Bewerbung am

In zahlreichen Unternehmen inzwischen fester Teil des Auswahlverfahrens: Das Telefoninterview, das Ihnen die beruhigende Gewissheit vermittelt, dass Sie nicht sofort aussortiert wurden! Und für potenzielle Arbeitgeber eine kosten- und zeitsparende Option der Vorabauslese, um den Menschen hinter den Unterlagen kennen zu lernen. Ein Vorstellungsgespräch light also? Nehmen Sie das Telefoninterview trotzdem nicht auf die leichte Schulter. Wie Sie es souverän meistern, erfahren Sie hier.

Übersicht

  • 1. Unverhofft kommt oft – auf Überraschungsanruf vorbereitet sein
  • 2. Es passt gerade nicht: Telefoninterview verschieben
  • 3. Bewerbungsgespräch light, aber …
  • 4. Vorabrecherche auch hier
  • 5. Wer ist Ihr Gesprächspartner?
  • 6. Bewerbungsunterlagen im Blick haben
  • 7. Gesprächsumfeld bestimmt Erfolgsaussichten
  • 8. Telefonieren mit Stil
  • 9. Skype-Interview: Sichtkontakt in einen Vorteil verwandeln
  • 10. Skype-Interview vorbereiten
  • 11. Kommunikation nicht dem Zufall überlassen
  • 12. Vorsicht Falle: Standardfragen
  • 13. Selbst konstruktive Fragen stellen

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Unverhofft kommt oft – auf Überraschungsanruf vorbereitet sein

Nicht immer wird im Vorfeld ein Interviewtermin vereinbart, weshalb Sie sich ohne Ausnahme – auch auf unbekannte Nummern – mit vollem Namen melden sowie den Text auf Anrufbeantworter und Mailbox auf professionelle Seriosität überprüfen, ggf. neu anlegen sollten.

Es passt gerade nicht: Telefoninterview verschieben

Auch Bewerber müssen nicht rund um die Uhr parat stehen: Sie vergeben sich nichts, wenn Sie um einen späteren Telefontermin bitten – und dürfen dafür beim potenziellen Arbeitgeber Verständnis erwarten. Sie stehen gerade an der Supermarktkasse? Professionelle Bewerber bieten einen – oder gleich mehrere – zeitnahe Termine für das Gespräch an. Um im aktuellen Job unangenehme Situationen zu vermeiden, erwähnen diese bereits im Anschreiben, wann sie am besten zu erreichen sind.

Bewerbungsgespräch light, aber …

Der Personaler sagt salopp, er möchte sich nur ein paar Minuten „unterhalten“. Vorsicht: Das ist keine Einladung zum unstrukturierten Plaudern, denn jetzt läuft Ihr Countdown – Top oder Flop? Sie müssen sich optimal präsentieren, fachlich und was Ihre kommunikative Kompetenz angeht. Das Telefoninterview verschafft Personalchefs einen zusätzlichen ersten Eindruck – sorgen Sie dafür, dass es nicht der letzte ist.

Vorabrecherche auch hier

Haben Sie einen festen Telefontermin, nutzen Sie die Zeit bis dahin, sich darauf wie auf einen Bewerbungstermin Auge-in-Auge vorzubereiten. Sammeln Sie Informationen über den potenziellen Arbeitsgeber/das Unternehmen und das Jobbild. Apropos – sind Fremdsprachenkenntnisse gefordert, könnte das Telefoninterview zumindest in Teilen in der Fremdsprache geführt werden. Üben Sie dann, sich selbst zu präsentieren – in trockenen Probeläufen, bis die Sache sitzt. So gehen Sie gut präpariert und gelassen-souverän ins Gespräch.

Wer ist Ihr Gesprächspartner?

Sie wissen schon, mit wem Sie sprechen werden? Glückwunsch, denn eine echte Steilvorlage. Machen Sie sich – auch sprichwörtlich – ein Bild über einschlägige Business- und Karriereportale wie XING. Unsicher, wer Sie auf der anderen Seite erwartet? Gewissenhafte Vorabrecherche lässt ein rundes Bild entstehen, das Ihnen Sicherheit verleiht. Extratipp: Streuen Sie unbedingt von Zeit zu Zeit den Namen des Personalverantwortlichen – dezent! – ein. Ist er ein alter Hase, kennt er den Trick – einen guten Eindruck hinterlässt diese Strategie trotzdem.

Bewerbungsunterlagen im Blick haben

Was Personaler können, können Sie auch: Haben Sie während des Gesprächs Anschreiben und Lebenslauf in direkter Sichtweite, um auf Nachfragen – zum Beispiel nach Lücken in der Vita – gezielt und selbstsicher zu antworten. Nachfragen Ihrerseits sollten Sie mit vorbereiteten, gut strukturierten Notizen unterfüttern. Etwas, das außerdem peinliche Gesprächspausen vermeidet. Sie haben eine Vielzahl Bewerbungen rausgeschickt? Umso wichtiger, dem Gesprächspartner auch jetzt das Gefühl zu geben, dass sein individuelles Jobangebot bei Ihnen Priorität genießt.

Gesprächsumfeld bestimmt die Erfolgsaussichten

Jede Ablenkung durch Medien, Verkehrslärm usw. ist tabu. Informieren Sie andere – wie Partner, Familie, Mitbewohner etc., dass Sie nicht gestört bzw. unterbrochen werden möchten. Legen Sie außerdem alle wichtigen Papiere wie Bewerbungsunterlagen, Stellenanzeige, Infos zum Unternehmen und Terminkalender bereit. Erreicht man Sie unerwartet unterwegs, ist nichts so wichtig wie das bestmögliche Ausblenden bestehender Ablenkungen.

