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Nach der Elternzeit ist vieles anders: Das Unternehmen hat sich weiterentwickelt, alte Kollegen sind möglicherweise nicht mehr vor Ort, neue Gesichter kennen Sie ebenso wenig wie Sie die frischen Mitarbeiter kennen. Damit der direkte Einstieg in den alten Job nach der Elternzeit gelingt, sind allerdings gar nicht so viele Schritte notwendig. Der folgende Ratgeber zeigt, warum die Elternzeit kein Karrierekiller sein muss.

Übersicht:

  • Komplexer Wiedereinstieg
  • 1. Bleiben Sie Aktiv
  • 2. Planung ist das A und O
  • 3. Professionelle Hilfe über die Agentur für Arbeit
  • 4. Stärken herausarbeiten
  • 5. Kinderbetreuung – und was es zu beachten gibt
  • 6. Rückzugsmöglichkeiten

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Komplexer Wiedereinstieg

Mütter (aber auch Väter), die nach der Elternzeit wieder in den Beruf zurückfinden möchten, haben es meist nicht einfach: In den meisten Fällen bleibt der Arbeitsvertrag mit dem Arbeitgeber in der Elternzeit zwar bestehen, doch häufig erkennen diese Eltern dann, dass die politische und gesellschaftliche Situation der Wiederkehr doch einen Riegel vorschiebt.

Betreuungsangebote, welche absolut notwendig sind, wenn beide Elternteile arbeiten, sind nicht immer verfügbar. Eine Teilzeitstelle ist zwar für die Betreuung des Kindes eine Lösung, doch gleichzeitig leiden darunter dann das Einkommen und auch die berufliche Zukunft.

Im schlimmsten Fall gibt es den alten Arbeitgeber gar nicht mehr oder befristete Verträge sind längst ausgelaufen und garantieren keinem Elternteil eine Rückkehr in den Job. Mit zunehmendem Fernbleiben von der Arbeitswelt geht Wissen verloren und der Anschluss an andere Arbeitnehmer aus dieser Generation ist nicht mehr gegeben.

Aus diesem und den oben genannten Gründen sollten Sie unbedingt folgende Schritte beachten, um nach der Elternzeit möglichst einfach und langfristig wieder in einen Arbeitsvertrag zu kommen.

1. Bleiben Sie aktiv

Eine jahrelange Abwesenheit durch Elternzeit kann dazu führen, dass Sie schnell nur noch in „Ach, die war das…“-Gesprächen zum Thema werden. Vermeiden Sie dies, indem Sie – sofern möglich – auch während dieser Zeit noch aktiv am Geschehen im Unternehmen teilnehmen.

Übernehmen Sie kleine Aufgaben, melden Sie sich hin und wieder auch ohne Anlass und gehen Sie auf Weiterbildungen oder Seminare, falls sich das vereinbaren lässt. Dadurch bleiben insbesondere Ihre fachlichen Kenntnisse geschult und – noch wichtiger – Sie werden immer als Kollege oder Kollegin im Hinterkopf Ihres Arbeitgebers verweilen.

2. Planung ist das A und O

Indem Sie Ihrem Arbeitgeber so früh wie möglich mitteilen, wie Sie sich den Wiedereinstieg in den Job genau vorstellen, zeigen Sie Interesse und Engagement. Möchten Sie in Teil- oder Vollzeit arbeiten, übernehmen Sie dieselben Aufgaben wie vorher, haben Sie sich in der Zwischenzeit womöglich weiterbilden können und möchten gerne anspruchsvollere Tätigkeiten übernehmen?

Planen Sie außerdem auch im Hinblick auf die Kinder: Je früher Sie sich um die Betreuung kümmern, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie eine gute Stelle bekommen. Im Internetzeitalter kann es auch nicht schaden, hin und wieder von zu Hause aus zu arbeiten, sofern Ihr Job diese Tätigkeit zulässt.

3. Professionelle Hilfe über die Agentur für Arbeit

Gerade Frauen können auf Rückendeckung von der Agentur für Arbeit hoffen: Kümmern Sie sich um einen Beratungstermin und erfahren Sie dort, welche Arbeitgeber auf Fälle wie Ihren spezialisiert sind.

