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Als Diamantschleifer bearbeiten Sie eines der härtesten Materialien, die die Menschheit kennt. Je nachdem, wo Sie eingesetzt werden, handelt es sich beim Ergebnis entweder um wunderschöne Schmuckstücke oder um Arbeitsmaterialien, die einiges an Druck aushalten.

Hier sagen wir Ihnen, wie man Diamantschleifer wird, was Sie dabei verdienen können und was Sie sonst noch über diesen Beruf wissen müssen.

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Überblick

  • Diamantschleifer oder Edelsteinschleifer?
  • Ausbildung als Diamantschleifer
  • Zusatzqualifikationen für Diamantschleifer
  • Einsatzbereiche für Diamantschleifer
  • Aufgaben von Diamantschleifern
  • Diamantschleifer-Werkzeuge
  • Voraussetzungen für Diamantschleifer
  • Ausbildungsablauf für Diamantschleifer
  • Verdienst als Diamantschleifer
  • Weiterbildung als Diamantschleifer

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Diamantschleifer oder Edelsteinschleifer?

Grundsätzlich unterscheiden sich die Methoden und Arbeitsweisen von Diamantschleifern und Edelsteinschleifern nicht voneinander. Beide bearbeiten Edelsteine und nutzen dafür Formen, die eine lange Tradition haben.

Diamanten sind aber nicht einfach irgendwelche Edelsteine. Sie sind schwerer zu bearbeiten als alle anderen Steine, die weicher sind. Und sie bieten durch ihre Härte und optischen Eigenschaften mehr Möglichkeiten für die Anwendung. Als Diamantschleifer werden Sie deshalb speziell auf die Bearbeitung von Diamanten geschult.

Ausbildung als Diamantschleifer

Diamantschleifer ist ein in Deutschland anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung. Die Ausbildung findet im dualen System statt und dauert in der Regel 3 Jahren, wenn Sie sie nicht durch eine vorangegangene Ausbildung verkürzen können.

Ein Teil Ihrer Ausbildung findet in einem Betrieb statt und darüber hinaus besuchen Sie für zwei Tage in der Woche oder blockweise eine Berufsschule.

Die Ausbildung zum Diamantschleifer ist stark spezialisiert, man spricht deshalb auch von einem Mono-Beruf. Das bedeutet, dass Sie während Ihrer Ausbildungszeit keine Gelegenheit haben zwischen verschiedenen Schwerpunkten zu wählen. Da die Ausbildung aber so lange dauert, können Sie sich dafür entscheiden eine Zusatzqualifikation zu erwerben.

Zusatzqualifikationen für Diamantschleifer

Wenn Sie während Ihrer Ausbildung eine Zusatzqualifikation machen wollen, sollten Sie frühzeitig mit Ihrem Ausbildungsbetrieb darüber sprechen. Für Diamantschleifer besteht zu Beispiel die Möglichkeit sich als „Europaassistent im Handwerk“ ausbilden zu lassen. Sie werden für mehrere Wochen bei einem Partnerbetrieb im Ausland arbeiten und so neue Erfahrungen sammeln.

Sie lernen mehr über Verarbeitungstechniken, den Schmuckgeschmack anderer Länder und verbessern Ihre Sprachkenntnisse. Natürlich knüpfen Sie darüber hinaus auch wertvolle Kontakte.

Einsatzbereiche für Diamantschleifer

Diamantschleifer werden in zwei Schwerpunkten eingesetzt: für die Herstellung von Schmuckdiamanten und für Industriediamanten. Deshalb können sie in ganz unterschiedlichen Betrieben angestellt werden. Entweder kleine Handwerksbetriebe, die in Handarbeit Brillanten und andere Formen herstellen oder große Industriebetriebe, die Diamanten in Fräs- und Schneidewerkzeuge einbauen.

Aufgaben von Diamantschleifern

Diamantschleifer übernehmen sämtliche Aufgaben rund um Diamanten für Schmuck und Industrie: Sie wählen geeignete Steine aus, überprüfen ihre Eigenschaften und bereiten sie für die Verarbeitung vor. Dann spalten und schleifen sie die Steine nach einem vorgegebenen Schema oder nach eigenen Vorstellungen. Für die Bearbeitung von Industriediamanten bedienen sie die dafür nötigen Maschinen.

