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Die Ausbildung der Ausbilder ist ein ganz alltäglicher Bestandteil bei der Personalplanung aller Unternehmen, die Azubis ausbilden. Daneben wird diese Ausbildung auch für einige andere Fortbildungen vorausgesetzt. Das bedeutet: selbst wenn Sie den AdA-Schein nicht aktuell für eine Schulung oder Tätigkeit vorweisen müssen, schadet es nicht, sich als Ausbilder schulen zu lassen. Wir fassen zusammen, was Sie über die Ausbildung der Ausbilder wissen müssen.

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Überblick:

  • Ausbildereignungsverordnung
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung der Ausbilder
  • Inhalte
  • Prüfung
  • Kosten
  • Tätigkeiten
  • Nachwuchswerbung

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Ausbildereignungsverordnung

In Deutschland wird durch das Berufsbildungsgesetz geregelt, wer wen unter welchen Bedingungen ausbilden darf. Außerdem ist gesetzlich festgelegt, dass jedes Ausbildungsunternehmen mindestens einen geprüften Ausbilder haben muss. Dabei ist es aber egal, ob dieser sich später tatsächlich persönlich um die Ausbildung kümmert, oder diese nur überwacht und koordiniert.

Um zu einem Ausbilder zu werden, muss man die Prüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) bestehen und man erhält danach den so genannten AdA-Schein.

Damit haben Sie das nötige Wissen, um Azubis zu einer erfolgreichen Ausbildung zu verhelfen und einige Zusatzqualifikationen, die Ihrem Betrieb weitere Vorteile verschaffen.

Voraussetzungen

Grundsätzlich kann sich jeder für die Ausbildereignungsprüfung anmelden. Sie brauchen dafür kein Mindestalter oder Nachweise. Sinnvoll ist die Prüfung für Ihren Beruf aber nur dann, wenn Sie fachlich und persönlich dazu geeignet sind auszubilden. Was das genau bedeutet, entscheidet die jeweilige IHK oder HWK.

Sie sollten eine gewisse Erfahrung in Ihrem Beruf und einen guten Leumund haben, also frei von Vorstrafen sein.

Es gibt einen Unterschied zwischen Ausbilderbefähigung und Ausbildungsberechtigung. Sie sind als Ausbilder befähigt, wenn Sie die Prüfung bestanden haben. Als Ausbilder können Sie aber nur mit einer offiziellen Anerkennung in Erscheinung treten.

Ausbildung der Ausbilder

Sie können sich einfach so zur AdA-Prüfung anmelden. Es empfiehlt sich aber, dass Sie sich in einer kompetenten Bildungseinrichtung darauf vorbereiten. Zumindest sollten Sie von einem Kollegen oder Bekannten in Erfahrung bringen, welche Anforderungen auf Sie zukommen und sich geeignete Lernunterlagen besorgen.

Wenn die Ausbildung der Ausbilder parallel zu Ihrem Studium angeboten wird, dann ist das eine weitere gute Möglichkeit, diese Qualifikation ohne großen Aufwand zu erwerben.

Das ist zum Beispiel im Bereich Pädagogik möglich.

Die Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung dauert typischerweise 40 bis 80 Unterrichtsstunden. Meist können Sie zwischen einem Intensivkurs und Abendunterricht wählen, so dass Sie die Ausbildung nach der Arbeit machen können.

Inhalte

Die Ausbildung der Ausbilder spiegelt den Stand der Dinge beim Ausbildungssystem in Deutschland wieder.

Die Ausbildung geht in vier Bereichen auf alle Themen ein, die momentan rechtlich und bei allen anderen Aspekten wichtig ist:

  1. Voraussetzungen des Ausbildungsplatzes und der Azubis prüfen und die Ausbildung planen
  2. Die Ausbildung vorbereiten und Azubis einstellen
  3. Die Ausbildung durchführen und Azubis dabei begleiten
  4. Die Ausbildung abschließen und evaluieren

Die Gewichtung in der Prüfung ist dabei wie folgt: 15 Punkte für die Planung, 25 Punkte für die Vorbereitung, 50 Punkte für die Durchführung und 10 Punkte für den Abschluss der Ausbildung. Zusätzlich zu einer schriftlichen Prüfung müssen Sie ein mündliches Fachgespräch führen.

Prüfung

Für die Prüfung müssen Sie sich spätestens vier Wochen vor dem Termin bei der jeweiligen Handelskammer anmelden und den Betrag für die Bearbeitungsgebühren (etwa 200 Euro) bereithalten.

Der schriftliche Teil der Prüfung dauert um die drei Stunden. Dabei müssen Sie fallbezogene Aufgaben aus den oben genannten vier Aufgabenfeldern lösen. Danach folgt der praktische Teil der Prüfung, der maximal 30 Minuten dauern sollte. In diesem Teil müssen Sie eine Ausbildungssituation präsentieren und ein abschließendes Fachgespräch mit dem dreiköpfigen Prüfungsgremium führen.

Wenn Sie die Prüfung nicht bestehen, können Sie noch zwei weitere Male antreten. Ein Prüfungsteil, den Sie bereits bestanden haben, kann dabei angerechnet werden.

Kosten

Die Kosten für die Prüfungsvorbereitung sollten Sie nicht scheuen. Sie sind im Vergleich zu anderen Ausbildungen mit ähnlicher Länge recht gering und liegen bei 300 bis 700 Euro. Wie viel Sie zahlen müssen, hängt vor allem von den Zusatzangeboten ab, die verschiedene Institute anbieten. Hier müssen Sie entscheiden, was für Sie Sinn macht und was nur ein netter Bonus ohne wirklichen Nutzen ist.

Da jedes Ausbildungsunternehmen einen Mitarbeiter mit AdA-Schein braucht, stehen Ihre Chancen gut, dass Sie finanziell unterstützt werden. Selbst wenn das nicht der Fall ist, kann die Ausbildung unter Umständen als Bildungsurlaub anerkannt und durch eine Bildungsprämie gefördert werden.

Die Kosten sollten sich auf jeden Fall durch einen Gehaltsanstieg bemerkbar machen. Sie sind als Ausbilder ein wichtiger Mitarbeiter und haben mehr Verantwortung. Lassen Sie sich das auch entsprechend bezahlen!

Tätigkeiten

Wenn Sie die Ausbildung der Ausbilder bestanden haben, wissen Sie alles, was Sie brauchen, um sich in Ihrem Unternehmen um die Auszubildenden zu kümmern. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass Sie sie bei der Hand nehmen und jeden Vorgang erklären müssen. Vor allem in großen Unternehmen ist der Ausbildungsverantwortliche in einer organisatorischen und verwaltenden Funktion tätig. Da nicht festgeschrieben ist, wie er seine Rolle ausfüllt, kann er eng mit der Personalabteilung, Abteilungsleitern und dem Management zusammenarbeiten und teilweise deren Funktionen für Lehrlinge übernehmen.

Nachwuchswerbung

Der Fachkräftemangel ist für viele Branchen schon lange Realität. Wer es schafft, frühzeitig geeignetes Personal anzuziehen und gezielt auszubilden, hat später einen Wettbewerbsvorteil. Als Ausbildungsverantwortlicher ist es Ihre Aufgabe, Ihr Unternehmen auf Messen, in sozialen Netzwerken und an anderen Kontaktpunkten zu vertreten. Wenn Sie Ihr Talent geschickt einsetzen, dann kann sich Ihr Unternehmen über ein gutes Image und ausreichend Nachwuchs freuen. Und das sollte sich auch auf Ihre Gehaltsentwicklung auswirken.

Bildquelle: © Gajus – Fotolia.com

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