Beispielsweise erhalten einige Unternehmen Zuschüsse, wenn Sie Mütter einstellen, die aus der Elternzeit nicht mehr zurück in den Job finden. Auch Kurse für eine berufliche Orientierung sind geeignet, um Ihnen zusätzliches Wissen zu vermitteln.

Diese Programme können bis zu ein Jahr dauern, nebenbei dürfen Sie selbstverständlich kleinere Jobs annehmen. Fragen Sie am besten bei Ihrem örtlichen Arbeitsamt nach, denn regional kommt es bei diesen Förderprogrammen zu starken Unterschieden.

4. Stärken herausarbeiten

Mutter sein ist in der Unternehmenswelt nicht unbedingt ein Nachteil: Wer viele Kinder und den Haushalt managen kann, beweist einen stressresistenten Geist, viel Kompetenz im sozialen Umgang mit Menschen und eine ausgeprägte Fähigkeit zum Multitasking – und all das sind Attribute, welche Personalentscheider gerne sehen.

Stellen Sie die „Schwäche: Mutter“ also als Stärke dar und machen Sie sich auf keinen Fall kleiner als Sie sind. Sie haben ein Kind bekommen – und das macht Sie nicht schwächer, sondern höchstens stärker. Lassen Sie sich nicht behandeln, als hätten Sie eine Behinderung.

5. Kinderbetreuung – und was es zu beachten gibt

„Wir machen das irgendwie mit der Betreuung!“ Dieser Grundsatz wird nicht zu einer entspannten Elternzeit führen, denn die Kinderbetreuung muss im Voraus geplant werden – und zwar bis ins Detail.

  • Beispielsweise ist ein Kindergartenplatz für Kinder ab drei Jahren zwar seit 1999 gesetzlich vorgeschrieben, doch scheitert dieses Vorhaben daran, dass einfach nicht genügend freie Stellen verfügbar sind. Verlassen Sie sich also nicht auf Gesetze und Richtlinien, sondern fragen Sie handfest vor Ort nach, ob es einen geeigneten Platz für Sie gibt.
  • Beachten Sie außerdem, dass ein gewonnener Platz in einer Kindertagesstätte oder einem Kindergarten nur die halbe Miete ist. Möglicherweise sind diese Institutionen nur bis mittags geöffnet oder in den Ferienzeiten – zu denen Sie jedoch arbeiten müssen – nur nachmittags erreichbar. In diesen Fällen hilft Ihnen ein Platz wenig weiter, da Sie Ihr Kind trotzdem selbst betreuen müssten. Vergleichen Sie die Angebote und finden Sie in der Umgebung eine Betreuungsmöglichkeit, welche genau Ihren eigenen Ansprüchen entspricht.
  • Eine weitere interessante Möglichkeit sind betrieblich organisierte Kindergärten. Wie teuer diese sind und welche Konditionen Sie einhalten müssen, erfahren Sie praktischerweise direkt von Ihrem Arbeitgeber. Der Vorteil: Sie sind Ihrem Kind auch in Notfällen immer relativ nah. Der offensichtliche Nachteil ist, dass nur große Unternehmen die Einrichtung eines solchen Kindergartens überhaupt finanzieren können.

6. Rückzugsmöglichkeiten

Bedenken Sie: Selbst wenn Sie alle genannten Schritte beachten, stehen Sie zukünftig dennoch unter Stress: Kind und Beruf gleichzeitig zu stemmen, ist keine einfache Angelegenheit.

Auch in Ihrem Job werden Sie schnell einen matten, ermüdeten Eindruck hinterlassen, wenn Sie sich neben Kind und Karriere keine Entspannung gönnen („Seit ihrem Kind ist die auch nicht mehr wir früher…“).

Entscheiden Sie sich daher bewusst mit Ihrem Partner für ein Wochenende abseits des Alltags, geben Sie das Kind bei der Oma ab und denken daran, dass Sie auch noch ein eigenes Leben haben – denn sonst brennt Sie auch Ihr neuer Job schnell aus und aus dem Einstieg nach der Elternzeit wird der temporäre Ausstieg aus dem Berufsleben insgesamt.

Bildquelle: © drubig-photo – Fotolia.com

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