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Ein Girokonto trotz SCHUFA zu bekommen, scheint kein Problem zu sein, wenn man einen Blick ins Internet wirft. Aber sind die vielen Angebote wirklich vertrauenswürdig oder gibt es einen Haken bei der Sache? Hier stellen wir Ihnen ein paar Möglichkeiten vor, wie Sie ein Girokonto trotz SCHUFA eröffnen können.

Überblick:

  • Was ist die SCHUFA?
  • Datenspeicherung durch die SCHUFA
  • Eigenauskunft
  • SCHUFA-Score
  • Girokonto
  • Konten mit Gebühren
  • Basiskonto / Guthabenkonto
  • Online-Konten
  • Bürgerkonto
  • Handy statt Girokonto?

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Was ist die SCHUFA?

Die SCHUFA ist eine Aktiengesellschaft, die aus dem Schufa e.V. Schutzgesellschaft für allgemeine Kreditsicherung hervorgegangen ist. Es handelt sich um eine privatwirtschaftliche Wirtschafts-Auskunftei, die Informationen zur Kreditwürdigkeit von Privatpersonen und Unternehmen sammelt. Über 66 Millionen natürliche Personen und über 4 Millionen Unternehmen werden in den Datenbeständen der SCHUFA verwaltet.

Die SCHUFA bearbeitet jedes Jahr mehr als 115 Millionen Anfragen, von denen etwa ein Prozent von Verbrauchern stammt, die ihre eigenen Daten einsehen wollen.

Datenspeicherung durch die SCHUFA

Grundsätzlich dürfen Kundendaten von Banken und Unternehmen nur dann an die SCHUFA übermittelt werden, wenn die Kunden dem zustimmen. In der Praxis findet sich eine entsprechende Klausel meist in den allgemeinen Geschäftsbedingungen oder im Kleingedruckten eines Vertrages. Darüber hinaus greift die SCHUFA auf öffentlich zugängliche Daten zu.

Neben Name, Geburtsdatum und Anschriften speichert die SCHUFA verschiedene Positiv- und Negativmerkmale, die sich aus bisherigen Geschäftsbeziehungen ergeben haben. Säumige Zahlungen oder ein Insolvenzantrag schlagen negativ zu Buche, während pünktliche Zahlungen positiv bewertet werden. Darüber hinaus speichert die SCHUFA aber auch die Anfragen. Es kann also sein, dass Sie negativ bewertet werden nur weil Sie selbst wissen wollten, wie Ihre Bewertung bei der SCHUFA ist.

Eigenauskunft

Laut Gesetz (Paragraph 34 BDSG) steht Ihnen zu, dass sie einmal im Jahr kostenlos abrufen können, welche Daten die SCHUFA von Ihnen gespeichert hat. Darüber hinaus können Sie jederzeit gegen Gebühr über das Onlineportal der SCHUFA eine Eigenauskunft beantragen.
Dabei erhalten Sie eine Urkunde, die Sie bei Vermietern und Banken vorlegen können und eine ausführliche Aufstellung Ihrer Daten.

SCHUFA-Score

Die Kreditwürdigkeit einer Person wird von der SCHUFA durch den so genannten SCHUFA-Score ausgedrückt. Er beinhaltet neben den Positiv- und Negativmerkmalen auch Informationen wie Wohnungswechsel, Zahl der Konten und weitere Punkte.

Ein Score von 100 steht für eine absolute Kreditwürdigkeit, ein Score von null für die Annahme, dass ein Kredit nicht zurückgezahlt wird.
Das Vorgehen der SCHUFA, insbesondere die Berechnungen des Scores steht immer wieder in der Kritik.

Girokonto

Moderne Girokonten weisen in der Regel zahlreiche Zusatzfunktionen auf. Man kann automatisch einen Dispokredit nutzen, erhält eine Kreditkarte oder hat andere finanzielle Möglichkeiten.