Diamantschleifer können Diamanten auch prüfen und beurteilen. Sie werden deshalb auch als Experten für die Bewertung herangezogen.

Diamantschleifer-Werkzeuge

Um Diamanten bearbeiten zu können, muss man mit Diamanten arbeiten. Ein Diamantschleifer nutzt dafür beschichtete Schleifscheiben, aber auch Hämmer und Meißel, mit denen die Steine gespalten werden. Da die Steine meist sehr klein sind, braucht ein Diamantschleifer unterschiedliche Lupen und Vergrößerungsgläser. Für besonders hohe Genauigkeit sind Mikroskope gefragt.

Voraussetzungen für Diamantschleifer

Rein rechtlich gibt es keine vorgeschriebene Schulbildung, um sich als Diamantschleifer bewerben zu dürfen. Die Ausbildungsbetriebe können aber selbst entscheiden nach welchen Kriterien sie ihre Auszubildenden auswählen. Sie sollten deshalb mindestens einen mittleren Bildungsabschluss haben.

Außerdem müssen Sie ein paar Fähigkeiten mitbringen, die für Edelsteinschleifer generell unerlässlich sind. Sie brauchen eine ruhige Hand, denn das kann darüber entscheiden, ob Sie den Wert eines Steins bei der Bearbeitung erhalten oder ihn zerstören.

Eine ruhige Hand nutzt aber nichts, wenn Sie nicht sehen, was Sie tun oder keinen Plan haben, wie Facetten und andere Merkmale erzeugt werden können.

Außerdem brauchen Sie eine ganze Menge Geduld. Einen Diamanten zu bearbeiten, dauert manchmal viele Tage und Wochen.

Ausbildungsablauf für Diamantschleifer

Die Ausbildung für Diamantschleifer beginnt mit den Grundlagen: Wie haben sich die Formen, in denen Diamanten bearbeitet werden, entwickelt? Was muss man dabei beachten? Welche Werkzeuge nutzt man? Wie berechnet man die optimale Form für einen Diamanten? Während Sie in den ersten beiden Jahren im Betrieb die praktische Seite Ihres Berufs kennen lernen, geht es in der Berufsschule viel um Physik, Geometrie und Optik.

Außerdem werden Sie darin geschult, wie Sie moderne Prüf- und Messtechnik einsetzen.

Die Ausbildung teilt sich in zwei Abschnitte. Der erste reicht bis maximal zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres, wenn die Zwischenprüfung stattfindet. Die Abschlussprüfung kommt dann nach Ende des dritten Jahres.

Verdienst als Diamantschleifer

Wenn Sie in einem Industriebetrieb ausgebildet werden, dann können Sie mit einer Vergütung rechnen, die bei bis zu 850 Euro liegt. In kleinen Handwerksbetrieben können Sie wahrscheinlich nicht ganz so viel verdienen. Dieser Trend setzt sich auch nach der Ausbildung fort. Bis zum dritten Lehrjahr steigt Ihr Gehalt pro Jahr um etwa 50 Euro, danach steigen Sie bei 2.400 bis 2.800 Euro ein.

Weiterbildung als Diamantschleifer

Als Diamantschleifer können Sie noch viel über andere Edelsteine lernen und sich selbst oder durch Seminare weiterbilden. Wenn Sie mehr Verantwortung in Ihrem Betrieb übernehmen wollen, besteht die Möglichkeit sich mehr Kenntnisse über die Gestaltung und den Kauf von Diamanten anzueignen. Damit können Sie weitere Aufgaben übernehmen.

Es gibt zum Beispiel die Ausbildung zum staatlich geprüften Gestalter in der Fachrichtung Edelstein, Schmuck und Gerät. In ihr lernen Sie Edelsteinschmuck zu entwerfen und dekorative Gegenstände zu designen.

Auch die Möglichkeit zum Studium besteht. Im Fach Schmuckdesign erweitern Sie Ihren Horizont über die aktuelle Mode und Ihren Kulturkreis hinaus.

Bildquelle: © monsitj – Fotolia.com

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