Holzbildhauer ist ein Beruf mit langer Tradition. Aber ist es auch ein Beruf mit Zukunft? Hier erfahren Sie, wie man Holzbildhauer wird, welche Berufsaussichten man hat und was Sie sonst noch über Holzbildhauer wissen müssen. Wenn Sie gern kreativ arbeiten und sich ungewöhnlichen Herausforderungen stellen, bekommen Sie als Holzbildhauer vielleicht genau die richtigen Perspektiven!
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Überblick:
- Berufsbild
- Restauration und moderne Kunst
- Ausbildung
- Kosten
- Voraussetzungen
- Drechseln
- Schnitzen
- Bilderrahmen und Fassungen
- Vergolden und Veredeln
- Präsentieren
- Berufsaussichten und Verdienst
- Innovation
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Berufsbild
Die Aufgaben, die Sie als Holzbildhauer erwarten, sind vielseitiger, als Sie vielleicht denken.
Im Beruf des Holzbildhauers ist fast alles enthalten, was über viele Jahrhunderte die Aufgaben eines Schreiners oder Tischlers waren.
Erst durch moderne Holzbauweise, die eine Spezialisierung verlangte, kam es zur Trennung zwischen den eher praktischen und den eher dekorativen Aspekten. Aber im Notfall kann auch Ihr Holzbildhauer Ihren Dachstuhl aufbauen – viel lieber wird er ihn aber dekorieren.
Restauration und moderne Kunst
Holzbildhauer beschäftigen sich mit Gegenständen aus Holz in allen Größen. Meist spezialisieren sie sich dabei auf einen bestimmten Bereich. Sie restaurieren zum Beispiel alte Möbel und Ornamente oder stellen Kunstgegenstände her.
Holz ist ein so natürlicher Werkstoff, dass er vielfach nur dann auffällt, wenn er fehlt. Gemütliche Wirtsstuben, urige Ratskeller und Tanzsäle leben davon, dass Holz das richtige Ambiente schafft.
Ausbildung
Die Ausbildung zum Holzbildhauer in Industrie und Handwerk dauert regulär drei Jahre lang. Zulassungsvoraussetzung ist ein Hauptschulabschluss und eine rechtzeitige Bewerbung für die Aufnahmeprüfungen an einer der staatlichen Berufsfachschulen für Holzbildhauer. Die Ausbildung ist vor allem auf die Praxis ausgerichtet.
Daneben lernen Holzbildhauer die Geschichte der Schrift und der Kunst kennen.
Während der Ausbildung werden die verschiedensten Techniken gelehrt, wie Sie Holz bearbeiten können und was Sie brauchen, um aus einer Idee ein fertiges Werkstück zu machen.
Kosten
Ein Schulgeld für die Ausbildung als Holzbildhauer wird in der Regel nicht erhoben. Auszubildende müssen aber die Kosten für Materialien, Unterkunft und Essen selbst aufbringen.
Die Erstausstattung an Werkzeugen und Material kostet etwa 500 bis 600 Euro, danach muss man mit weiteren 200 Euro pro Jahr rechnen.
Voraussetzungen
Um an einer Berufsfachschule für Holzbildhauer angenommen zu werden, muss man überzeugende Bewerbungsunterlagen einreichen und die Aufnahmeprüfung bestehen.
In beiden spielen selbst angefertigte Zeichnungen eine wichtige Rolle. Um etwas als Holzbildhauer zu schaffen, sollte man sorgfältig planen, bevor man mit der Arbeit beginnt.
Detaillierte Skizzen helfen dabei eine Idee zu visualisieren und auf das Material Holz zu übertragen.
Danach braucht man nur noch die nötige Technik und Ausdauer, um das widerstandsfähige Material Holz zu formen.
Drechseln
Holzbildhauer stellen neben dekorativen oder baulich wichtigen Gegenständen aus Holz auch Gebrauchsgegenstände wie Schalen oder Platten her. Diese werden oft gedrechselt.
