PROTOKOLLFÜHRER

Der Nebenjob des Protokollführers mutet zunächst recht undurchsichtig und außergewöhnlich an und begegnet einem dennoch täglich. Denn im Grunde findet sich diese Tätigkeit bei zahlreichen Einsatzorten, wie zum Beispiel den Vereinssitzungen oder sonstigen Veranstaltungen, die das detaillierte Erfassen der Situationen bedürfen, damit im Anschluss der exakte Gesprächsverlauf nachvollzogen werden kann. In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Protokollführer um eine ehrenamtliche Tätigkeit, also eine Arbeit, welche nicht entlohnt wird. Allerdings hat sich mittlerweile im Bereich der Nebenjobs ein Zweig gebildet, der solche Jobs anbietet und auch vergütet.

Das Aufnehmen des Gesagten geschieht in der Regel unmittelbar über eine Computertastatur, denn die handschriftliche beziehungsweise stenografische Form einer Mitschrift ist eher veraltet, zumal das Eintippen über eine Tastatur wesentlich schneller ist und Menschen, die die Stenografie beherrschen immer mehr zur Seltenheit zählen. Doch gerade dies ist die Chance für nebenberuflich Tätige, für sich selbst eine Verdienstmöglichkeit zu schaffen zumal die Anforderungen an einen Protokollführer nicht in diesem Maße ausgeprägt sind als sie im ersten Moment auf Interessenten wirken könnten. Zwar wird erwartet, dass jemand, der diesen Job erledigen möchte, auch fähig ist, schnell und exakt Gespräch zu erfassen, doch in den meisten Fällen reicht auch eine gute Zusammenfassung des Gesagten.

Dies hängt maßgeblich von der Art des zu protokollierenden Gesprächs. Bei einem Interview ist es wesentlich wichtiger auf Details zu achten, als zum Beispiel bei einer Vereinssitzung, bei welcher nachträglich noch Dinge abgeändert werden können. Somit ist das wortwörtliche Aufschreiben eines Dialogs oder Monologs eine Variable im Tätigkeitsfeld des Protokollführers. Doch gewisse Gesichtspunkte müssen dennoch erfüllt werden. So folgt ein Protokoll einer vorab festgelegten äußeren Form und enthält neben der Mitschrift auch noch Informationen, welche den Anlass, das Datum, die Spezifizierung der Teilnehmer sowie die Thematik enthalten.

Darüber hinaus muss das Niedergeschriebene dem entsprechenden Redner zugeordnet werden. In Einzelfällen wird das Gespräch per Tonspur aufgenommen, sodass anschließend lediglich die Zuordnung erfolgen muss. Doch im Normalfall, wenn es zum Beispiel um eine Diskussion geht, reicht eine Audioaufnahme nicht aus, sodass die schriftliche Erfassung bedeutsam wird. Wie bereits erwähnt, sollten Interessenten schnell schreiben können. Und dabei ist die Fähigkeit, mit dem 10-Finger-System arbeiten zu können, von großer Relevanz. Denn es ist nachgewiesen, dass selbst ein schneller Ein-Finger-Schreiber wesentlich langsamer ist als jemand, der gleichzeitig alle Finger einsetzt. Bereits gesammelte Erfahrungen können auch von Vorteil sein, sind allerdings nur in den wenigsten Fällen eine tatsächliche Bedingung.

Relevanter ist ein gewisser Informationsstand über die jeweilige Thematik eines zu protokollierenden Gesprächs, da so Gedankenpausen wegfallen, wenn fachgebundene Fremdwörter fallen. Doch dies schließt eine emotionale Bindung aus, denn ein Protokollführer sollte neutral sein und gerade in Diskussionen keine Partei ergreifen. Die Entlohnung dieser Tätigkeit erfolgt auf Stundenbasis. Die Beschaffung eines solchen Nebenjobs kann meist im Rahmen von Markforschungsstudien oder dahingehenden Interviews erfolgen. Doch auch andere Unternehmen bieten von Zeit zu Zeit Tätigkeiten als Protokollführer an, sodass Eigeninitiative Erfolg verheißen kann. 

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