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Für viele Frauen wird die Sterilisation als eine Art befreiende Maßnahme angesehen, um die gewünschten Verhütungseffekte zu erzielen. Allerdings ist eine Sterilisation auch nicht selten mit großen Nachteilen verbunden. In diesem Artikel haben wir alle wichtigen Fakten rund um das Thema für Sie zusammengestellt. heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

In diesem Artikel:

  • Was ist eine Sterilisation?
  • Vorteile einer Sterilisation
  • Wichtig: Entscheidung für eine Sterilisation gut überdenken
  • Wie sicher ist eine Sterilisation
  • So sieht ein Eingriff aus
  • Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
  • Neues Verfahren zur Sterilisation
  • Achtung: Psychische Folgen
  • Kann eine Sterilisation rückgängig gemacht werden?
  • Was kostet eine Sterilisation?

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Was ist eine Sterilisation?

Eine Sterilisation führt zu dauerhafte Unfruchtbarkeit bei Mann oder Frau. Sie wird häufig zu Verhütungszwecken eingesetzt, sollte allerdings natürlich erst dann durchgeführt werden, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist. Andernfalls kann man keine eigenen Kinder mehr bekommen.

Prozedur: Bei der Sterilisation der Frau werden durch einen operativen Eingriff beide Eileiter verschlossen, um somit ein Zusammenkommen von Einzelle und Spermien zu verhindern.

Wirkung: Durch die Sterilisation kann dauerhaft eine Empfängnis vermieden werden. Außerdem ist die Sterilisation ein relativ risikoarmer Eingriff, weswegen sie auch so häufig und gerne zur Anwendung kommt.

Vorteile einer Sterilisation

Eine Sterilisation schützt Sie dauerhaft vor einer Empfängnis. Hiernach müssen Sie sich als Frau keine Gedanken mehr darum machen, wie Sie verhüten können. Eine Sterilisation beeinträchtigt zudem weder die Hormonproduktion, noch das Lustempfinden. Auch der Menstruationszyklus bleibt weiterhin unbeeinflusst. Des Weiteren kommen auch die Wechseljahre in einem völlig normalen Alter.

Wichtig: Entscheidung für eine Sterilisation gut überdenken

Auch wenn die Sterilisation für viele Frauen als das ultimative Verhütungsmittel gesehen wird, sollte eine Sterilisation doch wohl überlegt sein. Gerade bei jüngeren Frauen kann eine Entscheidung für die Sterilisation später einmal stark bereut werden.

Immerhin wird mit der Sterilisation die Fruchtbarkeit dauerhaft beendet. Die Entscheidung zur Sterilisation sollte daher nicht nur gut abgewägt, sondern vor allem auch von der Frau selbst getroffen werden – nicht etwa von ihrem Partner oder ihren Eltern.

Tipp: Eine psychologische Beratung zur Sterilisation sollte unbedingt vor dem Eingriff durchgeführt werden.

Wie sicher ist eine Sterilisation?

Die Sicherheit kann auf zwei verschiedene Weisen verstanden werden. Zum einen wäre da die Frage, wie sicher der medizinische Eingriff ist – zum anderen die Frage, wie wirkungssicher die Sterilisation letztendlich ist. Darum gehen wir auch nun auf beide Punkte ein:

Das Risiko einer Schwangerschaft: Trotz einer Sterilisation werden dennoch einige wenige Frauen schwanger. Insgesamt werden trotz einer Sterilisation rund 2 von 1.000 Frauen schwanger.

Das Risiko bei der Operation: Der Eingriff ist ziemlich sicher. Natürlich gibt es aber auch hier ein (wenn auch nur geringes) Risiko. Dieses Risiko ist bei jungen Frauen etwas höher, als bei älteren. Allerdings ist das Risiko auch abhängig von der Sterilisationsmethode und natürlich abhängig vom Können des Arztes, der den Eingriff vornimmt.

In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass sich die Gebärmutter und der Eierstock über neue Wege miteinander verbinden. Beides passiert ab und an nach einem Verschluss mit einem Clip – nach einer Verödung der Eileiter ist es eher selten der Fall. Insgesamt ist die Sterilisation in Hinblick auf Operations-Fehlschläge in etwa vergleichbar sicher wie die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel.

So sieht ein Eingriff aus

Am häufigsten wie die Operation mit einem Einstich im Bereich des Bauchnabels eingeleitet. Hier gibt es entweder die Bauspiegelung oder das laparoskopische Verfahren. Nun werden die Eileiter entweder über eine Länge von einem Zentimeter elektrisch verödet oder aber mit einem Kunststoff-Titan-Clip verschlossen.

Normalerweise führt man die Sterilisation in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus durch, also vor dem Eisprung. Dadurch soll eine Schwangerschaft möglichst ausgeschlossen werden.

Ambulant oder stationär

Der operative Eingriff der Sterilisation einer Frau kann sowohl ambulant als auch stationär in einer Klinik durchgeführt werden. Eine kurze Vollnarkose ist immer erforderlich.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Wie bei eigentlich jeder anderen Operation in der Bauchgegend können auch bei der Sterilisation Komplikationen auftauchen, die sich eigentlich niemand so wirklich wünscht. So kann es beispielsweise passieren, dass Verletzungen auftreten, Blutungen, oder innere Organe angekratzt werden. Selbst bei einer erfolgreich verlaufenen Operation kann es noch vorkommen, dass die Wundheilung nicht wie erhofft verläuft oder eine Entzündung auftritt.

