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Der Großteil der jungen Menschen in Deutschland arbeitet hauptsächlich, um damit Geld zu verdienen, nicht um sich über seine Arbeit selbst zu verwirklichen. Woher stammt diese ernüchternde Erkenntnis?

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Europaweite Jugendstudie offenbart: Junge Deutsche arbeiten vor allem, um Geld zu verdienen

Arbeiten, um zu leben, oder leben, um zu arbeiten? Für die meisten jungen Deutschen ist die Sache klar: Sie arbeiten vor allem zum Gelderwerb. Es liegt ihnen weniger daran, sich über ihre Arbeit zu verwirklichen, also für ihre Arbeit zu leben.

Diese Schlussfolgerung leitet sich bereits jetzt aus einer noch laufenden europaweiten Jugendstudie ab. „Generation What?“ lautet der Name der Studie, bei der bereits über 920.000 junge Menschen aus insgesamt 35 Ländern mitgemacht haben. Eine Beteiligung daran ist noch bis zum November möglich.

Analysen der Ergebnisse zu Arbeit und Bildung

Für Teilnehmer aus Deutschland hat das SINUS-Institut erste Ergebnisse aus dem Komplex „Arbeit und Bildung“ jetzt analysiert. Bayerischer Rundfunk, ZDF und SWR haben die Daten gerade veröffentlicht.

Danach sind es nur 38 % aus der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen in Deutschland, die ihre Arbeit als Chance zur Selbstverwirklichung betrachten. Bei der Mehrheit, nämlich 60 %, steht das Geldverdienen im Vordergrund. Mit 43 % ist für nicht einmal die Hälfte der jungen Berufstätigen dieser Altersgruppe ihre Arbeit wichtig oder gar sehr wichtig. 16 % geben sogar an, dass ihnen ihre Arbeit nicht viel bedeute. Die übrigen 41 % liegen dazwischen.

Der Job macht zufrieden, die Bezahlung eher nicht

Beinahe 60 % der Befragten äußern sich als überwiegend zufrieden mit ihrem Job. Nur bei jedem Zehnten verhält es sich umgekehrt. Unzufriedenheit besteht hingegen bei der Bezahlung. Dabei fällt eine höhere Unzufriedenheit bei Personen mit niedrigen oder mittleren Schulabschlüssen auf. Nur 23 % beziehungsweise 21 % von ihnen waren mit ihrem Gehalt zufrieden. Bei den Personen mit hohem Bildungsabschluss erklärten sich 30 % mit ihrer Vergütung einverstanden.

Schlechte Noten für das Bildungssystem

Ganz schlecht weg kam das deutsche Bildungssystem. Es wurde als praxisfremd und obendrein als ungerecht bezeichnet. Lediglich ein Prozent der 18- bis 34-Jährigen in Deutschland findet, dass das deutsche Bildungssystem gut auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet. Immerhin 26 % konnten dieser Auffassung noch einigermaßen zustimmen. Doch 45 % sahen sich kaum ausreichend für die Arbeitswelt vorbereitet und 26 % gar überhaupt nicht.

60 % empfinden das deutsche Bildungssystem als nur bedingt gerecht, und nur 5 % sprechen dem Bildungssystem Chancengleichheit für alle zu. 22 % hingegen betrachten das Bildungssystem als ungerecht.

Folgen der Studie?

Wird die Studie etwas bewirken? Die Antworten der Studienteilnehmer offenbaren einen ausgeprägten Pragmatismus junger Deutscher in ihrer Grundhaltung zur Arbeit. Sie haben aber noch ein ganzes Arbeitsleben vor sich. Es ist ihnen sehr zu wünschen, dass die Ergebnisse dieser Studie im deutschen Bildungssystem Berücksichtigung finden werden.

Bildquelle: © pathdoc – Fotolia.com

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