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Theologe zu werden ist weit mehr als ein Beruf, er ist vielmehr eine ganz persönliche Berufung. Sie entsteht aus dem individuellen Glauben und der Hingabe zu Gott heraus. Theologie wird als die Wissenschaft von Gott und seiner Offenbarung bezeichnet. Sie ist die Lehre der Glaubensvorstellungen, Überlieferungen und Traditionen.

Mit Sicherheit ist die Profession des Theologen der himmlischste Beruf, den es in unserem irdischen Dasein geben kann. Er lässt Pfarrern in ihren Gemeinden sehr viel Freiraum für die persönliche Lebensentfaltung, das Gemeindeleben und die kirchliche Organisation. Das Leben und Wirken von Theologen ist außerdem von einer immensen Vielfalt von Aufgaben geprägt.

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ÜBERSICHT:

  • Voraussetzungen für ein Theologiestudium
  • Das Studium zum Theologen
  • Die Arbeit in Gemeinden
  • Lebensperspektiven / Karriere
  • Zu erzielendes Einkommen

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Wie wird man Theologe?

Bildungsvoraussetzung für ein Theologiestudium ist die allgemeine Hochschulreife. Weitaus entscheidender ist jedoch der persönliche christliche Glauben, ohne den ein Theologiestudium keinen Sinn ergeben würde. Schließlich warten auf Theologen große Herausforderungen.

Sie haben mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun. Sie sind Pfarrer, Lehrer, Prediger und Seelsorger. Sie helfen, trösten und dürfen auch bei unangenehmen Aufgaben keine Berührungsängste haben. Weiterhin müssen sie zuhören können und gleichzeitig in der Lage sein, vor großen Gruppen zu sprechen.

Ein Interesse zur Erlernung der hebräischen, griechischen und lateinischen Sprache sollte ihnen ebenfalls gegeben sein. Auch die Fähigkeit, zu improvisieren, wenn einmal etwas nicht nach Plan verläuft, zählt mit zu den Fähigkeiten, die einem Theologen zueigen sein sollten.

Das Theologiestudium in all seinen Facetten

Theologiestudien sind an Universitäten mit theologischen Fakultäten sowie an kirchlichen Hochschulen in allen Teilen Deutschlands möglich. Die Regelstudienzeit beträgt 12 Semester, in denen zwei Sprachsemester enthalten sind.

Das Theologiestudium besteht aus einem Grundstudium, das den Sprachen Hebraicum, Graecum und Latinum gewidmet ist. Zur Grundlage dienen das Alte und das Neue Testament, die Geschichte und Entstehung der Kirche sowie die Systematik ihres Wirkens. Auch die praktische Theologie ist im Grundstudium fest verankert.

Vertiefen der erworbenen Kenntnisse im Hauptstudium

Hier werden die im Grundstudium erworbenen Kenntnisse vertieft und gefestigt. Während des Hauptstudiums erhalten alle Studenten die Möglichkeit, ihre individuellen Schwerpunkte zu setzen und ihre eigenen theologischen Urteile zu bilden.

Zum Grundstudium zählt ferner die systematische Theologie mit ihren Bereichen Dogmatik und Ethik. Im dogmatischen Teil des Studiums werden der christliche Glaube, die Schöpfung Gottes sowie das Wirken Jesus Christus, des Heiligen Geistes und der Kirche behandelt. Leben und Sterben des Menschen bilden ebenso wie die Auferstehung und das ewige Leben eine feste Grundlage in der Theologie.

Umfassende Grundlagen der Ethik

Das Fach Ethik erlaubt weite Einblicke auch in andere Religionen. Der Umgang der Menschen miteinander, Respekt und Achtung aller Lebewesen sowie der Natur bilden ein großes Spektrum, das viele ethische Fragen in einer von Stress und Ausbeutung geplagten Welt aufwirft.

Weitreichende Studieninhalte

Ein Theologiestudium ist nicht nur von seiner Thematik her spannend und hochinteressant, sondern es entfaltet sich um viele weitere Fächer, die eine Arbeit in und mit Kirchen ermöglichen. Zu ihnen zählen:

  • die Diakoniewissenschaft
  • Kirchensoziologie
  • Pastoralpsychologie
  • Kunst, Musik und Kirchenbau
  • Publizistik
  • Kirchenordnung.

