AusbildungBerufGehälter am

Zupfinstrumentenmacher bauen und reparieren Instrumente, von denen die meisten Menschen noch nie etwas gehört haben. Oder wissen Sie, was eine Cister oder ein Orpheoreon ist? Hier erfahren Sie es. Und alles, was Sie über den Beruf des Zupfinstrumentenmachers wissen müssen gleich mit dazu: Ausbildung, Gehalt und Karrierechancen.

✅⟹ Aktuelle Ausbildungen: Jetzt Ausbildung finden

✅⟹ Produkttester werden: Jetzt Produkttester werden

Überblick

  • Die Produkte des Zupfinstrumentenmachers
  • Tätigkeiten eines Zupfinstrumentenmachers
  • Zupfinstrumentenmacher als zulassungsfreier Beruf
  • Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher
  • Ausbildungssituation für Zupfinstrumentenmacher in Deutschland
  • Gitarrenbau für Zupfinstrumentenmacher
  • Harfenbau für Zupfinstrumentenmacher
  • Weiterbildungen für Zupfinstrumentenmacher
  • Gehalt als Zupfinstrumentenmacher
  • Selbstständigkeit für Zupfinstrumentenmacher

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

  • Praktikum als Zupfinstrumentenmacher

Die Produkte des Zupfinstrumentenmachers

Während Ihrer Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher können Sie sich für eine der beiden Fachrichtungen Gitarrenbau und Harfenbau entscheiden. Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl verschiedener Musikinstrumente. Darunter die Cister, ein meist birnenförmiges Instrument, das mit Doppelsaiten aus Metall bespannt ist. Das Orpheoreon ist eine Unterart der Cister mit schrägem Sattel und Steg.

So verschieden die Instrumente auch sind, ihnen allen ist gemein, dass Sie normalerweise gezupft oder mit Hilfe eines Plektrums gespielt werden.

Tätigkeiten eines Zupfinstrumentenmachers

Je nachdem für welche Fachrichtung und welches Instrument Sie sich entscheiden, fällt Ihr Leben als Zupfinstrumentenmacher ganz unterschiedlich aus. Sie können zusammen mit Rockstars am Design einer „Signature Line“-Gitarre arbeiten oder wochenlang allein in einem Museum eine Harfe restaurieren. Zupfinstrumente zählen zu den vielseitigsten auf der Welt und mit einer guten Idee können Sie die Geschichte dieser Instrumentengruppe weiterschreiben.

Grundsätzlich sind Sie im Berufsalltag damit beschäftigt Zupfinstrumente in Handarbeit herzustellen, die Herstellung in einer Fabrik zu überwachen oder Instrumente zu reparieren.

Sie besitzen das Wissen, sämtliche Arbeitsschritte von der Auswahl des Materials bis zum Lackieren selbst zu erledigen. Und natürlich können Sie die Instrumente auch stimmen.

Zupfinstrumentenmacher als zulassungsfreier Beruf

Das Handwerksrecht wurde im Jahr 2004 überarbeitet. Seitdem zählt der Zupfinstrumentenbau nicht mehr zu den zulassungspflichtigen Handwerken. Das bedeutet konkret, dass Sie keinen Befähigungsnachweis brauchen, um zur Ausbildung zugelassen zu werden. Sie müssen also auch keine bestimmte Schulausbildung vorweisen können.

Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher

Die Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher ist im dualen System geregelt und dauert drei Jahre. Sie müssen sich dafür bei einem Ausbildungsbetrieb bewerben und lernen zusätzliche Inhalte in einer Berufsschule.

Dabei geht es um verschiedene Materialien wie Holz, Metall und Kunststoff sowie die Musiktheorie, die Sie brauchen, um diese Materialien zum Klingen zu bringen.

Die Ausbildungsordnung wurde im August 2014 erneuert und entspricht damit den modernen Anforderungen an den Beruf.

Ausbildungssituation für Zupfinstrumentenmacher in Deutschland

Es gibt in Deutschland zwei Schulen, in denen Zupfinstrumentenmacher den schulischen Teil ihrer Ausbildung ablegen können: Die Berufs- und Berufsfachschule in Klingenthal und die Staatliche Berufsfach- und Fachschule für Geigenbau und Zupfinstrumentenmacher in Mittenwald.

Der Unterricht dort findet blockweise statt.

