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Wie im Prinzip auch der Schirmmacher gehört der Fotolaborant zu den aussterbenden Berufen – allerdings mit dem Unterschied, dass die Ausbildung zum Fotolaboranten seit August 2013 durch die Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print in der Fachrichtung Gestaltung und Technik ersetzt wurde.

Dennoch gibt es noch diverse Arbeitnehmer, die als Fotolaboranten arbeiten und / oder eine Weiterbildung zum Fotomedialaboraten (andere Bezeichnung für den Mediengestalter Digital und Print) absolvier(t)en.

Von daher handelt es sich beim Fotolaboranten um ein Berufsbild, das durchaus einige Zukunftsaussichten hat – wenn auch etwas um die Ecke…

Übersicht:

  • Welche Aufgaben hat ein Fotolaborant?
  • So wird man Fotolaborant
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Studium
  • Gehalt
  • Perspektiven

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Welche Aufgaben hat ein Fotolaborant?

Im Gegensatz zum Fotografen liegen die Aufgaben des Fotolaboranten nicht in der direkten Fotografie selbst, sondern in der Ausführung von technischen Aufgaben in Fotografie, Foto- und Medientechnik.

In diesem Rahmen erstellt, bearbeitet und gestaltet er sowohl digitale und analoge Bilder als auch fotografische Produkte.

Im Einzelnen bedeutet das vor allem, dass er:

  • Verkleinerungen, Vergrößerungen, Reproduktionen und Bildmontagen anfertigt,
  • Bilder restauriert und retuschiert und
  • die chemische Analyse von fotografischen Lösungen und Bädern übernimmt. (In deren Zuge gewinnt er Informationen über die Lichtempfindlichkeit von fotografischen Lösungen und das Entwicklungsverhalten von Filmen.)

Fotolaboranten arbeiten sowohl im öffentlichen Dienst, in Forschungseinrichtungen, der Wirtschaft oder in Filmkopierwerken als auch in fototechnischen Kopieranstalten.

Je nach ihrem Arbeitsplatz schwanken ihre Aufgabengebiete daher zwischen:

  • der Produktion von Mikroskopaufnahmen, Mikrofilmen, Sonderentwicklungen und Reproduktionsaufnahmen (Wirtschaft),
  • der Überwachung chemischer Bäder beziehungsweise von Kopier- und Entwicklungsprozessen (fototechnische Kopieranstalt) und
  • der Filmlichtbestimmung (Filmkopierwerk).

So wird man Fotolaborant

Voraussetzungen

Um Fotolaborant zu werden, waren ein guter Hauptschulabschluss, besser noch die mittlere Reife, zwingende Voraussetzungen.
Gute Noten in den Naturwissenschaften (Physik, Chemie) und ein Interesse an der Arbeit mit Computertechnologie inklusive.
Zusätzlich durften auch ein gutes Sehvermögen, genaues und sorgfältigen Arbeiten und keine Allergien gegen Chemikalien oder Lösungsmittel fehlen.

Seitdem die Ausbildung zum Fotolaboranten in der zum Mediengestalter Digital und Print in der Fachrichtung Gestaltung und Technik aufgegangen ist, sollte man jedoch mindestens eine Mittlere Reife mit Qualifikation oder sogar das (Fach-) Abitur für eine entsprechende Ausbildung in der Tasche haben.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Fotolaboranten war ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf und dauerte in der Regel zwei Jahre.

Zu den Anbietern gehörten Industrie und Handwerk, der Berufsschulunterricht fand zuweilen an ein bis zwei Tagen in der Woche oder als Blockunterricht statt.

Dieser Blockunterricht wurde für:

  • die Bundesländer Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt in Potsdam und für
  • die Bundesländer Hessen, Hamburg und Schleswig-Holstein in Kiel angeboten.

Zu den wichtigsten Unterrichtsfächern gehörten neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Mathematik, Wirtschafts- und Sozialkunde auch Optik, Licht und Farbe, die Geschichte der Fotografie, die Gestaltung von Bildflächen, Bildkorrekturen und -fertigstellungen, chemische Grundlagen, der Aufbau und Einsatz von Laborgeräten und die Reproduktionstechnik.

