Sexuelle Inhalte überall Was die ständigen Reize mit unseren Kindern machen!
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Magersucht, Depressionen, Selbstmorde: Psychologen und Experten warnen! Aufreizende Plakate mit teilweise völlig nackten Frauen, Anspielungen hier und da, Nackt-TV-Shows wie „Naked Attraction“ auf RTL II – was macht der ständige Einfluss sexueller Botschaften mit unseren Kindern?

Miniröckchen, hautenge Synthetikhosen, die an Latex erinnern, und hohe Stiefel – schon kleine Mädchen ziehen sich teilweise aufreizender an als erwachsene Frauen zum Ausgehen. Und auch die Jungs spielen das Spiel mit den „coolen“ Klamotten immer früher mit. Raus aus der Spielhose, rein in die Playboy-Wäsche!

Die Sexualpädagogin Kathrin Hettler von „pro familia“ in Mannheim sagt dazu: „Wir beobachten das Phänomen, dass Kinder angezogen werden wie Erwachsene.“ Vor allem US-Psychologen schlagen Alarm. Kinder würden viel zu früh mit sexuellen Botschaften konfrontiert werden. Sei es durch Kleidung oder durch Werbung, durch das Internet oder das Fernsehen.

So verändert sich das Verhalten der Kinder

In ihrem Buch „So sexy so soon“ beschreiben Diane K. Levin und Jean Killbourne, dass das ständige Einprasseln sexueller Inhalte und Botschaften auf unserer Kinder deren Verhalten ungeahnt beeinflusse. Sie würden viel zu früh lernen, dass ihr Status in der Gesellschaft davon abhängig sei, dass sie besonders sexy wären.

Experten sind der Meinung, dass hieraus auch viele gesellschaftliche Probleme und Leiden der Jugendlichen entstehen – auch später im Erwachsenenalter. Kinder sehen auf sozialen Netzwerken Fotos von völlig abgemagerten Frauen mit Tausenden Likes und Komplimenten.

Die Folge sind teilweise schwerste Depressionen, chronische Erkrankungen wie Magersucht oder im schlimmsten Fall sogar Selbstmordgedanken.

Richtige Aufklärung das A und O

Gegen die vielen sexuellen Botschaften und Einflüsse in unserer Umwelt wird man nur wenig tun können. Wo Eltern jedoch ansetzen können, ist die Aufklärung der eigenen Kinder.

Das beginnt schon bei den kleinen, unscheinbaren Dingen. Zum Beispiel die schwangere Frau auf der Straße, zwei sich küssende Männer im Fernsehen oder eine halbnackte Frau, die sich auf dem Plakat räkelt.

Eltern sollten sich, wenn das Kind interessiert fragt, nicht verklemmt zeigen, sondern ihren Kindern die Fragen offen und ehrlich beantworten.

Merkt das Kind, dass mit der Antwort selbst oder der Art der Antwort etwas nicht stimmt, so sucht es sich seine Informationen künftig woanders. Eine falsche Antwort kann sogar dazu führen, dass das Kind zum Thema Sexualität eine unsichere Haltung einnimmt.

Wichtig ist auch, dass die Eltern das kindliche Interesse und Spielverhalten nicht mit der eigenen Sexualität verwechseln. Malt sich ein sechsjähriges Mädchen beispielsweise die Lippen rot an und versucht die hohen Schuhe der Mama zu tragen, so bedeutet das noch lange nicht, dass es dem Kind hier um Sexualität geht.

Es imitiert einfach ein erwachsenes Vorbild. Dies ist ein ganz normaler Teil der psychosexuellen Entwicklung. Kleinkinder wollen schließlich nicht sexy sein, sie wollen erwachsen wirken.

Früher Kontakt mit pikanten Inhalten: Generation Porno

Durch den leichten Zugang ins Internet haben Kinder heute auch schon recht früh Kontakt zu Webseiten, die deutlich härtere sexuelle Botschaften versenden: Pornoseiten!

Nicht umsonst wird die heutige Jungend auch gerne als „Generation Porno“ bezeichnet. Wie wirkt sich das auf die Jugendlichen, teilweise sogar Kinder aus, und wie sollten sich Eltern verhalten?

Wenn das Kind Sie auf das Thema Pornografie anspricht, ist die beste Antwort: „Das ist nicht Sex, das ist Porno.“ Bei Jugendlichen muss man sich als Elternteil jedoch weniger Sorgen machen, da diese die „Fiction“ von der „Realität“ zu unterscheiden wissen.

Außerdem sollen Jugendliche heutzutage durch den frühen Kontakt mit Pornos nicht gerade freizügiger sein oder gar früher sexuelle Handlungen vornehmen. Dies beweisen zahlreiche Studien.

Und: Jugendliche, die in ihrer Kindheit eine gute und fundierte Sexualaufklärung genossen haben, sind auch kaum durch Pornografie anzufechten.

Eltern sollten Kinder beim Medienkonsum begleiten

Sexuelle Botschaften begegnen uns heute nahezu überall und Kinder treten unweigerlich mehrere Male täglich damit in Kontakt. In Serien, auf Plakaten, im Internet oder in der Schule. Damit Kinder lernen, sich eigenständig und kritisch mit dem Thema zu befassen, sollten Eltern sie beim Medienkonsum begleiten – vor allem in den jüngeren Jahren.

Hier ist eine aufmerksame Beobachtung gefragt. Wenn man als Elternteil sieht, dass das Kind verunsichert ist, dann sollte man unbedingt erklären, was da im Fernsehen gerade passiert.

Generell sollte auch bedacht werden, dass der frühe Kontakt zu sexuellen Botschaften auch gleichzeitig für eine frühe Aufklärung der Kinder sorgt und somit nicht per se verteufelt werden sollte.

Tipp: Auch im Internet gibt es viele gute Aufklärungsseiten für Kinder und Jugendliche. Eltern können nach diesen gezielt suchen und sie ihren Kindern zeigen beziehungsweise zur Verfügung stellen, damit das Kind – falls von den Eltern gerade mal niemand da ist – sich selbst die notwendigen Informationen und das Verständnis beschaffen kann.

Bildquelle: © Petrov Denis – Fotolia.com

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