Trotz Milliarden Rücklagen Mehr Rundfunkbeitrag bis 2021
GEZNews am

Müssen wir in Zukunft mehr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zahlen? Denn trotz 1,16 Milliarden Euro Rücklagen soll eine Erhöhung des Beitrags erforderlich sein.

Rücklagen reichen nicht aus

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat mit der Einführung des Haushaltsabgabe in 2013 nicht nur die laufenden Kosten für Programm und Verwaltung decken können, sondern gleichzeitig ein nettes Polster anlegen können. 1,16 Milliarden Euro. Auf die Mehrkosten durften die öffentlich-rechtlichen Sender erst in 2016 zugreifen.

Bereits in 2015 wies die ARD darauf hin, dass die Rücklagen keinesfalls zur Kostendeckung reichen würden. Dennoch hatte man zwischenzeitlich von einer Senkung des Beitrags gesprochen – pro Monat 30 Cent weniger.

139 Millionen Euro werden fehlen

Nun hat die KEF – Kommission für den Finanzbedarf – einer aktuellen Rechnung zufolge einen erforderlichen Anstieg ermittelt, um die Kosten für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu decken.

So soll die Erhöhung bei mehr als einem Euro liegen. Bis 2021 sollen die Beiträge erhöht werden. Dann wäre es den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten möglich, die vermeintliche Finanzlücke von 139 Millionen Euro zu füllen. Denn die fehlen trotz Sparvorgaben.

Auf die Summe von 139 Millionen Euro kommt die KEF unter anderem aufgrund einer Gesetzesnovellierung für den WDR, der die Werbezeiten im Radio bereits deutlich reduzieren musste. Das allein bringt laut Kalkulation 81 Millionen Euro weniger ein. Weiterhin sind deutlich mehr Haushalte von der Beitragszahlung befreit als zur Einfühung der Zwangsabgabe vermutet wurde.

Ein Euro mehr pro Monat?

Der Chef der KEF, Heinz Fischer-Heidlberger, teilte dem MDR mit, dass die erhöhten Kosten vor allem auf die „Ausdehnung der Mediatheken und Telemedien“ zurückzuführen seien. „Zahlen kann man erst abgeben, wenn man weiß, was 2019/2020 auf dem Tisch liegt. Aber ich gehe davon aus, dass das auf jeden Fall über einem Euro Zusatzbeitrag liegen wird.“

Alternativ noch weitere Einsparungen vorzunehmen, würden ARD, ZDF und Deutschlandradio drastisch treffen und wären laut KEF daher nicht realisierbar. Zumal Einsparungen im Personal ohnehin schon geplant sind.

Weiterer Groll für GEZ-Gegner

Noch ist die Erhöhung der Rundfunkbeiträge nicht in trockenen Tüchern. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer müssen zunächst der Erhöhung des Rundfunkbeitrags zustimmen.

Dennoch: Für viele Bürger ist der Rundfunkbetrag längst zum großen Streitthema geworden. Mit der Haushaltsabgabe – die auch Zwangsabgabe genannt wird – sind viele Bürger in den „Streik“ gegangen und haben die Zahlungen verweigert. Mitunter sind Zahlungsverweigerer sogar in Haft genommen worden.

Für weitere Kritik werden sicherlich auch die Pensionsansprüche sorgen, die laut „Epochtimes.de“ bereits in 2016 „unterversorgt“ waren und bei 2,2 Millionen Euro liegen.

Und Pensionsansprüche erarbeiten sich nicht nur Intendanten und Abteilungsleiter, auch einfache Angestellte können mit einem satten Plus in der Rentenkasse rechnen, das sie zusätzlich zur staatlichen Rente kassieren.

Spannend sei laut „Epochtimes.de“ auch die Tatsache, dass das durchschnittliche Alter der Mitarbeiter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bei 50 Jahren liegt, die Pensionsansprüche also in Zukunft deutlich wachsen werden.

Bildquelle: © momius – Fotolia.com

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