Heimarbeit am

Bier ist beliebt, vor allem in Deutschland. Gute 107 Liter tranken im Jahr 2015 die Deutschen im Durchschnitt. Auch, wenn das klassische Pils die beliebteste Biersorte ist, gibt es in Deutschland eine große Anzahl von Biersorten. Hergestellt wird Bier – und auch andere, alkoholfreie Getränke – von Brauern und Mälzern.

Brauer und Mälzer ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen als Brauer und Mälzer erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Brauer und Mälzer
  • Ausbildung zum Brauer und Mälzer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Berufsbild und Aufgaben Brauer und Mälzer

Bier ist beliebt, vor allem in Deutschland. Gute 107 Liter tranken im Jahr 2015 die Deutschen im Durchschnitt. Auch, wenn das klassische Pils die beliebteste Biersorte ist, gibt es in Deutschland eine große Anzahl von Biersorten, die zum Teil nur regional, zum Teil aber auch deutschlandweit verbreitet sind.

Deutsches Bier steht dabei weltweit für Tradition und Qualität. Die über 1.300 deutschen Brauereien produzieren pro Jahr rund 100 Millionen Hektoliter Bier. Der Löwenanteil davon wird hier getrunken, über 15 Millionen Hektoliter werden jedes Jahr in mehr als 150 Länder der Welt exportiert.

Und sie haben jeden Tag mit dem beliebten Getränk zu tun: Brauer und Mälzer. Denn sie gewinnen aus Getreide Malz und verarbeiten es zusammen mit Wasser, Hopfen und Hefe zu verschiedenen Biersorten. Daneben stellen sie Biermischgetränke und alkoholfreie Erfrischungsgetränke her.

Brauer und Mälzer steuern und überwachen den gesamten Brauprozess: vom Einkauf der Rohstoffe bis zur Abfüllung des Bieres. Die Beurteilung von Gerste, Weizen oder Hopfen gehört ebenso dazu wie die Bereitung von Malz, der Einsatz von Hilfsstoffen oder die Bedienung und Wartung von Brau- und Abfüllanlagen. Der Brauer bewegt heute nicht mehr per Hand die Maische bzw. die Würze im Kessel, sondern steuert meist sämtliche Produktionsabläufe mit Hilfe hochmoderner Computertechnologie.

Brauer und Mälzer finden Beschäftigung in erster Linie in Brauereien und Mälzereien. Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung bei Herstellern von Bier- und Hefeextrakt sowie in Betrieben, die Obst- und Gemüsesäfte und andere nichtalkoholische Getränke herstellen.

Ausbildung zum Brauer und Mälzer

Wer den spannenden Beruf des Brauers und Mälzers ausüben möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Brauer und Mälzer ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in industriellen oder handwerklichen Brauereibetrieben bzw. in der Getränkeindustrie (Ausbildungsbereich Industrie und Handel sowie Handwerk).

Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Inhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden unter anderem:

  • wie man Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe annimmt, prüft und lagert
  • welche Arbeitsschritte bei der Malzherstellung notwendig sind und wie die entsprechenden Anlagen bedient werden
  • wie man schrotet und die Schrotbeschaffenheit prüft, Würze kocht und klärt
  • wie der Maischvorgang durch Zeit-, Temperatur- und Mengenregelung nach Biertyp und Malzqualität durchgeführt wird
  • wie man die Anlagen zur Wasserversorgung und -aufbereitung bedient
  • was man über Reinigung und Desinfektion der Produktionsanlagen und Leitungssysteme wissen muss
  • wie man die Gärung steuert und den Reifezustand von Bier beurteilt, das Bier filtriert und stabilisiert
  • wie die Abfüllanlagen eingerichtet, umgerüstet und bedient werden
  • wie man die Maschinen, Pumpen und Ventile wartet, Messeinrichtungen kalibriert und speicherprogrammierbare Steuerungssysteme parametriert
  • was bei der Herstellung von Limonaden, Fruchtsäften und Biermischgetränken wichtig ist

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Getreide für die Malzherstellung vorbereiten, Produktentwicklung durchführen) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Wer sich für die Ausbildung zum Brauer und Mälzer interessiert, braucht einen qualifizierten Schulabschluss: Hauptschule, Realschule, Gesamtschule oder Gymnasium. Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger mit Hochschulreife ein.

Das Verständnis für technische Zusammenhänge ist genauso gefragt wie eine rasche Beobachtungsgabe, Konzentrationsfähigkeit und schnelle Reaktion. Zum Beruf des Brauers gehört auch Flexibilität, selbständiges Denken, eigenverantwortliches Handeln und die Fähigkeit zur Teamarbeit.

Um die Qualität des Lebensmittels Bier sicherzustellen, sind Kenntnisse in Mikrobiologie und Botanik, in Biochemie und Analytik unerlässlich.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Brauer und Mälzer während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 404 bis € 830
  • 2. Ausbildungsjahr: € 548 bis € 995
  • 3. Ausbildungsjahr: € 681 bis € 1.161

Diese Angaben dienen nur der Orientierung und können abweichen.

Nach der Ausbildung

Wer seine Ausbildung zum Brauer und Mälzer erfolgreich abgeschlossen hat, kann mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.100 Euro und 2.500 Euro rechnen. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung steigt das Gehalt auf bis zu 2.800 Euro brutto an.

Wer sich weiterbildet, der kann ein noch höheres Gehalt erzielen. Führungspositionen werden mit bis zu 3.200 Euro Gehalt vergütet.

Berufliche Perspektiven

Eine gute Startposition können sich angehende Brauer und Mälzer verschaffen, indem sie bereits während ihrer Ausbildung Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht durch die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“.

Um den Anforderungen des Arbeitsalltags nach der Ausbildung gerecht zu werden, müssen Brauer und Mälzer ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Das kann man zum Beispiel mit Anpassungsweiterbildungen, deren Themenspektrum dabei von Getränkeherstellung bis hin zu Lebensmittelrecht reicht.

Wer beruflich vorankommen will und eine leitende Position anstrebt, kann eine Aufstiegsweiterbildung ins Auge fassen. Dies kann eine Weiterbildung als Brauer- und Mälzermeister sein.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Brauerei-, Getränketechnologie erwerben.

Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchte, kann dies zum Beispiel mit einem eigenen Brauerei- oder Mälzereibetrieb tun.

Bildquelle: © Kzenon – Fotolia.com

2 Bewertungen
5.00 / 55 2