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Wussten Sie, dass man ein Klavier nie hundertprozentig richtig stimmen kann? Ein Klavier- und Cembalobauer sorgt dafür, dass es trotzdem gut klingt. Hier erfahren Sie, was Sie sonst noch über diesen Beruf wissen müssen. Lesen Sie das Wichtigste über die Ausbildung und wie Ihre Karrierechancen aussehen.

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Überblick

  • Klavier- oder Cembalobauer?
  • Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer
  • Berufsschule für Klavier- und Cembalobauer
  • Ausbildungsinhalte für Klavier- und Cembalobauer
  • Zusatzangebote für Klavier- und Cembalobauer
  • Voraussetzungen zur Ausbildung als Klavier- und Cembalobauer
  • Weiterbildungen für Klavier- und Cembalobauer
  • Tätigkeiten als Klavier- und Cembalobauer
  • Gehalt als Klavier- und Cembalobauer
  • Karrierechancen für Klavier- und Cembalobauer

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Klavier- oder Cembalobauer?

Wer sich noch nie intensiver mit dem Instrumentenbau beschäftigt hat, dem fällt es vielleicht schwer, zwischen einem Piano, einem Flügel, einem Klavier und einem Cembalo zu unterscheiden.

Mit dem Ausdruck Klavier kann man allgemein jegliche Tasteninstrumente bezeichnen, üblicherweise ist damit aber das Pianoforte (kurz: Piano) gemeint. Der Flügel ist eine Sonderform des Piano, bei der die Saiten waagrecht in einen Rahmen eingespannt sind.

Das Cembalo schließlich unterscheidet sich von den anderen Klavieren dadurch, dass die Saiten nicht mit kleinen Hämmern angeschlagen, sondern über eine spezielle Mechanik gezupft werden.

In Ihrer Ausbildung können Sie sich auf Klaviere oder Cembali spezialisieren.

Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer

Bei der Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer handelt es sich um eine staatlich anerkannte Berufsausbildung nach der Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung.

Wenn Sie keine Vorerfahrung aus einer vorhergehenden Ausbildung haben, die anerkannt werden kann, oder Ihre Ausbildung aus einem anderen Grund verkürzen können, dauert sie dreieinhalb Jahre lang. Es handelt sich um einen Ausbildungsberuf, der im dualen System organisiert ist. Sie werden also in einem Betrieb, der Klaviere oder Cembalos herstellt und in der Berufsschule ausgebildet.

Berufsschule für Klavier- und Cembalobauer

Die Oscar-Wacker-Schule in Ludwigsburg ist die einzige Berufsschule für Klavier- und Cembalobauer in Deutschland. Im Bereich Musikinstrumentenbau finden neben dem Unterricht für Klavier- und Cembalobauer auch Kurse für Orgelbauer, Handzungen- und Metall- / Holzblasinstrumentenbauer statt.

Jedes Jahr werden Sie die Schule jeweils zweimal sechs Wochen lang für einen spezialisierten Blockunterricht und die Prüfungen besuchen.

Dafür stehen Unterkünfte im Gästehaus der Schule zur Verfügung. Sie müssen sich aber frühzeitig darum kümmern, dass Sie dort einen Platz bekommen.

Ausbildungsinhalte für Klavier- und Cembalobauer

Als Klavier- und Cembalobauer müssen Sie sich mit einer großen Bandbreite von Themen beschäftigen. Das reicht von Musiktheorie über Computertechnik bis zur Materialkunde. Unverzichtbar ist eine musikalische Schulung, denn Sie müssen beurteilen können, ob das Instrument, das Sie bauen oder reparieren, einen guten Klang hat.

Seit 1982 gibt es die beiden Fachrichtungen Klavier- und Cembalobauer. Damit können Sie sich ab dem dritten Ausbildungsjahr gezielt auf eine bestimmte Art von Instrumenten spezialisieren.