Aus diesem Grunde ist es von großer Bedeutung, dass zukünftige Pfarrer ein Praktikum in einer Kirchengemeinde absolvieren.
Hier erfahren sie, welche Sorgen und Nöte die Menschen bewegen und sie lernen, Gemeindemitglieder zu inspirieren und faszinieren.

Nach Abschluss des 1. Examens ist die Zeit gekommen, sich um ein Vikariat zu bewerben. Dieser Vorbereitungsdienst stellt ebenfalls eine wichtige Etappe eines Theologiestudiums dar und kann weichenstellend für die Zukunft sein.

Pfarrer mit Leib und Seele

Eine eigene Gemeinde übertragen zu bekommen ist sicherlich eines der Hauptziele vieler Theologiestudenten. Gemeindepfarrer zu sein erfordert zwar sehr viel Engagement, aber es ist eine wunderbare Arbeit, die sehr viele schöne Aufgaben mit sich bringt. Neben der Gestaltung der Gottesdienste und der Vorbereitung der Predigten warten auf Pfarrer eine Reihe umfangreicher Tätigkeiten.

Mit zu ihren schönsten zählen ganz sicher Taufen und Hochzeiten. Wird ein Mensch zu Grabe getragen, erfordert die Trauerrede eine riesige Portion Einfühlungsvermögen. Sehr schwierig ist es vor allem, wenn Kinder und junge Erwachsene zu Tode gekommen sind. Auch für Pfarrer ist es nicht immer leicht, die passenden Worte zu finden und Realität und Nichtbegreifen des Geschehenen den Trauernden nahe zu bringen.

Lebendige Gemeindearbeit

Pfarrer sind vor allem in kleineren Ortschaften eine sehr geschätzte Persönlichkeit. Zu einer regen Gemeindearbeit gehören der Religionsunterricht in Schulen, regelmäßige Veranstaltungen wie die Treffen des Kirchenchors, der Konfirmandenunterricht, jahreszeitliche Begegnungen, das Organisieren von Hilfsaktionen und Vieles mehr.

Seelsorgerische Aufgaben, das Abhalten von Gottesdiensten in Krankenhäusern, Altenheimen und Gefängnissen zeugen von einer ausgeprägten Initiative. Wer mitreißende Predigten halten kann, Menschen auch unangenehme Dinge nicht verheimlicht und trotzdem immer zur Stelle ist, wenn Hilfe benötigt wird, kann sich getrost als Pfarrer mit Leib und Seele bezeichnen.

Sie leben von ihrem Glauben, ihrer Liebe zu ihren Mitmenschen und von Ideen, die Begeisterung auslösen. Je mehr ein Pfarrer also Kontakt zu seinen Gemeindemitgliedern hat, umso mehr werden sich diese auf die sonntäglichen Gottesdienste freuen.

Karriere zum Anfassen

Auch nach dem Studium ergeben sich zahlreiche berufliche Möglichkeiten für Theologen. Natürlich können sie promovieren und sich weiterführenden Geisteswissenschaften widmen. Ihre Qualifikation macht sie ebenso interessant für die Politik oder die freie Wirtschaft.

Sie können ferner bei Menschenrechtsorganisatoren oder Umwelt- und Tierschutzverbänden arbeiten. Auch in der Hospizbewegung können Pfarrer als Seelsorger oder Sterbebegleiter tätig werden, da ihre theologische Ausbildung insbesondere dort sehr gefragt ist.

Mit einem abgeschlossenen Theologiestudium offenbaren sich daher viele weitere berufliche Karrieren. Bundespräsident Gauck ist vermutlich ein außergewöhnliches Beispiel dafür, welche Aufgaben Theologen und Pfarrer erwarten dürfen.

Die Welt schreit förmlich nach Persönlichkeiten, die etwas bewegen möchten. Aufgaben gibt es sehr viele in der Weltpolitik, der Friedenssicherung und ganz allgemein für dringend notwendige Schritte zu einem ethischen Wandel weltweit.

Einkommen

Die Arbeit von Theologen wird sehr gut belohnt. Ihr Einkommen ist nach Altersgruppen gestaffelt und kann zwischen einem Jahresgehalt von 30.000 bis 100.000 EUR variieren. Allerdings sollte dieser wunderbare Beruf nicht des Geldes wegen ergriffen werden. Sein Fundament ist die Verbundenheit zu Gott und zum christlichen Glauben. Nur so kann er gelebt und weitergegeben werden.

Bildquelle: © Photocreo Bednarek – Fotolia.com

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