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Im Lauf der Entwicklung der Drucktechnik haben sich verschiedene Druckverfahren herausgebildet. Als Siebdrucker erlernen Sie speziell, wie man Farbe durch ein feinmaschiges Gewebe hindurch auf einen Untergrund bekommt. Hier sagen wir Ihnen, wie die Ausbildung aussieht, was Sie für Voraussetzungen mitbringen müssen und welche Karrierechancen Sie erwarten.

Überblick

  • Siebdrucker oder Medientechnologe Siebdruck?
  • Siebdruck oder Durchdruck
  • Entwicklung des Siebdrucks
  • Ausbildung zum Siebdrucker
  • Beschäftigungsmöglichkeiten für Siebdrucker
  • Voraussetzungen für die Ausbildung zum Siebdrucker
  • Ausbildungsaufbau für Siebdrucker
  • Gehalt als Siebdrucker
  • Weiterbildungen für Siebdrucker
  • Arbeitsbedingungen für Siebdrucker
  • Voraussetzungen für die Arbeit als Siebdrucker

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Siebdrucker oder Medientechnologe Siebdruck?

Am 1. August 2011 trat die Berufsausbildung zum Siebdrucker außer Kraft und wurde durch die zum Medientechnologen Siebdruck abgelöst. Im Kern beschäftigen sich die beiden Berufe mit den gleichen Inhalten, konkret der Anwendung des Siebdruckverfahrens, aber der Ablauf der Ausbildung hat sich verändert. Umgangssprachlich wird aber nach wie vor die Bezeichnung Siebdrucker verwendet.

Neben dem Medientechnologen Siebdruck gibt es noch den Medientechnologen Druck und Medientechnologen Druckverarbeitung.

Siebdruck oder Durchdruck

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Farbe auf eine Oberfläche zu übertragen. Ursprünglich nutzte man dazu Stempel, die aus Blei gegossen, in Stein gemeißelt oder aus Holz geschnitzt wurden.

Später kamen zu diesem Hochdruckverfahren auch der Tiefdruck und andere Möglichkeiten hinzu. Beim Siebdruck spricht man auch von Durchdruck, weil die Farbe nicht über ein Zwischenmedium übertragen, sondern direkt durch ein Gewebe oder ein anderes Material hindurch auf den Untergrund aufgebracht wird. Damit ist der Siebdruck in der Entwicklung der Druckverfahren die vierte Technik.

Entwicklung des Siebdrucks

Die primitiven Vorformen des Siebdrucks reichen bis in die vorgeschichtliche Zeit zurück. Als der erste Steinzeitmensch seine Hand gegen eine Höhlenwand hielt und mit dem Mund Farbe dagegen sprühte, so dass ein farbiger Umriss zurückblieb, war das schon so etwas wie ein Druckverfahren. Später arbeitete man mit Schablonen, durch die hindurch Muster auf Stoffe, Papier und andere Materialien aufgebracht werden konnten. Das wurde soweit verfeinert, dass mehrfarbiger Druck möglich war.

Im modernen Siebdruck werden tatsächlich Siebe verwendet, also Gewebe von unterschiedlicher Stärke, die Farbstoffe durchlassen oder blockieren. Dabei ergibt sich immer ein charakteristisches Punktmuster.

Ausbildung zum Siebdrucker

Die Ausbildung zum Siebdrucker beziehungsweise Medientechnologen dauert 3 Jahre. Die Ausbildung ist staatlich anerkannt und findet in Industrie und Handwerk statt. Das duale System ermöglicht es Ihnen die theoretischen und praktischen Grundlagen in der Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb kennen zu lernen. Sie bekommen also einen Ausbildungsstandard, der es Ihnen ermöglicht, sich überall in Deutschland auf eine Stelle als Siebdrucker zu bewerben.