Dann gibt es auch Risiken der Narkose, die schließlich für den Eingriff erforderlich ist. Herz-Kreislauf-Störungen können auftreten und auch ein erhöhtes Thrombose-Risiko besteht. Insbesondere bei Eingriffen, die direkt nach einer Geburt stattfinden ist das Risiko erhöht.

Nach der Sterilisation besteht dann beispielsweise noch das Risiko einer Eileiter-Schwangerschaft oder einer sogenannten Bauchhöhlen-Schwangerschaft. Eine Eileiter-Schwangerschaft kann teilweise zu wirklich ernsthaften Komplikationen führen.

Nebenwirkungen

Eine Sterilisation wirkst sich nicht auf den Hormonhaushalt der Frau aus. Der Menstruationszyklus bleibt also weiterhin erhalten und unverändert. Allerdings ist eine Störung des hormonellen Haushalts nicht ganz auszuschließen, da an sich durch den Eingriff Blutgefäße oder Organe verletzt werden können.

Dadurch kann unter anderem die Durchblutung der Eierstöcke gestört werden, was wiederum ihre Funktion beeinträchtigen und somit den Hormonhaushalt durcheinanderbringen kann. Allerdings ist das eher selten der Fall. Sollte es allerdings zum besagten Vorfall kommen, können zum Beispiel Stimmungsschwankungen als Folge auftreten, sexuelle Lustlosigkeit, Hitzewallungen oder Schlafstörungen. Allerdings kann man nur schwer nachweisen, dass der Eingriff die hormonellen Veränderungen hervorgerufen hat.

Neues Verfahren zur Sterilisation

Heute gibt es eine neue Technik, mit deren Hilfe eine Sterilisation bei der Frau durchgeführt werden kann. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Essure-Verfahren. Bei dieser Variante der Sterilisation ist nicht einmal ein Schnitt notwendig!

Mithilfe eines Hysteroskops werden die benötigten Instrumente durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt. Der Arzt oder die Ärztin kann dann in jeden Eileiter eine flexible Mikrospirale aus Metall und Kunststofffasern einsetzen.

Durch die Fasern kann das Bindegewebe in die eingesetzte Spirale einwachsen, sodass sich die Eileiter mit der Zeit immer mehr verschließen. Nach rund drei Monaten ist auch diese Anwendung schließlich vollendet und die Eileiter erfolgreich blockiert.

Durch eine abschließende Ultraschall- oder Röntgen-Kontrolle kann festgestellt werden, ob die Eileiter auch wirklich verschlossen sind.

Studienergebnisse belegen Sicherheit

Bisher durchgeführte Studien weisen darauf hin, dass die Technik besonders sicher und auch schonend zugleich sein soll. Allerdings liegen aufgrund der relativ neuen Technik noch kaum Ergebnisse über die langfristigen Auswirkungen vor.

Vorteile des Essure-Verfahrens

Besonders vorteilhaft ist an diesem Verfahren, dass die Sterilisation so ohne Betäubung und unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann. Allerdings ist bei manchen Frauen diese Durchführung aus anatomischen Gründen nicht möglich. Die feinen Spiralen müssen schließlich präzise in den Eileitern platziert werden.

Achtung: Psychische Folgen

Leider kommt es recht häufig vor, dass eine Frau ihre Entscheidung für eine Sterilisation im Nachhinein bereut – oftmals erst viele Jahre später. Der häufigste Grund ist eine Veränderung persönlicher Lebensverhältnisse.

Beispielsweise, wenn die Frau plötzlich einen neuen Lebenspartner hat und der Wunsch nach gemeinsamen Kindern wieder aufblüht. Auch, wenn man ein Kind, verliert, wird der Wunsch nach einem neuen Kind so groß, dass dies schnell zu Depressionen führen kann.

Wichtig: Viele Frauen lassen sich direkt im Anschluss an die Geburt eines Kindes sterilisieren. Allerdings ist das nicht selten ein Schritt mit Folgen! In vielen Fällen bedauern die Frauen ihre Entscheidung zutiefst.

Außerdem kann das wissen, keinen Nachwuchs mehr bekommen zu können, das sexuelle Bewusstsein und Verlangen deutlich und mit Konsequenzen beeinflussen. Das ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich.

Während eine Frau die Sterilisation als eine Befreiung ansieht, kann die Sterilisation bei einer anderen Frau zu unerwarteten seelischen Problemen führen, zu sexueller Lustlosigkeit oder zu Problemen in der Partnerschaft.

Kann eine Sterilisation rückgängig gemacht werden?

Theoretisch ist es durch eine mikrochirurgische Operation möglich, die Fruchtbarkeit der Frau auch nach einer Sterilisation wiederherzustellen. Hierbei werden die verschlossenen Eileiter-Enden wieder passierbar gemacht.

Eine Rückkehr zur Fruchtbarkeit durch operativen Eingriff veranlassen rund ein bis zwei Prozent der Frauen, die eine Sterilisation an sich haben durchführen lassen. Die Chancen auf einen erfolgreichen Eingriff schwinden aber mit dem Alter.

Was kostet eine Sterilisation?

Eine Sterilisation kostet einschließlich der notwendigen Narkose zwischen 600 und 1.000 Euro. Die Kosten hängen dabei von der verwendeten Methode ab.

Bildquelle: © Africa Studio – Fotolia.com

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