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Wegen Vergewaltigung beschuldigt: Einer der renommiertesten Mediziner Berlins muss sich aktuell wegen mutmaßlicher Vergewaltigung vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten.

Der Doktor in Chirurgie für Mund-, Kiefer- und Gesicht ist 53 Jahre alt, verheiratet und hat Kinder. Sein mutmaßliches Opfer, eine 37-jährige Juristin eines bekannten Pharmaunternehmens, lernte den Mann als seine Patientin kennen. Er unterstützte sie in einem Prozess, in dem es um einen ärztlichen Kunstfehler ging.

Eines Abends, nach einer Behandlung, soll sich der Mediziner dann mit der 39-Jährigen zum Abendessen verabredet haben. Er küsste sie unerwartet – schließlich erwiderte sie seinen Kuss. „Das war ungewöhnlich, fühlte sich aber gut an, ich küsste ihn zurück“, sagte sie vor dem Gericht aus.

Anschließend habe der Mediziner ihr einen Cocktail von der Bar geholt. Als sie davon trank, wurde ihr plötzlich ganz anders: „Total entspannt, aber ich konnte nicht mehr klar denken.“

Wenig später sei der 37-Jährigen dann bewusst geworden, dass sich sich zusammen mit dem Mediziner in einem Hotelzimmer befand: Sie habe ihn plötzlich in Boxershorts vor sich stehen sehen – danach hätte er sie aufs Bett gezogen. Vor dem Gericht erklärt sie, dass sie daran gedacht hatte, missbraucht zu werden. Doch sie hatte nichts dagegen tun können.

Arzt schweigt vor Gericht

Vor dem Amtsgericht Tiergarten äußerste sich der Mediziner zunächst nicht. Sollte der Fall für die Juristin entschieden werden, könnten ihm bis zu fünf Jahre Haft drohen. Angezeigt wurde er von der Betroffenen erst drei Monate nach dem Vorfall, nachdem sie einige Haare von sich untersuchen lassen hatte. Es konnten Spuren von Psychopharmaka festgestellt werden.

Nun fordert die Juristin 50.000 Euro Schmerzensgeld – das Urteil wird für den 21. November erwartet.

Bildquelle: © shefkate – Fotolia.com

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