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Schulden zu machen, indem man Kredite aufnimmt oder auf Raten zahlt, ist weit verbreitet. Daraus kann schnell eine Überschuldung werden. Zögern Sie also nicht, sich an eine Schuldnerberatung zu wenden. Hier erfahren Sie, worauf Sie dabei achten müssen.

Überblick

  • Was ist eine Schuldnerberatung?
  • Was macht eine Schuldnerberatung?
  • Ziel einer Schuldnerberatung
  • Kosten für Schuldnerberatung
  • Wo findet eine Schuldnerberatung statt?
  • Für wen ist eine Schuldnerberatung gedacht?
  • Wie läuft eine Verbraucherinsolvenz bei einer Schuldnerberatung ab?
  • Wie arbeiten Schuldnerberatung und Insolvenzverwalter zusammen?
  • Welche Vorteile bringt ein Insolvenzverfahren mit Schuldnerberatung?

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Was ist eine Schuldnerberatung?

Grundsätzlich kann sich jeder Schuldnerberater nennen und seine Hilfe anbieten. Das Gesetz zur Ausführung der Insolvenzverordnung sieht aber vor, dass nur geeignete Personen am offiziellen Insolvenzverfahren mitwirken dürfen. Deshalb ist es auf alle Fälle sinnvoll, dass die Beratungsstelle oder der Berater über diese Qualifikation verfügt.

Geeignete Personen sind Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und weitere Erlaubnisinhaber, die Mitglied einer Rechtsanwaltskammer sind. Bei beratenden Organisationen stellen eine Reihe von Vorschriften sicher, dass die Qualität der Beratung von geeigneten Personen kontrolliert wird.

Bescheinigungen aus anderen Bundesländern werden anerkannt.

Was macht eine Schuldnerberatung?

Die Aufgaben einer Schuldenberatungsstelle gehen über die reine Beratung hinaus. Wenn es sich um geeignete Personen oder um eine geeignete Stelle handelt, dann können sie auch im Interesse des Schuldners mit den Gläubigern verhandeln oder Bescheinigungen über das Scheitern der Verhandlungen ausstellen.

Ziel einer Schuldnerberatung

Ziel einer Schuldnerberatung ist es, dass Sie wieder auf finanziell gefestigtem Boden stehen. Dafür müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden. Zuerst muss festgestellt werden, wem Sie etwas schulden, seit wann und welcher Betrag aussteht. Als nächstes müssen Gespräche mit den Gläubigern zeigen, ob es möglich ist, sich gütlich zu einigen.

Dann wird ein Gerichtsverfahren überflüssig. Ihre Existenzsicherung hat dabei Priorität. Sie sollen trotz Schulden weiterhin ein menschenwürdiges Leben führen.

Wenn es zu einer Gerichtsverhandlung und einer Pfändung kommt, steht die Schuldnerberatung Ihnen weiter unterstützend zur Seite.

Kosten für Schuldnerberatung

Von jemandem, der schon Schulden hat, kann man nicht verlangen, dass er viel für die Schuldnerberatung zahlt. Deshalb werden die Dienste von unterschiedlichen Trägern unterstützt, so dass sie kostenlos angeboten werden können. Sie sollten sich erkundigen, welche Beratungsstelle Sie nutzen können. Manche stehen zum Beispiel nur für Bürger einer Stadt oder eines Bezirks zur Verfügung, andere können von jedem genutzt werden.

Wo findet eine Schuldnerberatung statt?

Aus Fernsehsendungen kennt man den Schuldnerberater, der zu einem nach Hause kommt, um Bilanz zu ziehen. Die Beratung kann aber auf vielfältige Weise stattfinden: telefonisch, über E-Mail und Chat oder in einer Beratungsstelle. Später wird der Schuldenberater auch bei Ihren Gläubigern und vor Gericht für Sie aktiv.

In den meisten Fällen ist es sinnvoll, wenn Sie auch nach der Entschuldung noch mit der Schuldenberatung in Kontakt bleiben, um Ihre Finanzen in optimale Bahnen zu lenken.

Für wen ist eine Schuldnerberatung gedacht?