Telefonieren mit Stil

Gut, Ihr Gesprächspartner kann Sie nicht sehen. Warum Sie so tun sollten, als säße er vis-à-vis? Kleider machen nicht nur Leute, sondern bestimmen auch, wie Sie sich fühlen. Ein Telefoninterview ist kein lässiger Fernsehabend – tauschen Sie den Jogginganzug gegen Ihr bestes Business-Outfit, sitzen Sie gerade oder stehen Sie während des Gesprächs (gut für Atmung, Stimme und Selbstbewusstsein). Und lächeln Sie!

Skype-Interview: Sichtkontakt in einen Vorteil verwandeln

Vorteile von Skype? Der Reiseaufwand entfällt, ebenso wie Überraschungsanrufe. Das Skype-Interview wird per E-Mail oder telefonisch vereinbart. Üblicherweise dauert es nicht länger als 30 Minuten, aber planen Sie trotzdem wenigstens eine Stunde ein. Zudem ist das Skype-Interview eine sinnvolle Alternative zum persönlichen Bewerbungsgespräch.

Denn manchmal geht es organisatorisch nicht anders: Kein freier Urlaubstag mehr, Studium im Ausland oder andere Gründe, die das Zustandekommen eines persönlichen Treffens erschweren. Und: Auch Personaler sind Menschen – und deshalb neugierig, wie Sie als Persönlichkeit rüberkommen: Motiviert? Sympathisch? Passen Sie ins Team und ins Unternehmen? Der Recruiter vergleicht das Bewerbungsfoto mit dem Menschen: Erscheinungsbild und Auftreten spielen besonders bei Jobs mit Führungsverantwortung oder Kundenkontakt eine entscheidende Rolle.

Skype-Interview vorbereiten

Tipps zur Vorbereitung:

  • – seriösen Skype-Namen mit Vorname, Nachname bzw. Ziffer wählen plus seriösem, freundlichem Bild
  • – eigenen Skype-Account für Bewerbungen anlegen (verhindert Störungen durch private Kontaktversuche während des Jobinterviews)
  • – Testlauf durchführen, der garantiert, dass Internetverbindung, Bild und Ton einwandfrei funktionieren, die Kopfhörer ohne Rückkopplung arbeiten
  • – für aufgeräumten, harmonischen Hintergrund sorgen (Bücherregal, Pflanzen)
  • – Lichteinfall checken, denn angestrahlt macht blass
  • – nicht zu nah an der Kamera sitzen (unvorteilhafter Winkel)
  • – wie sieht Sie der Personaler? Kontrollieren Sie Ihre Körperhaltung ab und zu in dessen Minifenster

Kommunikation nicht dem Zufall überlassen

Stattdessen:

  • – ruhiges Sprechen strahlt Kompetenz aus
  • – langsames akzentuiertes/deutliches Sprechen verhindert, dass Ihr Gesprächspartner nachfragen muss
  • – Antworten liefern, die auf den Punkt kommen
  • – Gespräch auf Augenhöhe statt Abfrage, die Sie als Bewerber zum folgsamen Schüler degradiert
  • – Aufregung hin oder her: Gesprächspartner stets ausreden lassen

Vorsicht Falle: Standardfragen

Rechnen Sie damit: Im Telefoninterview werden Ihnen die gleichen Standardfragen wie im klassischen Bewerbungsgespräch gestellt. Bereiten Sie sich auf diese sehr gut vor, etwa auf Fragen nach persönlichen Interessen/Hobbys. Stellen Sie immer einen individuellen Bezug zu Unternehmen und angestrebter Tätigkeit her. Nichts schlimmer, als wenn Ihre auswendig gelernten Antworten auch so klingen. Kleiner Trost: Natürlichkeit lässt sich im Voraus üben.

Selbst konstruktive Fragen stellen

Kennen Sie das auch? Menschen, die uns zwingen, ihren endlosen Monologen zu lauschen, aber uns selbst keine einzige Frage stellen? Erfolgreiche Bewerber gehören nicht dazu, denn sie zeigen bewusstes Interesse. Sinnvolle Fragen im Telefoninterview helfen punkten, zum Beispiel: Wie wird mein Verantwortungsbereich/Arbeitsumfeld aussehen, wie die Einarbeitung?

Natürlich ergeben und klären sich viele Fragen automatisch im Gesprächsverlauf. Um eigene Fragen vorzubereiten, liefert das Stellenangebot erste Anknüpfungspunkte. Zusätzlich sollten Sie Ihre eigenen Erwartungen an den Arbeitsplatz für sich klären, in puncto:

  • – Führungsstil
  • – Ausstattung
  • – Arbeitsatmosphäre
  • – Umfeld (Großraumbüro etc.)
  • – Aufgabenfeld

Für Desinteresse gibt es keine zweite Chance! Trotzdem gibt es No-Gos im Telefoninterview: Gehalt, Urlaubsanspruch und Arbeitszeiten – es sei denn, Ihr Gesprächspartner spricht diese Themen von sich aus an (weshalb Sie sich auch darauf vorbereiten sollten). Geben Sie alles, immer und ganz: Ein Telefoninterview ist Ihre Eintrittskarte zum persönlichen Vorstellungsgespräch. Viel Erfolg!

Bildquelle: © WavebreakmediaMicro – Fotolia.com

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