Deshalb verweigern einige Banken potentiellen Kunden mit einem schlechten SCHUFA-Wert die Eröffnung eines Girokontos. Anders sieht es aus, wenn es sich um ein Girokonto handelt, dass nur dazu dient Geld zu deponieren, womit der Bank kein finanzieller Schaden entstehen kann. Aber auch da verzichten die meisten Banken lieber auf Kunden mit einer fragwürdigen Kreditwürdigkeit.

Obwohl in Deutschland das Bargeld im Gegensatz zu anderen Ländern noch hoch im Kurs steht, ist es nahezu unmöglich seinen Alltag ohne Girokonto zu bestreiten.

Konten mit Gebühren

Viele SCHUFA-freie Konten müssen durch eine Einrichtungsgebühr oder laufende monatliche Kosten bezahlt werden. Hinzu kommt, dass die Anbieter oftmals im Ausland sitzen und man bei Problemen nur schwer den richtigen Ansprechpartner findet. Es sollten also gute Gründe dafür sprechen, dass Sie sich für ein gebührenpflichtiges Konto entscheiden.

Die Einrichtungsgebühren liegen je nach Bank bei etwa 40 bis 90 Euro mit jährlichen Kosten von circa 30 bis 120 Euro.

Basiskonto / Guthabenkonto

Die deutschen Banken haben sich selbst dazu verpflichtet, ein so genanntes Basiskonto anzubieten, dass die wichtigsten Funktionen enthält, ohne dass dafür Gebühren verlangt werden. Dieses Basiskonto kann nicht überzogen werden und bietet auch keine zusätzlichen Funktionen.

Sie können aber ganz normal Geld überweisen oder es sich beim Geldautomaten holen. Notfalls können Sie die Einrichtung dieses Basiskontos sogar vor Gericht einklagen. Wer nicht so viel Aufwand betreiben möchte, sollte sich an die Verbraucherzentrale vor Ort wenden.

Online-Konten

Viele Bürger ziehen es inzwischen vor, ihre Geldangelegenheiten hauptsächlich online zu regeln. Dafür wurden spezielle Online-Konten eingerichtet, für die Sie noch nicht einmal mehr zur Bank gehen müssen, um sich zu identifizieren.

Konten mit besonders guten Konditionen bieten Ihnen Zinsen auf Ihre Einlagen. Es lohnt sich, regelmäßig die Konditionen zu vergleichen, denn nur weil Sie von einer Bank ein Girokonto gewährt bekommen haben, heißt das nicht, dass Sie zu einer anderen Bank wechseln können, bei der sie besser aufgehoben sind. Momentan bieten die Fidor-Bank und die Bank Number26 Bedingungen, mit denen sich alle anderen Anbieter messen müssen.

Bürgerkonto

Die Sparkassen bieten ein so genanntes Bürgerkonto an, bei dem es sich aber nicht im eigentlichen Sinn um ein SCHUFA-freies Konto handelt. Ihr SCHUFA-Wert wird abgefragt, aber nicht dazu herangezogen, um Ihnen das Konto zu verweigern. Das ist nur der Fall, wenn wichtige Gründe dagegen sprechen.

Handy statt Girokonto?

Während hier in Europa das Girokonto Dreh- und Angelpunkt des Zahlungsverkehrs ist, hat man in einigen afrikanischen Ländern diesen Entwicklungsschritt einfach übersprungen. Dort sind Anbieter wie ZAAD vertreten, die die Überweisung von Guthaben von einem Handy auf das andere ermöglichen – ganz ohne Bankkonto.

Auch hierzulande gibt es ein paar Alternativen zum Girokonto, die sich aber nicht für die grundlegenden Vorgänge wie die Gehaltsüberweisung eignen. Aber zumindest können Sie mit Alternativwährungen bei bestimmten Anbietern einkaufen oder bargeldlos mit Bitcoins bezahlen.

Bildquelle: © motorradcbr – Fotolia.com

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