Fernsehtechniker können viel mehr als nur Fernseher verkaufen und reparieren. Welche Aufgaben Angehörige dieser Berufsgruppe noch haben, welche Ausbildung sie dafür durchlaufen müssen und wie hoch der Verdienst eines Fernsehtechnikers ist, erfahren Sie jetzt.

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Übersicht:

  • Berufbild Radio- und Fernsehtechniker/in
  • Tätigkeiten und Aufgaben
  • Kundenbetreuung
  • Wartung von Bürotechnik
  • Schulung Hard- und Software
  • Mögliche Arbeitsorte
  • Verdienst
  • Berufsausbildung
  • Ausbildungsinhalte
  • Ausbildungsvergütung
  • Perspektiven nach der Ausbildung
  • Existenzgründung

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Berufbild Radio- und Fernsehtechniker/in

Ab 1957 bis zum Jahr 1999 war Radio- und Fernsehtechniker/in ein eigenständiger Ausbildungsberuf. Aufgrund der rasanten Entwicklung der Datentechnik und des Internets waren die bis dahin üblichen Ausbildungsinhalte bald nicht mehr ausreichend. Aus dem Beruf Fernsehtechniker entwickelte sich der Informationselektroniker mit deutlich erweiterten Fachkenntnissen.

Informationselektroniker verkaufen, warten und installieren alle am Markt erhältlichen Geräte der Bild-, Ton- und Informationstechnik. Das sind, neben Fernsehern und Radios, auch PCs, Monitore, Drucker, Faxgeräte, Telekommunikationsgeräte, DVD-Player, Digitalkameras, Antennenanlagen usw.

Sie richten Programme sowie Netzwerke inklusive Zubehör sowohl in Betrieben als auch bei Privatkunden ein. Darüber hinaus stimmen sie Hard- und Software auf die Erfordernisse ihrer Kunden ab und informieren die zukünftigen Nutzer über den Umgang mit der neuen Technik.

Tätigkeiten und Aufgaben

Kundenbetreuung

Fernsehtechniker sind in Service-Unternehmen und Werkstätten die ersten Ansprechpartner, wenn es um die Neuinstallation, die Wartung oder Reparatur von Kommunikationsgeräten geht. Im persönlichen Kontakt oder per Telefon stellen Sie dem Kunden gezielte Fragen zum konkreten Problem. Häufig lassen sich anhand dieser Informationen bereits Fehler beheben. Sofern das nicht möglich ist, müssen die Geräte in die Werkstatt geholt werden oder der Fernsehtechniker begibt sich in den Räumlichkeiten der Kunden auf Fehlersuche.

Wartung von Bürotechnik

Ob PC-Anlage inklusive Kopierer, Scanner und Drucker, Faxgerät oder Beamer: Sofern Bürotechnik installiert oder repariert werden muss, kann schnell Zeitdruck entstehen. Der Informationselektroniker muss deshalb in der Lage sein, zügig, systematisch und strukturiert zu arbeiten. Ist eine Reparatur vor Ort in angemessener Zeit nicht möglich, stellt er dem Unternehmen ein Ersatzgerät zur Verfügung und richtet es betriebsfertig ein. Außerdem informieren und beraten Fernsehtechniker über Neuanschaffungen, sie erstellen Angebote und leiten diese an den Einkauf des Kunden sowie an die Vertriebsabteilung der eigenen Firma weiter.

Schulungen Hard- und Software

Fernsehtechniker kennen sich mit den verschiedensten Komponenten von Computern und kommunikationstechnischen Systemen aus. Neben sämtlicher Hardware installieren sie Anwendersoftware und richten Netzwerke ein. Dabei beachten sie alle relevanten Sicherheitsbestimmungen und arbeiten stets serviceorientiert. Dazu gehört u. a., dass sie ihre Kunden in die Handhabung der neuen Geräte inklusive zugehöriger Software einweisen und dass sie in der Lage sind, die Bedienung der Programme verständlich zu erklären. Bei Bedarf bieten sie entsprechende Schulungen an.

Mögliche Arbeitsorte

Fernsehtechniker bzw. Informationselektroniker arbeiten in erster Linie in firmeneigenen Werkstätten oder in den Räumlichkeiten ihrer Privat- und Geschäftskunden. Darüber hinaus finden sie im Fachhandel, vorzugsweise im Service, in Lager- und Schulungsräumen, in Rundfunk- und Fernsehanstalten Beschäftigung.

Verdienst

Im Durchschnitt verdienen Fernsehtechniker in Deutschland rund 3000 Euro brutto im Monat, wobei das Einkommen je nach Region und Größe des Unternehmens sowohl nach unten als auch nach oben beträchtlich variieren kann. So gibt es Fernsehtechniker, die im Monat lediglich 2200 Euro verdienen ebenso, wie Techniker mit vergleichbarer Ausbildung und Berufserfahrung, deren Bruttoeinkommen 3500 Euro pro Monat beträgt.

