Warnung vor Abzocker-Masche mit unerwünschten Telefonanrufen
Abzocke am

Heutzutage stehen die Telefonnummern auf den Displays der Telefone und man sollte meinen, dass sich unter diesen Umständen Betrügereien per Telefon einfach aufklären ließen. Mitnichten, wie immer mehr Bürger feststellen müssen, die Opfer einer Abzocker-Masche mit unerwünschten Telefonanrufen werden.

Übersicht

  • Rufnummernmissbrauch
  • Trotz Reaktion ist die Zahl nicht rückläufig
  • Die Sache mit dem automatischen Wählprogramm
  • Predictive Dialer
  • Callcenter bedienen sich oftmals der eingesetzten Technik
  • Die Behörde ist nahezu machtlos

Rufnummernmissbrauch

Rufnummernmissbrauch ist kein Kavaliersdelikt und inzwischen mehr, als weit verbreitet. Die Bundesnetzagentur ist aufgrund des Telekommunikationsgesetzes auch im Bereich des Missbrauchs von Rufnummern tätig.

Sie kennt die Zahlen genau. Wo sich 2015 noch 78.000 Beschwerden auf Rufnummernmissbrauch bezogen haben, sind es 2016 schon 220.000 Verbraucherbeschwerden, die bei der Behörde aufgelaufen sind.

Trotz Reaktion ist die Zahl nicht rückläufig

Die Bundesnetzagentur kennt die Probleme durch die Abzocker-Masche mit unerwünschten Telefonanrufen.

Viele Firmen sind aufgrund von Rufnummernmissbrauch von der Behörde abgemahnt oder sanktioniert worden. Die Bundesnetzagentur hat infolge von Rufnummernmissbrauch allein 4000 Telefonnummern gecancelt.

Doch gegen die Abzocke-Masche sieht auch die Behörde sich nahezu machtlos.

Die Sache mit dem automatischen Wählprogramm

Das Telefon klingelt und auch wenn der Angerufene abnimmt, ist keiner am Ende der Leitung. Dieser Telefonterror kann praktisch den ganzen Tag über laufen.

Wenn Sie dann über die Rufnummer, die im Display erscheint einen Rückruf starten, sind Sie mit einem Anrufbeantworter verbunden, der Ihnen via Computerstimme und in Englisch erklärt, dass Sie die gewählte Nummer nicht in Betrieb sei und Sie die Rufnummer überprüfen und es erneut versuchen sollen.

Hintergrund kann ein automatisches Wählprogramm sein, das auch unter dem Begriff Predictive Dialer bekannt ist.

Predictive Dialer

Da die Nummern, die auf dem Display bei der Abzocker-Masche nicht auf der Homepage der Bundesnetzagentur eingestellt sind, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Predictive Dialer. Die Anrufe stammen scheinbar von Berliner, Münchner oder einem Rheinländer Festnetzanschluss, deren Urheber nicht zu ermitteln sind.

Callcenter bedienen sich oftmals der eingesetzten Technik

Oftmals steckt hinter dem Telefonterror mit den unerwünschten Telefonanrufen ein Callcenter. Sie bedienen sich der Technik des automatischen Wählprogrammes, um zahlreiche Telefonnummern gleichzeitig anzuwählen.

Nimmt der erste Teilnehmer ab, bricht die Verbindung zu den anderen angewählten Nummern ab und wird in einem Automatismus neu angewählt. Somit soll eine optimale Auslastung der Callcenter erreicht werden auf Kosten vieler Verbraucher, die dem Telefonterror ausgeliefert sind.

Die Behörde ist nahezu machtlos

Der Behörde sind die Hände gebunden, da Sie aufgrund von Datenschutzbestimmungen nur bedingt reagieren kann.

Laut Bundeskriminalamt sind Senioren oftmals ausgewählte Opfer, denen dann nicht nur falsche Gewinnversprechen gemacht werden, sondern die auch auf die Abzocker-Masche reinfallen.

Hierbei handelt es sich um Rückrufe, die von dem ahnungslosen Opfer getätigt werden, die sich aber als kostenpflichtige Servicenummern rausstellen.

Schnell ist so eine Vorwahl mit 0137 angewählt und die Kosten sind erzeugt.

Allein 2015 sind mehr als 1000 deutsche Rentner mit einer Abzocker-Masche von einem Callcenter in der Türkei um 132 Millionen Euro erleichtert worden.

Bildquelle: © animaflora – Fotolia.com

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