HEIMARBEIT – ARBEITEN OHNE KOLLEGEN

In unserer Gesellschaft nimmt Arbeit einen, wenn nicht den größten Bereich unseres Alltags ein. So wird man häufig nicht als erstes nach Geschwistern oder Erlebnissen gefragt, sondern welchem Beruf man nachgeht. Für die eigene Identität ist Arbeit also grundlegend. Dieses gilt nicht nur, wenn es um Selbstverwirklichung in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten geht, sondern auch bei der Selbstverwirklichung im zwischenmenschlichen Bereich.

Neben der Familie machen Arbeitskollegen einen entscheidenden Teil der Bekannten und Freunde aus. Dies sind die Menschen, mit denen man einen Großteil seiner Zeit verbringt. Während in der Kindheit die Schule der Ort ist an dem am ehesten neue Freundschaften geknüpft werden, ist es für die meisten Menschen nach der Schulzeit der Arbeitsplatz. Sehr häufig kommt es auch vor den zukünftigen Partner auf der Arbeit kennenzulernen. Wie verhält es sich jedoch bei Heimarbeit, bei der man keine Arbeitskollegen um sich hat?

Die Freiheit, die sich dadurch ergibt, dass Heimarbeiter nicht am frühen Morgen ins Büro müssen, wird häufig als sehr angenehm empfunden. Arbeit und Zeit lassen sich frei einteilen, sodass mehr Zeit für Freizeit, Familie und Freunde bleibt. Diese Freiheit kann sich jedoch auch zu Einsamkeit wandeln. Ist der Rest der Familie morgens einmal aus dem Haus, kann es dort sehr still werden, wenn es keine Kollegen gibt. Natürlich können sich Heimarbeiter in ihre Arbeit stürzen, ohne Einsamkeit zu fühlen, dies ist individuell verschieden. Dennoch gibt es auch Fälle von Heimarbeitern, die ihren Job eben wegen mangelnder sozialer Kontakte aufgeben müssen. Häufig hört man von Arbeitslosen, die über soziale Isolation klagen. Depressionen sind in unserer Gesellschaft ein immer stärker in den Vordergrund rückendes Thema, das auf keinen Fall unterschätzt werden darf. Für angehende Heimarbeiter ist es daher wichtig, sich mit diesem Thema eingehend zu beschäftigen.

Was also tun? Heimarbeiter sollten die neu gewonnene Zeit sinnvoll nutzen, um weiter soziale Kontakte zu knüpfen und auszubauen. Einfache Gelegenheiten dazu ergeben sich bei Sport, Tanzen und Aktivitäten für Gleichgesinnte, etwa gemeinsames Kochen oder Ähnlichem. Auch der soziale Aspekt sollte also beachtet werden, wenn man sich für Heimarbeit entscheidet.

Es gilt also, die gewonnene Freiheit in Strukturen zu lenken. Machen Sie sich einen Zeitplan. Schaffen Sie sich neben Heimarbeit und Familie Raum für außerhäusliche Aktivitäten. Es ist wichtig, Ihr Heim häufig zu verlassen, damit Sie nicht darin versinken. Darüber hinaus ist Sport wichtiger denn je, denn bei Heimarbeit müssen Sie nicht mit dem Rad zur Arbeit, und gehen weniger an die frische Luft. Ganz davon zu Schweigen, dass ständiges Sitzen vor dem Computer ein entscheidender Grund für die Volkskrankheit Rückenleiden ist.

Wenn man also Gleichgesinnte trifft, zusammen Sport treibt und Struktur in den Alltag bringt, lässt sich auch das Problem fehlender sozialer Kontakte bei der Heimarbeit problemlos meistern.

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