Vorfällen nichts mitbekommen haben. Erst als ein Polizeitrupp das Haus stürmte, wurde das Ausmaß der Gewaltverbrechen deutlich.

Gegenüber „FOCUS Online“ schilderte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Verden: „Es wurden Beweisstücke sichergestellt, die auf vielfache Vergewaltigung hindeuten.“ Neben Dildos und Handschellen fanden die Ermittler auch einen Hundekäfig.

Vergewaltigung und Folter

Anscheinend hatten die Sexualverbrecher zwei der Frauen regelmäßig in den nur 80 Zentimeter breiten und 1,20 Meter langen Hundekäfig gesperrt. Ganze Nächte lang mussten die Frauen im Käfig verbringen, tagsüber wurden sie an einer Leine durchs Haus geführt.

Immer wieder verlangten die Peiniger neue abscheuliche Dinge von ihren Opfern. So wurde eine der Frauen komplett in Folie eigewickelt. Ihr wurde gedroht, dass sie an den Folgen ersticken könnte.

An fremde Männer vermietet

Über das Internet engagierten die Täter Freier für ihre Gefangenen. Die Staatsanwaltschaft ging zum Zeitpunkt der Ermittlungen sogar davon aus, dass die Sexualverbrecher den Aufbau eines ständig wachsenden Netzwerks für Zwangsprostitution planten.

So gelang die Flucht

Mit der Zeit wurden die Täter jedoch unvorsichtiger. Der 19-Jährigen gelang es dadurch am ersten Tag ihrer Gefangenschaft zu fliehen. Sie schaffte es, sich von den Fesseln befreien, und sich nackt über das Dachfenster in die Freiheit zu begeben. Als die Täter die Flucht der jungen Frau bemerkten, verließen sie und die übrigen Gefangenen panisch das Haus.

Bereits nach vier Tagen stellte sich einer der Täter freiwillig der Polizei. Der zweite Täter wurde dann einige Wochen später gefasst.

Wie sich herausstellte, handelte es sich bei den Tätern um zwei deutsche Männer im Alter von 41 und 53 Jahren: Beide mussten sich vor Gericht wegen Geiselnahme, Vergewaltigung und Menschenhandel verantworten.

Bildquelle: © zhagunov_a – Fotolia.com

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