Dafür wird ein Holzstück an einer Achse montiert, die in Rotation versetzt wird und dann mit verschiedenen Werkzeugen bearbeitet.
Dadurch bekommt man runde Objekte, die danach nur noch poliert und gegebenenfalls imprägniert werden müssen, damit man sie verwenden kann.
Schnitzen
Ein Holzbildhauer wählt für jede Holzsorte und Größe passende Werkzeuge zur Bearbeitung aus. Das kann von einem Skalpell bis zur Kettensäge reichen.
Damit bietet die Schnitzkunst unendliche Möglichkeiten für ambitionierte Holzbildhauer, die die Grenzen des Machbaren ausloten wollen. Es gibt Künstler, die sich darauf spezialisiert haben, Figuren aus Bleistiften und Zahnstochern zu schnitzen. Andere bearbeiten lieber ganze Baumstämme.
Bilderrahmen und Fassungen
Holz gibt Bildern, Wappen, Pokalen und Trophäen einen würdigen Rahmen. Ein Holzbildhauer sucht dafür das richtige Holz aus und passt es so an, dass wertvolle Stücke darin sicher aufgehoben sind.
Das gilt für offen präsentierte Gegenstände ebenso wie für alles, was besser in einer Kiste aufgehoben wird.
Vergolden und Veredeln
Jedes Material hat eigene Anforderungen an die Veredelung. Deshalb lernen Holzbildhauer während Ihrer Ausbildung wie man mit verschiedenen Farben, Lacken und anderen Stoffen umgeht, die Holz schöner und haltbarer machen.
Da darf auch Blattgold und Goldlack nicht fehlen. Edelmetalle werden seit Jahrhunderten verwendet, um aus Holzgegenständen etwas ganz Besonderes zu machen und das wird sich auch nicht so schnell ändern.
Präsentieren
Auch als Holzbildhauer müssen Sie mit der Zeit gehen. Viele Kunden sind nur über das Internet zu erreichen, Sie müssen also einen Weg finden, Ihre Kunstwerke optimal zu präsentieren.
Teilweise gehen Schulen schon während der Ausbildung darauf ein, wie Sie mit Digitalkameras und Bildverarbeitungssoftware arbeiten können. Holzbildhauer müssen auch sich selbst ins richtige Licht rücken.
Um Kunden anzusprechen müssen sie erst das Image als schnitzender Opa oder verstiegener Künstler ausräumen und klarstellen, was mit Holz alles möglich ist. Dabei hilft ein klares Profil.
Berufsaussichten und Verdienst
Wer als Holzbildhauer arbeiten möchte, hat viel weniger Möglichkeiten als Vertreter anderer Berufe. Es gibt nur wenige Betriebe, die Stellen speziell für Holzbildhauer anbieten.
Häufig werden stattdessen Menschen gesucht, die unabhängig vom Material etwas gestalten können, zum Beispiel für Theaterkulissen, Messestände oder Marketingaktionen.
Als Holzbildhauer hat man gute Voraussetzungen sich an den bestehenden Bedarf anzupassen, denn während der Ausbildung werden die Grundlagen der Gestaltung eingeübt und Holz teilt sich manche Eigenschaften mit anderen Materialien. Der Übergang zu Stein oder Metall fällt dadurch leichter.
Innovation
Die Holzbildhauerkunst ist uralt, aber ein Holzbildhauer kann immer etwas Neues lernen. Verschiedene Kulturen haben verschiedene Bearbeitungsweisen hervorgebracht und dank moderner Technik ist vieles möglich geworden, was mit den traditionellen Werkzeugen nicht zu erreichen war.
Holz kann heute computergesteuert durch Roboter, Laser oder langsame Verformung unter Hitzeeinwirkung bearbeitet werden.
Wenn Sie genügend Zeit haben, können Sie Ihre Skulpturen sogar mit lebendigem Holz schaffen.
Für besondere Stücke zahlen Sammler und Liebhaber astronomische Summen.
Bildquelle: © Michael Krüger – Fotolia.com