Grundsätzlich können Sie sich an eine Schuldnerberatungsstelle wenden, egal ob Sie privat verschuldet sind oder ob dadurch Ihre Selbständigkeit oder Ihre Firma betroffen ist. Allerdings braucht der Berater in vielen Fällen Spezialwissen, um Sie optimal beraten zu können. Erkundigen Sie sich danach, welche Kunden bisher beraten wurden.

Die Beratung ist zwar streng vertraulich, aber immer wieder stellen sich Einzelne als Referenzen zur Verfügung. Vielleicht kann Ihnen ja auch in Ihrem Bekanntenkreis jemand einen Tipp geben. Denken Sie daran: Überschuldung kann jeden treffen und es ist keine Schande darüber zu reden!

Wie läuft eine Verbraucherinsolvenz bei einer Schuldnerberatung ab?

Wenn Sie mit einem Schuldnerberater Kontakt aufgenommen haben, muss der sich zunächst einmal einen Überblick über Ihre Situation verschaffen. Hier Vertrauen zu fassen, ist meist die schwierigste Phase, denn Sie geben einem zunächst völlig Fremden Einblick in Ihr Privatleben. Aber keine Angst: Alle Ihre Daten werden nach den Vorgaben des Datenschutzes behandelt.

Danach nimmt Ihr Berater Kontakt zu den Gläubigern auf und versucht ein außergerichtliches Verfahren zu erwirken. Mit jedem einzelnen Gläubiger oder in einer Gläubigerversammlung wird abgestimmt, welche Sicherheiten er verlangt, bis wann die Bezahlung vorgenommen werden muss und ob er bereit ist auf einen Teil seiner Ansprüche zu verzichten.

Je nach Zahl der Gläubiger dauert das etwa 6 Wochen.

Die ordnungsgemäße Durchführung muss für das Insolvenzgericht bestätigt werden. Auch wenn es nicht zu einer Einigung kommen konnte, bestätigt das der Insolvenzberater. Er stellt auch den gerichtlichen Insolvenzantrag. Wenn es keine weiteren Fragen gibt, eröffnet das Gericht das Insolvenzverfahren.

Das Gericht bestimmt einen örtlichen Rechtsanwalt als Insolvenzverwalter oder Treuhänder. Das kann üblicherweise innerhalb von 4 bis 6 Wochen passieren.

Wie arbeiten Schuldnerberatung und Insolvenzverwalter zusammen?

Der Insolvenzverwalter kümmert sich um das „eigentliche“ Insolvenzverfahren. Er verwertet zum Beispiel vorhandenes Vermögen, was bis zu einem Jahr oder länger dauern kann. Außerdem ist er in der so genannten Wohlverhaltensperiode bzw. der Restschuldbefreiungsphase für Sie zuständig. Das ist die Zeit, in der Sie bestimmte Auflagen erfüllen müssen, um von Ihren Schulden befreit zu werden.

Welche Vorteile bringt ein Insolvenzverfahren mit Schuldnerberatung?

Sie können nach 6 Jahren von der Restschuld befreit werden. Wenn Sie seit dem 01.07.2014 Insolvenz angemeldet haben, kann das auf 5 Jahre verkürzt werden, wenn Sie die Verfahrenskosten zahlen. Es sind sogar 3 Jahre möglich, wenn Sie zusätzlich 35 Prozent der Schuldensumme aufbringen und den Insolvenzverwalter bezahlen können. Das ist zum Beispiel dann möglich, wenn Sie viel in Maschinen und Rohstoffe investiert haben, die verkauft werden können.

Außerdem genießen Sie Vollstreckungsschutz. Zwangsmaßnahmen und Aufforderungen durch die Gläubiger sind damit nicht mehr erlaubt.
Die monatlichen Zahlungen werden dann nur noch gemäß der Pfändungstabelle durchgeführt. Es ist also egal, wie viel Sie schuldig sind. Sie zahlen nur einen Betrag, der abhängig ist von Ihrem Gehalt und der Zahl der Gläubiger.

Bildquelle: © kamasigns – Fotolia.com

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