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Noch im Studium oder in der Ausbildung und bereits ein Kind: Das wird zu einem ständigen Balanceakt. Das Kind ist auf der Welt und benötigt sofortige Fürsorge. Ausbildung oder Studium sollen das Fundament für eine möglichst abgesicherte wirtschaftliche Zukunft bilden. Welche Unterstützungen jungen Eltern in Studium und Ausbildung zur Verfügung stehen, erfahren Sie hier. Dabei stehen die Unterstützungen im Allgemeinen auch Migrantinnen und Migranten zur Verfügung.

Überblick

  • Eine Herausforderung: Studium und Ausbildung für junge Eltern
  • Eltern in Studium und Ausbildung: eine Minderheit?
  • Welche Formen der Unterstützung für junge Eltern einschließlich Migrantinnen und Migranten in Ausbildung und Studium?
  • Migrantinnen und Migranten: Elterngeld während Studium oder Berufsausbildung
  • Migrantinnen und Migranten: Elternzeit während Studium oder Berufsausbildung
  • Wohngeld für junge Eltern in Studium oder Berufsausbildung
  • Kinderbetreuung für studierende Eltern einschließlich Migrantinnen und Migranten
  • Familiengerechte Hochschulen zugunsten studierender Eltern
  • Eltern in Studium oder Ausbildung: Abläufe gezielt planen
  • Fazit

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Eine Herausforderung: Studium und Ausbildung für junge Eltern

Mit dem Studium oder der Ausbildung bereitet ein junger Mensch seine Zukunft vor. Er möchte später beruflich etwas erreichen, finanziell abgesichert sein und sein Leben möglichst selbstbestimmt gestalten. Dafür ist er bereit, während Ausbildung oder Studium materielle und zeitliche Entbehrungen auf sich zu nehmen. Auf Auszubildende und Studierende stürmt viel Neues ein und sie haben meistens einen ausgefüllten Tag.

Was bereits alleinstehende Auszubildende und Studierende gut ausgelastet, bedeutet für junge Eltern in Ausbildung oder Studium eine echte Herausforderung. Auch ihr Tag hat nur 24 Stunden.

Auch sie müssen mit wenig Geld auskommen – der Ausbildungsvergütung, BAföG oder finanzieller Unterstützung durch die Eltern. Da muss oft ein Nebenverdienst her für ein paar Extras oder um überhaupt über die Runden zu kommen. Das bindet zusätzliche Zeitressourcen. Die Zeit fehlt beim Lernen und erst recht für den privaten Alltag mit dem Kind.

Eltern in Studium und Ausbildung: eine Minderheit?

Es handelt sich zwar um eine Minderheit unter den Studierenden und Auszubildenden, die bereits Eltern sind. Circa 5 % der Studierenden sind Eltern, von denen wiederum bei 50 % die Kinder unter 3 Jahre alt sind. Bei den Auszubildenden sind ungefähr 3 bis 5 % schon Eltern. Die Zahlen zeigen, dass trotz der relativ niedrigen Prozentzahlen der Anteil der jungen Eltern in Ausbildung und Studium keine vernachlässigbare Größe darstellt. Unterstützung tut also not.

Welche Formen der Unterstützung für junge Eltern einschließlich Migrantinnen und Migranten in Ausbildung und Studium?

Für junge Eltern, die sich noch im Studium oder in der Berufsausbildung befinden, gibt es finanzielle Unterstützungen und Betreuungsangebote für das Kind, die für die Eltern einen Zeitgewinn bedeuten.

Migrantinnen und Migranten: Elterngeld während Studium oder Berufsausbildung

Elterngeld steht auch Studierenden und Auszubildenden mit Migrationshintergrund zu. Bei Berufstätigen ist die Arbeitszeit auf maximal 30 Stunden pro Woche beschränkt. Eine vergleichbare Beschränkung für das Lernen von Studierenden und Auszubildenden existiert hingegen nicht.

