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In einer globalen Welt, die von moderner Kommunikationstechnologie geprägt ist, sollte man davon ausgehen können, dass die Erkenntnisse über interkulturelle Kommunikation einen hohen Stellenwert haben. Doch schon die Grundlagen werden leider vielfach missachtet, was zu Irritationen und kostspieligen Missverständnissen führt.

Überblick:

  • Was ist interkulturelle Kommunikation?
  • Probleme bei der interkulturellen Kommunikation
  • Studium
  • Studieninhalte
  • Aufbau des Studiums
  • Interkulturelle Handlungen analysieren
  • Berufsaussichten
  • Regional- und Landesstudien
  • Konflikte vermeiden

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Was ist interkulturelle Kommunikation?

Von interkultureller Kommunikation spricht man immer dann, wenn Akteure aus verschiedenen Kulturen miteinander in Kontakt treten. Kultur umfasst dabei einen sehr weiten Begriff, der von ganzen Staaten bis zu einzelnen Menschen reicht. Dabei spielen die unterschiedlichsten Aspekte eine Rolle: Alter, Herkunft, Erziehung und vieles mehr. Die Kommunikation kann auf sämtlichen Kanälen stattfinden: verbal, durch Gesten, schriftlich und auf jegliche andere Art und Weise.

Probleme bei der interkulturellen Kommunikation

Sprache ist kein universelles Modell, das überall den gleichen Gesetzmäßigkeiten folgt. Deshalb kann es schon im einfachsten Fall an vielen Stellen zu Missverständnissen kommen.

Der Fehler kann zum Beispiel auftreten, wenn Sie etwas erklären wollen, aber nicht die richtigen Worte dafür finden. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie Ihr Zuhörer akustisch nicht versteht. Und selbst wenn er Sie klar und deutlich gehört hat, kann es sein, dass er die Wörter, die Sie verwenden, nicht kennt. Ärzten und anderen Fachleuten wird oft vorgeworfen, dass sie auf diese Art und Weise Missverständnisse provozieren.

Studium

Interkulturelle Kommunikation kann man studieren. Das Fach wird in Deutschland momentan an 16 verschiedenen Hochschulen angeboten, unter anderem in Karlsruhe, Frankfurt, Fulda, Regensburg und Zwickau.

Darüber hinaus ist es Bestandteil vieler weiterer Studienfächer und Ausbildungen wie zum Beispiel für Internationales Management oder Dolmetscher.

Neben dem Vollzeitstudium können Sie interkulturelle Kommunikation auch berufsbegleitend studieren. Zum Beispiel in München oder in Luzern.

Studieninhalte

Interkulturelle Kommunikation ist ein relativ junges Fach. Es nutzt die Erkenntnisse aus anderen Disziplinen zum Beispiel der Ethnologie und der Sprachwissenschaft. Dabei ist die Verknüpfung von theoretischen Ansätzen mit der Umsetzung in der Praxis sehr wichtig. Nur wenn man versteht, was funktioniert, und warum es funktioniert, lassen sich gute Ergebnisse reproduzieren.

Während des Studiums lernen Sie eigene Forschungsprojekte zu entwickeln und wissenschaftlich zu arbeiten.

Aufbau des Studiums

Das Studium der interkulturellen Kommunikation (IKK) unterscheidet sich von Universität zu Universität. In groben Zügen lassen sich Parallelen feststellen: In der ersten Phase erlernen die Studenten die Grundlagen und wichtigen Methoden bei der Arbeit mit interkultureller Kommunikation.

Danach nimmt man Beispiele der Kommunikation zwischen einzelnen Staaten, Gruppen oder in internationalen Organisationen unter die Lupe. Besonders wenn mehr als zwei Kulturen eine Rolle spielen und sich über einen längeren Zeitraum aus der Zusammenarbeit etwas Neues ergibt, wird es für die Forschung interessant.

Ein Auslandssemester und die Beteiligung an einem interkulturellen Angebot sind für dieses Studium besonders sinnvoll.

Den Abschluss des Studiums bildet ein eigenes Projekt.

Interkulturelle Handlungen analysieren

Der erste Schritt, um zu verstehen, was mit einer bestimmten Botschaft ausgedrückt werden soll, ist es die Botschaft zu erfassen. Ein einfaches Ja kann je nach Intonation alles Mögliche ausdrücken von absoluter Zustimmung bis zur erzwungenen Einwilligung. Nur wenn man die verschiedenen Ausdrucksmittel der einzelnen Kulturen kennt, kann man untersuchen, auf welchem Weg Nachrichten übermittelt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das bewusst oder unbewusst geschieht.

Berufsaussichten

Das Studium der interkulturellen Kommunikation ist für alle sinnvoll, die sich im Bereich Forschung und Bildung mit interkultureller Kommunikation beschäftigen. Darüber hinaus können die Kenntnisse, die man während des Studiums erwirbt, an der richtigen Position in einem multinationalen Unternehmen vorteilhaft eingesetzt werden. Viele Experten für interkulturelle Kommunikation treten als selbständige Berater auf, die ihre Kunden durch ein breites Angebot an Kompetenzen von sich überzeugen.

Ein weiterer wichtiger Arbeitgeber ist die öffentliche Hand, besonders die verantwortlichen Stellen für Migration, Soziales und Arbeit.

Eine Planstelle für interkulturelle Kommunikation, auf die alle Absolventen hoffen können, gibt es nicht. Es kommt darauf an, dass Sie sich ein klares Profil geben, um Ihre beruflichen Vorstellungen für die Arbeit im Bereich interkulturelle Kommunikation verwirklichen zu können.

Regional- und Landesstudien

Wer interkulturelle Kommunikation studiert, kann sich auf ein bestimmtes Land oder einen Kulturkreis spezialisieren. Wer von vornherein weiß, dass er sich nur für eine bestimmte Region interessiert, sollte das entsprechende Spezialfach wie Afrikanistik oder Japanologie belegen.

Bedenken Sie, dass es viel Zeit in Anspruch nimmt, eine Fremdsprache komplett neu zu erlernen. Das ist aber unverzichtbar, um tiefer in eine Kultur einzusteigen. Beim Studium der interkulturellen Kommunikation werden Sie viel über die Kommunikationsgewohnheiten verschiedener Länder erfahren, bleiben aber vergleichsweise oberflächlich bei der Betrachtung.

Konflikte vermeiden

Viele Firmen, die Beziehungen mit dem Ausland pflegen, stellen fest, dass die gewohnten Konventionen zwischen Geschäftspartnern oder zu den Kunden nicht mehr funktionieren.

Es kommt zum Beispiel zu Enttäuschungen, wenn ein Lieferant seine Zusage nicht einhält oder ein potenzieller Partner ein Angebot unkommentiert lässt.

Während hierzulande ein Ja auch als Ja aufgefasst wird, bedeutet es in anderen Kulturen vielleicht nur die grundsätzliche Einwilligung zur Zusammenarbeit, selbst wenn man gerade über einen konkreten Fall spricht. Wem hier das nötige Gespür oder die Erfahrung fehlt, der sollte sich unbedingt Hilfe holen. Am besten jemanden, der beide Kulturen kennt.

Auf jeden Fall sollte man sich genügend Zeit lassen und das Ziel seinen Geschäftspartner kennen zu lernen über den Geschäftsabschluss stellen. Erst wenn man weiß, wie die Kommunikation in diesem speziellen Fall funktioniert, kann man sie als Werkzeug zur Zusammenarbeit verwenden.

Bildquelle: © ra2 studio – Fotolia.com

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