Zusatzangebote für Klavier- und Cembalobauer

Klaviere und Cembalos sind traditionsreiche Musikinstrumente, aber als Klavier- und Cembalobauer müssen Sie mit der Zeit gehen. An der Berufsschule lernen Sie deshalb unter anderem optional den Umgang mit CNC- und CAD-Techniken. Außerdem werden hilfreiche Kenntnisse darüber vermittelt, wie Sie Kunden richtig beraten und betreuen.

Wenn Sie das Abitur haben, können Sie auch einen Kurs für Management im Handwerk belegen.

Voraussetzungen zur Ausbildung als Klavier- und Cembalobauer

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für eine Bewerbung zur Ausbildung als Klavier- und Cembalobauer. In der Praxis hat aber über die Hälfte der Neueinsteiger die Hochschulreife. Der Rest hat einen Hauptschulabschluss oder einen mittleren Bildungsabschluss.

Neben den guten Noten, die Sie mitbringen sollten, kommt es auf scharfe Sinne an. Ein Klavier- und Cembalobauer muss sehen, hören und manchmal auch fühlen können, wenn etwas mit einem Instrument nicht stimmt.

Weiterbildungen für Klavier- und Cembalobauer

Wenn Sie Ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, können Sie sich zum Klavier- und Cembalobaumeister weiterbilden. Während der Ausbildung können Sie Ihr Spezialwissen vertiefen und bekommen nützliches Wissen über Betriebsführung und den Umgang mit Mitarbeitern.

Sie können aber auch ein Studium im Fach Musikinstrumentenbau beginnen und damit Ihren fachlichen Horizont erweitern.

Tätigkeiten als Klavier- und Cembalobauer

Wenn Sie ein Tasteninstrument herstellen wollen, müssen Sie sich mit Holz, Metall, Kunststoff und anderen Materialien auskennen. Außerdem müssen Sie wissen, wie ein Piano oder Cembalo genutzt wird und worauf es dabei ankommt. Sie müssen die Sprache der Musiker sprechen und die Instrumente genau nach deren Vorgaben einstellen.

Außerdem brauchen Sie den Überblick über die lange Geschichte des Instrumentenbaus. Alte Modelle brauchen unter Umständen besondere Pflege oder eine andere Herangehensweise als moderne Instrumente.

Bei Cembalos genügt es zum Beispiel oftmals nicht, die Oberflächen zu lackieren. Edle Stücke sollten von einem Cembalobauer mit filigranen Intarsien verziert werden.

Es kann auch sein, dass Sie zusätzlich im Verkauf tätig sind und Kunden von den Vorzügen eines Klaviers überzeugen müssen.

Gehalt als Klavier- und Cembalobauer

Im ersten Lehrjahr steigen Sie durchschnittlich mit einem Gehalt von 400 Euro ein. Bis ins vierte Lehrjahr kann es auf etwa 600 Euro brutto im Monat steigen. Damit verdienen Sie recht wenig für die Länge Ihrer Ausbildung und die Verantwortung, die Sie für die Sachwerte tragen, mit denen Sie arbeiten. Mehr verdienen Sie in einem Industriebetrieb, bei dem Musikinstrumente in großer Zahl hergestellt werden. Aber auch dort ist während der Ausbildung in der Regel bei 950 Euro die Obergrenze erreicht.

Nach der Ausbildung verdienen Sie zwischen 2.500 und 2.800 Euro im Monat. Die meisten Klavier- und Cembalobauer üben ihren Beruf aber nicht aus, um reich zu werden, sondern aus Leidenschaft.

Karrierechancen für Klavier- und Cembalobauer

Als Klavier- und Cembalobauer gibt es verschiedene Möglichkeiten Karriere zu machen oder ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Sie können Ihre Dienstleistungen für die Reparatur oder das Stimmen von Klavieren anbieten oder bei einem großen Klavierhersteller arbeiten.

Bildquelle: © AGcuesta – Fotolia.com

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