Einfach schrecklich: Noch immer beschäftigt der Fall Angehörige, Freunde und Bekannte der Frau. In der Stadt Kabul wurde eine Frau auf qualvollste Weise von einem Mob aufgebrachter Menschen zu Tode gelyncht, weil sie die Ausgabe eines Korans verbrannt haben soll.
Verprügelt, gesteinigt und verbrannt
Nach Angaben der Polizei sollen im März 2015 mehrere Männer eine 27-jährige Frau in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, zu Tode geprügelt haben. Ein Leiter der Kriminalpolizei erklärte gegenüber dem Sender „BBC“, dass Hunderte Menschen die Frau mitten auf der Straße zu attackieren begannen. Mit Stöcken und Steinen schlugen sie auf die 27-Jährige ein.
Lokalen Presseberichten zufolge sollen die männlichen Täter die Leiche der Frau anschließend in ein ausgetrocknetes Flussbett in der Innenstadt geworfen und angezündet haben. Bis die Feuerwehr anrücken und den Leichnam der Frau löschen könnte, dauerte es einige Zeit, da sich eine tobende Menschenmenge gebildet hatte.
Qualvoller Tod wegen Gerücht
Ausgelöst wurde das schrecklich Spektakel durch das Gerücht, dass die Frau eine Ausgabe des Korans verbrannt haben soll. Dies erklärte ein Sprecher der Polizei. Angehörige der Frau teilten mit, dass die Frau bereits seit 16 Jahren an einer psychischen Erkrankung litt. Sie soll die heilige Schrift jedoch nicht mit Absicht verbrannt haben.
Vier Tatverdächtige konnten festgenommen werden
Laut einer Erklärung des Polizeichefs sollen sich sogar „Tausende“ Menschen an der Moschee im Stadtteil Schahi Doschamschira versammelt haben – jenem Tatort, an dem die geistig verwirrte Frau den Koran angezündet haben soll. Nur mit großem Aufwand gelang es der Polizei, die aufgebrachte Menschenmenge auseinander zu treiben.
Das Innenministerium ließ den Tod der 27-Jährigen über einen Sprecher bestätigen. Vier Verdächtige konnten festgenommen worden. Außerdem stellte man Untersuchungen an, die Aufschluss über den Tathergang geben sollten.
Gaffer filmten den grausamen Tod der Frau
Unfassbar: In der aufgebrachten Menschenmenge befanden sich zudem unzählige Gaffer, die mit ansahen und sogar filmten, wie die Frau auf qualvollste Weise geschlagen, gesteinigt und schließlich verbrannt wurde. Die Fotos und Videos landeten im Internet auf zahlreichen sozialen Netzwerken.
Beitragsbildquelle: © aradaphotography – Fotolia.com