Beschäftigungsmöglichkeiten für Siebdrucker

Als Siebdrucker werden Sie in Druckereien und anderen Firmen eingesetzt, die Farbe auf Glas, Keramik, Kunststoff oder andere Materialien übertragen. Je nach Unternehmensgröße kümmern Sie sich um den kompletten Ablauf oder um bestimmte Produktionsschritte.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Siebdrucker

Wie bei allen anderen gesetzlich anerkannten Berufsausbildungen in Industrie und Handwerk benötigen Sie nur eine abgeschlossene Schulausbildung, um sich als Siebdrucker zu bewerben. Ein bestimmter Schulabschluss wird nicht vorausgesetzt. Sie sollten aber mindestens einen mittleren Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss haben. Während Ihrer Ausbildung haben Sie es mit teilweise komplizierten Maschinen zu tun, die per Computer gesteuert werden aber auch viel handwerkliches Geschick benötigen.

Darüber hinaus müssen Sie sich damit auskennen, welche Farben für das Siebdruckverfahren und die jeweiligen Untergründe geeignet sind.
Um sich das benötigte theoretische Wissen anzueignen, ist es hilfreich, wenn Sie schon in der Schule gut mit verschiedenen Lerninhalten klargekommen sind.

Ausbildungsaufbau für Siebdrucker

Wie bei vielen Ausbildungen reicht der erste Ausbildungsabschnitt im Betrieb bis zum 18. Monat. Während dieser Zeit lernen Sie, wie man Druckaufträge plant und vorbereitet. Sie beschäftigen sich mit der Siebdruckvorstufe und der Steuerung des Siebdruckprozesses. Außerdem lernen Sie alles, was Sie über die Siebdruckweiterverarbeitung wissen müssen.

Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr bekommen Sie dazu in der Berufsschule weiteres theoretisches Wissen aus verschiedenen Lernfeldern.
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird die Zwischenprüfung durchgeführt.

Danach gibt es im Betrieb zwei Pflichtqualifikationen: Drucktechnologien und -prozesse sowie das Instandhalten von Druckmaschinen.
Zusätzlich gibt es eine Reihe von Wahlqualifikationen.

Gehalt als Siebdrucker

In einem typischen Industriebetrieb bekommen Sie im Durchschnitt etwa 880 Euro pro Monat brutto. Das Gehalt steigt pro Ausbildungsjahr um etwa 50 Euro.
Als fertig ausgebildeter Siebdrucker sollten Sie um die 2.600 Euro verdienen. Ein höheres Gehalt ist möglich, wenn Sie sich mit Weiterbildungen für anspruchsvollere oder verantwortungsvollere Aufgaben qualifizieren.

Weiterbildungen für Siebdrucker

Als Siebdrucker haben Sie die gängigen Möglichkeiten für eine Weiterbildung zur Auswahl: Sie können sich für die Prüfung zum Siebdruckermeister qualifizieren oder zum Industriemeister in der Fachrichtung Printmedien.

Daneben gibt es den Staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Druck und Medientechnik.
Im Bereich Print gibt es auch die Weiterbildung zum geprüften Medienfachwirt Print beziehungsweise zum technischen Fachwirt.
Als Studienfächer stehen Ihnen zum Beispiel die Druck- und Medientechnik, die Medienproduktion oder allgemein das Wirtschaftsingenieurwesen zur Verfügen.

Arbeitsbedingungen für Siebdrucker

Als Medientechnologe wechseln Sie regelmäßig zwischen Computerarbeitsplatz und Werkhalle hin und her. Teilweise erfordert es Ihr Beruf auch, dass Sie das Anbringen großer Druck-Erzeugnisse beaufsichtigen (zum Beispiel Werbeplanen).

Sie sollten die Konstitution mitbringen, die dafür notwendig ist. Außerdem müssen Sie damit rechnen, dass Sie mit Lösungsmitteln und anderen Stoffen in den Farben und Materialien für den Siebdruck in Kontakt kommen, die potenziell gesundheitsschädlich sind.

Voraussetzungen für die Arbeit als Siebdrucker

In modernen Druckereien wird in großer Geschwindigkeit produziert. Das heißt, dass schnell ein großer Schaden entstehen kann, wenn während der Produktion ein Fehler auftritt, der nicht bemerkt wird. Siebdrucker müssen deshalb sehr sorgfältig vorgehen und schnell reagieren können.

Bildquelle: © Andrey Popov – Fotolia.com

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