Bestimmte Baustoffe müssen oder sollten kontrolliert und getestet werden, bevor sie verwendet und verbaut werden. Diese Kontrolle dient vor allem der Sicherheit. Man denke da nur an aufgeplatzte Straßen, weil der verwendete Asphalt nicht in Ordnung war.

Solche Tests führen Baustoffprüfer durch. Baustoffprüfer ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen als Baustoffprüfer erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Baustoffprüfer
  • Ausbildung zum Baustoffprüfer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Baustoffprüfer

Bestimmte Baustoffe müssen oder sollten kontrolliert und getestet werden, bevor sie verwendet und verbaut werden. Diese Kontrolle dient vor allem der Sicherheit. Man denke da nur an aufgeplatzte Straßen, weil der verwendete Asphalt nicht in Ordnung war. Solche Tests führen Baustoffprüfer durch.

Baustoffprüfer untersuchen Böden, Bauprodukte, Baurohstoffe und Bindemittel, Altlasten und Recyclingmaterialien. Sie entnehmen Proben, führen Messungen und Prüfungen durch und dokumentieren die Ergebnisse.

Doch das Berufsbild Baustoffprüfer ist sehr vielseitig. Je nach Unternehmen, Branche und beruflicher Position können im Berufsbild Baustoffprüfer ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen. Die Inhalte und Aufgaben in deiner Ausbildung regelt die Ausbildungsverordnung zum Baustoffprüfer.

Baustoffprüfer finden vor allem Beschäftigung in Unternehmen der Bauwirtschaft und in Steinbruchbetrieben sowie in Überwachungs- und Forschungseinrichtungen

Ausbildung zum Baustoffprüfer

Wer als Baustoffprüfer tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Baustoffprüfer ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie und im Handel. Eine Verkürzung der Lehrzeit um sechs Monate ist bei entsprechender Qualifikation möglich.

Es gibt im Berufsbild des Baustoffprüfers drei Fachrichtungen, die sich wie folgt gliedern:

  • Asphalttechnik (früher: bituminöse Massen)
  • Mörtel- und Betontechnik (früher: Mörtel u. Beton)
  • Geotechnik (früher: Boden)
  • Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Zwischen- und Abschlussprüfungen werden durch die jeweils zuständigen Industrie- und Handelskammern abgenommen.

In Deutschland gibt es sechs Berufsschulen, an denen Baustoffprüfer unterrichtet werden:

  • Beckum
  • Berlin
  • Braunschweig
  • Bremen
  • Selb
  • Hamburg

Inhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden unter anderem:

  • wie man technische Unterlagen, Pläne und Karten liest, Probekörper und Lagepläne skizziert, Handskizzen anfertigt und Messpunkte einträgt
  • wie die Eingangskontrolle von Baurohstoffen durchgeführt und die Recyclingstoffe nach Verwendbarkeit zugeordnet werden
  • wie man mit physikalischen und chemischen Methoden die Leitfähigkeit misst, den Feststoffgehalt von Lösungen bestimmt, die Härte und Witterungsbeständigkeit sowie andere Eigenschaften des Materials prüft
  • wie Gesprächsprotokolle zu erstellen und Präsentationen durchzuführen sind, wie man mit Reklamationen umgeht und die erbrachten Leistungen erfasst und berechnet

Im Schwerpunkt Geotechnik:

  • wie man die Belastbarkeit von Böden prüft, wie Bohrungen durchgeführt und die Bohrproben beurteilt werden und wie man die Bohrprotokolle führt
  • was bei der Messung des Grundwasserspiegels zu beachten ist, wie man Versickerungs- und Pumpversuche durchführt und wie man Verfahren zur Verdichtung des Bodens auswählt

Im Schwerpunkt Mörtel- und Betontechnik:

  • wie man Estriche, Putze, Mörtel und Betone prüft und Rezepturen erstellt
  • mit welchen Methoden Bindemittel, Mörtel und Betone zum Beispiel auf Zusammensetzung, Wassergehalt, Verformungsverhalten und Frostbeständigkeit untersucht werden

Im Schwerpunkt Asphalttechnik:

  • wie Ausbauasphalte, andere Ausbaustoffe mit teer- und pechhaltigen Bestandteilen und bitumenhaltige Bindemittel geprüft werden und wie man Probemischungen herstellt
  • wie man beispielsweise den Bindemittelgehalt und den Verdichtungsgrad von Asphalten bestimmt und wie man die Oberflächeneigenschaften und den Widerstand gegen Abnutzung prüft

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Baustoffprüfer. In der Vergangenheit hatten die meisten Auszubildenden den Realschulabschluss oder das (Fach-)Abitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Immerhin etwa 10 % der Ausbildungsanfänger wurden mit Hauptschulabschluss, ein kleiner Prozentsatz sogar ohne Schulabschluss eingestellt. 

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Baustoffprüfer während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 609 bis € 708
  • 2. Ausbildungsjahr: € 769 bis € 1.088
  • 3. Ausbildungsjahr: € 1.005 bis € 1.374

Nach der Ausbildung

Wer seine Ausbildung zum Baustoffprüfer erfolgreich abgeschlossen hat, kann mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.500 und 3.000 Euro rechnen.

Wer sich weiterbildet, der kann ein noch höheres Gehalt erzielen. Und der Beruf des Baustoffprüfers bietet viele Weiterbildungsmöglichkeiten. So ist zum Beispiel eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker in Bautechnik möglich. Je nach Aufbau dauert die Weiterbildung zwei bis vier Jahre. Hier übernimmt man Aufgaben in der Bauleitung und Bauabrechnung und das Gehalt kann auf 3.340 Euro ansteigen.

Berufliche Perspektiven

Als ausgebildeter Baustoffprüfer kann man durch Anpassungsweiterbildungen seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Werkstoffprüfung bis hin zu Chemie.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Werkstofftechnik zu absolvieren.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Werkstoffwissenschaft, -technik erwerben.

Bildquelle: © Harald Biebel – Fotolia.com

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