Innerhalb der zweijährigen Ausbildung hatten Fotolaboranten die Möglichkeit, im zweiten Schuljahr direkt in die Kurse zum Fotomedialaboranten einzusteigen; in beiden Ausbildungszweigen mussten aber jeweils Zwischen- und Abschlussprüfungen bestanden werden.

Diese Prüfungen setzten sich im schriftlichen Teil aus Klausuren zu den Themen Technische Mathematik, Technologie und Wirtschafts- und Sozialkunde zusammen und wurden durch den praktischen Teil (Erstellung einer Arbeitsprobe) abgerundet.

Studium

Wer nicht den Weg über eine Ausbildung gehen, sondern lieber direkt in einen thematisch passenden Studiengang einsteigen möchte, interessiert sich möglicherweise für ein Mediendesign-Studium.

Dieser Studiengang thematisiert den Prozess von einem visuellen Konzept hin zur Umsetzung und baut daher auf den Grundlagen von Kommunikation, Information und Design auf.

Im weiteren Verlauf des Studiums erarbeiten sich die Studenten theoretische und praktische Kenntnisse in Bezug auf:

  • verschiedene Gestaltungsmethoden,
  • die Anwendung von Bildbearbeitungssoftwares,
  • Typografie,
  • Fotografie,
  • Grafikdesign,
  • Animationen,
  • Videospiele und
  • audiovisuelle und interaktive Medien.

Zusätzlich können die Studenten individuell ausgewählte Themenbereiche wie die Medienproduktion, die Usability, das Marketing beziehungsweise das Kommunikationsmanagement oder Strategieentwicklungen für cross-mediale Kommunikationsprojekte vertiefen und sich in diesen Bereichen zu echten Experten entwickeln.

Entscheidet man sich für dieses Studium, muss man das (Fach-) Abitur mitbringen und mit einer Studienzeit von gut sechs Semestern bis zum B.A. und zusätzlichen vier Semestern bis zum M.A. rechnen.

Darin sind allerdings bereits mehrere, bis zu ein Semester dauernde Praktika enthalten, so dass man nach Abschluss des Studiums schnell für freie Arbeitsplätze in Werbe-, Medien- und PR-Agenturen, Grafikdesign- und Gestaltungsbüros, Medienunternehmen, Fernsehstudios und -sender sowie viele weitere Unternehmen als Mitarbeiter interessant sein dürfte.

Insgesamt handelt es sich beim Studiengang Mediendesign also um eine sehr interessante und abwechslungsreiche Fachrichtung mit guten Zukunftsaussichten…

Allerdings sorgen diese Umstände auch dafür, dass sich viele schlaue Leute für ein entsprechendes Studium erwärmen. Man muss also mit einer großen Konkurrenz um freie Studienplätze und Jobangebote rechnen.

Gehalt

Das Gehalt eines Fotolaboranten umfasste im ersten Ausbildungsjahr durchschnittlich zwischen 510 und 550 € Monatsbrutto und stieg im zweiten Lehrjahr auf bis zu 575 bis 620 € brutto im Monat.

Nach der Ausbildung erhielten Fotolaboranten meist zwischen 1.400 und 2.300 € brutto pro Monat; Fotomedienlaboranten konnten sogar mit 1.900 bis 2.800 € Monatsbrutto kalkulieren.

Da es diese Berufsbilder nun allerdings in abgewandelter Form gibt, lohnt sich inzwischen eher ein Blick auf den Verdienst eines Mediengestalters Digital und Print im entsprechenden Artikel. Dort sind noch aktuellere Gehaltsangaben zu finden.

Perspektiven

Die Perspektiven für Fotolaboranten sind aufgrund des veränderten Berufsbilds leider nur mittelmäßig.

Absolviert man jedoch:

  • eine Weiter- oder Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print oder
  • zum Medien- oder Betriebsfachwirt,
  • zum Techniker im Bereich Druck- und Medientechnik oder
  • zum Industriemeister mit der Fachrichtung Printmedien,

kann sich die bereits abgeschlossene Berufsausbildung dennoch lohnen.

Bildquelle: © Giuseppe Porzani – Fotolia.com

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