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Die Berufsbezeichnung verrät es auf den ersten Blick: Stoffprüfer untersuchen Rohstoffe und Erzeugnisse aus Glas, Keramik und Steinen. Dazu entnehmen sie Proben, führen Versuchsreihen durch und dokumentieren diese.

Stoffprüfer (Chemie) Glas-, Keramische Industrie sowie Steine und Erden ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen als Stoffprüfer erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Stoffprüfer
  • Ausbildung zum Stoffprüfer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Stoffprüfer

Die Berufsbezeichnung verrät es auf den ersten Blick: Stoffprüfer untersuchen Rohstoffe und Erzeugnisse aus Glas, Keramik und Steinen. Genauer gesagt: Sie prüfen die technische, chemische und physikalische Zusammensetzung von verschiedenen Stoffen.

Zu den Tätigkeitsschwerpunkten des Stoffprüfers gehört dabei die Untersuchung von Bau- und Werkstoffen hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung. Die auf physikalisch-technischen Wegen ermittelten Werte sind mit den Qualitätsstandards abzugleichen, mögliche Abweichungen sind festzustellen.

Des Weiteren fertigt er laufend Prüfmuster und Prüfberichte einer Fertigungsreihe an und bewertet diese. Während der Analyse führt er grundlegende chemische Verfahren, wie etwa die Bestimmung des pH-Wertes und die Feststellung der Dichte, aus.

Stoffprüfer finden vor allem Beschäftigung

  • in Unternehmen der physikalischen, chemischen oder technischen Untersuchung und Beratung
  • in Betrieben der Keramik- und Glasindustrie
  • in der chemischen und der Baustoffindustrie
  • in Materialprüf- und Untersuchungsämtern
  • in der Abfallwirtschaft

Dort sind sie für die Qualitätsprüfung der erzeugten Werkstoffe verantwortlich.

Ausbildung zum Stoffprüfer

Wer als Stoffprüfer tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Stoffprüfer (Chemie) ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Inhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden unter anderem:

  • wie man Siebanalysen durchführt, die Wasseraufnahmefähigkeit sowie das Raum- und das spezifische Gewicht bestimmt
  • wie man Schwindungen bestimmt
  • wie einfache Schlammanalysen durchgeführt werden
  • wie man dekantiert, filtriert, absaugt, auslaugt und auswäscht
  • wie Proben entnommen werden und das Probegut bis zur Analysenfeinheit vorbereitet wird
  • wie Dünn- und Anschliffe hergestellt werden
  • wie man einfache Glasarbeiten durchführt, z.B. Messen, Biegen, Ausziehen und Aneinandersetzen von Biegeröhren und Stäben,
  • Schneiden und Brechen sowie Einschmelzen von Platindraht
  • wie man einfache Lötarbeiten durchführt und kittet
  • wie gewägt und der Gewichtssatz geprüft wird
  • wie Laboratoriumsgeräte, insbesondere Platingeräte, gehandhabt werden
  • wie Lösungen bestimmter Konzentration hergestellt werden

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Stoffprüfer. In der Vergangenheit hatten die meisten Auszubildenden den Realschulabschluss oder das (Fach-)Abitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat.

Stoffprüfer ist ein Beruf, der eine hohe Verantwortung für Sachwerte und die Einhaltung vieler Vorschriften erfordert. Forschungsinteressierte, die Geschicklichkeit, eine gute Beobachtungsgabe, Merkfähigkeit und technisches Verständnis mitbringen, sind in diesem Beruf genau richtig.

Die Ausbildung zum Stoffprüfer bietet sich vor allem für jene an, die Interesse an folgenden Tätigkeiten mitbringen:

  • organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten, z.B. Prüfen von Werkstoffen und Halbzeugen auf ihre Eigenschaften, Zusammensetzung und Fehler, Durchführen von physikalischen und chemisch-technischen Messungen und Anfertigen von Prüfprotokollen
  • theoretisch-abstrakten Tätigkeiten, z.B. Bestimmen von Werkstofffehlern und ihren möglichen Ursachen, Ausführen von Siebanalysen, Bestimmen der Wasseraufnahmefähigkeit des Raum- und spezifischen Gewichtes
  • praktisch-konkreten Tätigkeiten, Entnehmen von Proben aus allen Stadien der Fertigung

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Stoffprüfer während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 608 bis € 650
  • 2. Ausbildungsjahr: € 680 bis € 700
  • 3. Ausbildungsjahr: € 773 bis € 800

Diese Angaben dienen nur der Orientierung und können abweichen.

Nach der Ausbildung

Wer seine Ausbildung zum Stoffprüfer erfolgreich abgeschlossen hat, kann mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.103 Euro und 2.436 Euro rechnen. Auch hierbei handelt es sich nur um Orientierungswerte, die keinen Anspruch nach sich ziehen können.

Wer sich weiterbildet, der kann ein noch höheres Gehalt erzielen. Und der Beruf des Stoffprüfers bietet viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Welche das sind, erfahren Sie im folgenden Punkt.

Berufliche Perspektiven

Nach erfolgreicher Ausbildung zum Stoffprüfer bieten sich viele Weiterbildungsmöglichkeiten.

Um den Anforderungen des Arbeitsalltags nach der Ausbildung gerecht zu werden, müssen Stoffprüfer ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Das kann man zum Beispiel mit Anpassungsweiterbildungen, deren Themenspektrum dabei von chemischer Technik bis hin zu Qualitätsprüfung reicht.

Wer beruflich vorankommen will und eine leitende Position anstrebt, kann eine Aufstiegsweiterbildung ins Auge fassen. Dies kann eine Weiterbildung als Meister oder als Techniker der Fachrichtung Chemietechnik sein.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Chemieingenieurwesen erwerben.

Bildquelle: © Sergey Nivens – Fotolia.com

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