Folglich können auch Auszubildende, die bereits eine Ausbildungsvergütung erhalten, sich weiter auf ihren beruflichen Alltag konzentrieren und unterstützendes Elterngeld empfangen. Elterngeld orientiert sich in seiner Höhe am Durchschnittsnettoeinkommen der vorausgegangenen 12 Monate und beträgt davon abgesehen mindestens 300 Euro monatlich, auch für Auszubildende und Studenten.

Migrantinnen und Migranten: Elternzeit während Studium oder Berufsausbildung

Ebenfalls beliebt ist die Elternzeit. Auszubildende können hierbei ihre Ausbildung vorübergehend unterbrechen. Anschließend setzen sie mit ihrer Ausbildung nach Beendigung der Elternzeit fort. Studierende mit einem Nebenjob können ebenfalls Elternzeit nutzen. Sie dürfen ihr Studium bis zu 6 Semester lang unterbrechen.

Wohngeld für junge Eltern in Studium oder Berufsausbildung

Studierende und Auszubildende, die nicht länger bei ihren Eltern leben, sondern in eine eigenen Wohnung oder WG umgezogen sind, können unter bestimmten Voraussetzungen Wohngeld erhalten. Das gilt auch für Migrantinnen und Migranten. Dafür darf die Wohnung nicht zu groß sowie die Miete nicht zu hoch sein.

Wohngeld wird als Zuschuss zur Miete gezahlt und fällt je nach Einkommen, Familiengröße und Wohnobjekt unterschiedlich aus. Ausführliche Auskünfte über die komplexen Wohngeld-Regelungen erteilen die kommunalen Wohnungsämter, die auch die Wohngeld-Anträge entgegennehmen und bearbeiten.

Kinderbetreuung für studierende Eltern einschließlich Migrantinnen und Migranten

Studierende Eltern – egal welcher Nationalität – haben häufig ein doppeltes Handicap: Neben dem Studium sind sie stundenweise erwerbstätig und gleichzeitig müssen sie die Betreuung ihrer Kinder managen. Hier greift ihnen das Deutsche Studentenwerk unter die Arme. Über 50 Stellen der Studentenwerke bieten Studierenden Kindertageseinrichtungen an, die bereits Kinder ab Geburt betreuen können.

Familiengerechte Hochschulen zugunsten studierender Eltern

Mehrere Universitäten und Fachhochschulen haben ebenfalls die besonderen Bedürfnisse studierender Eltern erkannt. 2001 entstand das „audit familiengerechte hochschule“. Hiermit verbundene Universitäten, Hochschulen und Akademien bemühen sich darum, nicht nur für ihre Mitarbeiter, sondern auch für ihre Studierenden familiengerechte Arbeits- und Studienverhältnisse zu gestalten.

Sie überprüfen die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen und passen diese gegebenenfalls an. Die betreffenden Bildungseinrichtungen sind durch ein entsprechendes Zertifikat ausgezeichnet.

Eltern in Studium oder Ausbildung: Abläufe gezielt planen

Vorausschauende Planung ist eine große Hilfe im Studium und in der Ausbildung. Insbesondere Prüfungstermine sollen frühzeitig bekannt sein, damit Studierende und Auszubildende sie verbindlich einplanen können. An Universitäten sind Professoren und Dozenten häufig kompromissbereit.

So ist es oft möglich, eine mündliche Prüfung auf einen für den Elternteil passenden Termin zu legen. Bei Ausbildungen in Prrivatbetrieben ist die Sachlage sehr unterschiedlich. Wer grundsätzlich leistungsbereit ist, darf durchaus ein entgegenkommendes Verhalten seines Ausbilders erwarten.

Fazit

Für die Bewältigung eines Studiums oder einer Ausbildung durch junge Eltern gibt es viele unterschiedliche Unterstützungsangebote. Man muss sie nur kennen. Neben den bekannten Hilfen wie BAföG oder Ausbildungsbeihilfe lassen sich verschiedene weitere Hilfsangebote wie Wohngeld, Elterngeld oder externe Kinderbetreuung für den Zeitraum von Studium und Ausbildung wahrnehmen. Die Angebote stehen praktisch allen Studierenden und Auszubildenden offen, also auch Migrantinnen und Migranten.

Bildquelle: © morrowlight – Fotolia.com

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