Berufsausbildung

Die Berufsausbildung zum Informationselektroniker, ehemals Fernsehtechniker, dauert 3,5 Jahre. In aller Regel handelt es sich um eine duale Ausbildung des Handwerks. Das bedeutet, dass ein Teil der Ausbildung in der Berufsschule und ein Teil im Ausbildungsbetrieb stattfindet. Während des dritten Ausbildungsjahres erfolgt die Spezialisierung entweder in der Fachrichtung Geräte- und Systemtechnik oder Bürosystemtechnik.

Ausbildungsinhalte

Die Auszubildenden lernen beispielsweise:

  • – Fehlersuche, Reparatur und Instandsetzung von Geräten und Systemen
  • – Auswahl passender Gerätestandorte und Leitungswege bezüglich elektromagnetischer Verträglichkeiten
  • – Bedienung und Administration von EDV-Anlagen und Netzwerken
  • – Analyse von Bild-, Ton-, Daten- und Informationsflüssen
  • – Installation, Programmierung und Testen von Anwendersoftware
  • – Grundlagen des Datenschutzes und Gesetze zum Urheberrecht
  • – Arbeitsschutzmaßnahmen beim Arbeiten in Höhe und mit stromführenden Leitungen
  • – Planung von Datenbanken und Datenmodellen
  • – Installation von Treibersoftware
  • – Installation von Hardwarekomponenten in bestehende Netzwerke und Systeme
  • – Anschluss von drahtgebundenen und drahtlosen Endgeräten in Telekommunikationsanlagen
  • – Dokumentation von Leistungsfunktionen und Leistungsmerkmalen betrieblicher Anlagen und Systeme

Außerdem vermittelt die Ausbildung umfangreiche Kenntnisse zu allgemeinen Themen, wie Rechte und Pflichten von Auszubildenden, Arbeitnehmern und Vorgesetzten, Organisation des ausbildenden Unternehmens sowie sinnvolle Maßnahmen zum Umweltschutz.

In der Berufsschule haben die Auszubildenden Unterricht in allgemeinbildenden Fächern, wie Mathematik, Deutsch, Englisch, Wirtschafts- und Sozialkunde. Hinzu kommen theoretische Grundlagen berufsspezifischer Lernfelder, wie Informatik, Informationstechnik, System- und Anlagentechnik.

Ausbildungsvergütung

Das Lehrlingsentgelt ist nach Ausbildungsjahren gestaffelt. Die Höhe steigt mit zunehmender Berufserfahrung an. Die tatsächlich gezahlte Bruttovergütung schwankt in Abhängigkeit von der Region und der Größe des ausbildenden Unternehmens teilweise gravierend. Repräsentative Beispiele sind:

  • 1. Jahr: 510 bis 640 Euro
  • 2. Jahr: 560 bis 690 Euro
  • 3. Jahr: 610 bis 810 Euro
  • 4. Jahr: 650 bis 900 Euro

Perspektiven nach der Ausbildung

Indem angehende Fernsehtechniker bereits während der Berufsausbildung zusätzliche Qualifikationen erwerben, können sie ihre Startposition in eine erfolgreiche berufliche Zukunft bedeutend verbessern. Ein gutes Beispiel ist die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“.

Nach bestandener Abschlussprüfung arbeiten Fernsehtechniker bzw. Informationselektroniker beispielsweise in Dienstleistungsbetrieben der Unterhaltungselektronik, in Firmen, die Bürosysteme vertreiben, installieren und warten oder in Unternehmen, die Komplettsysteme der Datentechnik anbieten.

Anpassungs- und Aufstiegsweiterbildungen tragen dazu bei, die Fachkenntnisse aktuell zu halten bzw. bezüglich des neuesten Standes der Technik zu erweitern. Fernsehtechniker, die eine Führungsposition anstreben, sollten unbedingt eine Meisterprüfung im Fach Informationstechnik ablegen.

Wer die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt, kann an einer Fachhochschule studieren und einen Abschluss als Bachelor für Kommunikations- und Informationstechnik erwerben.

Existenzgründung

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist denkbar. Nach bestandener Meisterprüfung oder nach erfolgreichem Studium können sich Informationselektroniker in die Handwerkerrolle eintragen lassen.

Damit haben sie die Möglichkeit, einen eigenen Handwerksbetrieb zu eröffnen. Während manche Fernsehtechniker eine eigene mittelständische Firma gründen, machen sich andere mit einem kleinen Fachgeschäft oder als Vertriebsdienstleister selbstständig. In vielen Bereichen der Informationstechnik sind auch Gründungen auf der Basis von Franchising möglich.

Bildquelle: © BildPix.de – Fotolia.com

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