Darüber hinaus können Sie sich aber auch an Schulen für Musikinstrumentenbau mit Schwerpunkt Zupfinstrumente bewerben.

Die wenigen Ausbildungsstellen für Zupfinstrumentenmacher sind heiß begehrt. Jedes Jahr sind es nur wenig mehr als ein Dutzend. Sie sollten also neben guten Noten optimaler Weise auch Erfahrungen aus einem Praktikum mitbringen, um sich erfolgreich bewerben zu können.

Gitarrenbau für Zupfinstrumentenmacher

Die Gitarre hat sich zu einem der beliebtesten Instrumente entwickelt, die es gibt. Die Nachfrage nach Gitarren aller Preisklassen ist groß und immer wieder werden neue Entwicklungen getestet und übernommen.

So brachte die E-Gitarre eine ganz neue Spielweise mit sich. Als Zupfinstrumentenbauer mit dieser Spezialisierung müssen Sie deshalb die gesamte Bandbreite des Gitarrenspiels kennen – von der klassischen Konzertgitarre bis zu experimentellen Formen.

Harfenbau für Zupfinstrumentenmacher

Harfen haben in den vergangen Jahrzehnten ein kleines Revival erlebt. Vor allem in Gegenden, die sich auf ihr keltisches Erbe berufen, haben Harfen einen hohen Stellenwert. Das hat dazu beigetragen, dass sie in der neuen Ausbildungsordnung als einer der beiden Schwerpunkte berücksichtigt werden.

Als Harfenbauer haben Sie eine ganz andere Zielgruppe als Gitarrenbauer. Sie haben es meist auch mit größeren Instrumenten zu tun. Um eine Konzertharfe herzustellen brauchen Sie nicht nur Fingerspitzengefühl sondern auch Körperkraft.

Weiterbildungen für Zupfinstrumentenmacher

An der Hochschule Zwickau wird der Studiengang Musikinstrumentenbau mit der Spezialisierung auf Zupfinstrumente angeboten. Sie können sich natürlich auch zum Zupfinstrumentenmachermeister weiterbilden. Dabei lernen Sie einiges darüber, wie Sie einen Betrieb führen und sich um Auszubildende kümmern.

Viele Zupfinstrumentenbauer spezialisieren sich auf einzelne Instrumente wie Zithern, Gitarren und Banjos. Damit können Sie besser auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen und die Situation auf dem Markt ist übersichtlicher.

Da Sie in diesem Beruf später vielfältiges Wissen über Elektronik, Mechanik und Materialkunde besitzen, fällt es Ihnen auch nicht schwer sich in andere Branchen einzuarbeiten.

Gehalt als Zupfinstrumentenmacher

Als Instrumentenbauer verdienen Sie generell eher wenig. Besonders während der Ausbildung müssen Sie durch Ihren Enthusiasmus ausgleichen, was Ihnen an Gehalt fehlt. Die Situation ist beim Handwerk noch ein wenig schlechter als in der Industrie. Für manche Instrumente gibt es aber nicht viel Auswahl, was die Ausbildungsbetriebe anbelangt.

Im ersten Lehrjahr steigen Sie bei etwa 550 Euro brutto im Monat ein. Bis ins dritte Ausbildungsjahr steigt das Gehalt auf 720 Euro.

Selbstständigkeit für Zupfinstrumentenmacher

Nach Abschluss Ihrer Ausbildung steht einer Existenzgründung nichts im Wege. Sie können sich je nach Interesse und Know-how auf verschiedene Bereiche spezialisieren. Die Reparatur und Personalisierung von Instrumenten ist eine Dienstleistung, die häufig benötigt wird. Außerdem kaufen viele bekannte Musiker ihre Instrumente nicht von der Stange sondern lassen Sie sich speziell nach ihren Vorstellungen anfertigen.

Praktikum als Zupfinstrumentenmacher

Ein Praktikum bei einem Zupfinstrumentenmacher zeigt Ihnen, was der Beruf mit sich bringt und wird bestimmt auch Ihren musikalischen Horizont erweitern. Sie lernen unterschiedliche Musikstile und die Wünsche von Kunden kennen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit verschiedene Gitarren, Harfen und andere Zupfinstrumente selbst auszuprobieren. Ein Traum für jeden Musik-Fan!

Bildquelle: © Smileus – Fotolia.com

1 Bewertungen
5.00 / 55 1