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Eines vorweg: Die Einsatzmöglichkeiten biologisch-technischer Assistenten sind sehr vielfältig. Zusammenfassend lässt sich sagen: Biologisch-technische Assistenten bereiten Versuche an und mit Tieren, Pflanzen, Zellkulturen und Mikroorganismen vor und führen diese durch. Sie überwachen die Versuchsabläufe, dokumentieren die Ergebnisse und werten diese aus.

Biologisch-technischer Assistent ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Biologisch-Technischer Assistent
  • Ausbildung zum Biologisch-Technischen Assistent
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Biologisch-Technischer Assistent

Der Beruf biologisch-technischer Assistenten (BTAs) hat bereits eine lange Tradition: Die Ausbildung zum Biologisch-technischen Assistenten wurde 1964 am damaligen Naturwissenschaftlichen Technikum in Landau in der Pfalz konzipiert und erstmals angeboten.

Zuvor gab es keine Unterscheidung zwischen Technikern und Technischen Assistenten. Biologisch-technische Assistenten und Assistentinnen werden heute in vielen Bereichen (Biotechnologie, Pharmazeutik, Molekularbiologie) beschäftigt.

Auch ihre Aufgaben sind sehr vielfältig. Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass BTAs Versuche an und mit Tieren, Pflanzen, Zellkulturen und Mikroorganismen vorbereiten und diese durchführen. Sie überwachen die Versuchsabläufe, dokumentieren die Ergebnisse und werten diese aus.

Biologisch-technische Assistenten arbeiten häufig in Laboren, die entweder direkt einem biologischen Fachgebiet zuzuordnen sind oder dem Bereich der Naturwissenschaften und verwandten Disziplinen, die oft als Biowissenschaften oder Life Sciences bezeichnet werden.

Im Bereich der Forschung arbeiten BTAs an den Instituten der naturwissenschaftlich-technischen Fachbereiche der Universitäten, sowie an öffentlichen und privaten Forschungsinstituten. Dabei kann das Einsatzgebiet im Bereich der Grundlagenforschung zu biologischen Fragen liegen, aber auch im Bereich der Angewandten Forschung technisch anspruchsvolle Detailfragen als Inhalt haben, auch in verwandten Disziplinen wie Medizin oder Umwelt.

Neben dem Forschungssektor arbeiten BTAs noch in zahlreichen anderen Bereichen. Tätigkeiten bieten staatliche Untersuchungsämter im Bereich der Lebensmittel-, Veterinär- und Umweltüberwachung, aber auch produzierende Unternehmen aus den Bereichen Lebensmittel, Kosmetika, Pharmazeutika oder Pflanzenschutzmittel, die ihre Produkte im Rahmen der betrieblichen Eigenkontrolle im Labor untersuchen. In den letzten Jahren haben auch Tätigkeiten bei Firmen der Biotechnologie-Branche an Bedeutung gewonnen.

Die Aufgaben, die BTAs durchführen, reichen von einfachen Routinearbeiten, z.B. bei der Produktionskontrolle in einem Industriebetrieb bis hin zu speziellen Arbeitstechniken mit modernen Analysegeräten und -methoden, wie der PCR zum Erstellen und Überprüfen genetischer Fingerabdrücke oder dem ELISA-Verfahren, einem Immunassay-Verfahren zum Nachweis von Antigenen in einer Probe.

Ausbildung zum Biologisch-Technischen Assistent

Wer als BTA tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel zwei Jahre. An einigen Schulen ist es zudem noch möglich, Zusatzqualifikationen wie die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife zu erwerben, dadurch verlängert sich die Ausbildungszeit auf drei oder vier Jahre.

Die Ausbildung zum Biologisch-technischen Assistent wird in Deutschland von mehr als 30 Schulen angeboten. Es handelt sich um eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen und Berufskollegs. Die Ausbildung kann aber auch an privaten Einrichtungen absolviert werden, an denen ein Schulgeld zu entrichten ist.

Die Ausbildung wird – je nach Bundesland – auch mit folgenden Schwerpunkten angeboten:

  • Biologie und Biotechnologie
  • Bioinformatik und Molekularbiologie
  • Biochemie

Inhalte

Die Ausbildung zum BTA kann man in einen allgemeinen (berufsübergreifenden) und einen berufsbezogenen Bereich unterteilen, an manchen Schulen ergänzt durch Fächer des Differenzierungsbereiches. Darüber hinaus wird Zusatzunterricht gegeben, falls der Wunsch besteht, die Fachhochschulreife zu erlangen.

Da die Ausbildung nach Landesrecht stattfindet, unterscheiden sich die Stundentafeln der Schulen in den verschiedenen Bundesländern, außerdem können sich die Schulen auch in einem gewissen Umfang spezialisieren, z. B. indem sie einen weiteren fachlichen Schwerpunkt im berufsbezogenen Bereich anbieten.

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts lernt man beispielsweise:

  • welche biologischen, biochemischen, chemischen und chemisch-physikalischen Untersuchungsverfahren es gibt
  • mit welchen Techniken man in der biochemischen Analytik und bei biologischen Untersuchungen Proben entnehmen und aufbereiten kann
  • worauf es bei der Planung, Durchführung und Auswertung von gravimetrischen und volumetrischen Analysen ankommt
  • wie man instrumentell-analytische Arbeitsmethoden anwendet, z.B. spektroskopische , chromatografische , elektrochemische oder thermoanalytische Verfahren
  • was man beim Auswerten und Dokumentieren von Messergebnissen zu beachten hat und wie man Untersuchungsprotokolle erstellt
  • wie man Informationstechnik einsetzt, z.B. bei der Auswertung von Ergebnissen oder bei der elektronischen Bildbearbeitung
  • was bei der Konservierung von biologischem Material zu beachten ist und wie man Dauerpräparate herstellt
  • wie man physiologische Untersuchungen an Pflanzen und Tieren durchführt
  • wie man Mikroorganismen kultiviert, isoliert und identifiziert
  • wie Tiere präpariert (seziert) werden
  • wie man Zell- und Gewebekulturen oder isolierte Organe handhabt

Bei Praktika werden die theoretischen Inhalte im Labor umgesetzt und angewandt. Die Schüler erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauforganisation des Betriebs bzw. der Behörde oder Forschungsinstitution.

Zugangsvoraussetzungen

Um die Ausbildung antreten zu können, wird ein mittlerer Schulabschluss oder ein als gleichwertig oder höher anerkannter schulischer Abschluss vorausgesetzt. Die Berufsfachschulen wählen Bewerber nach eigenen Kriterien aus. Es wird in der Regel Wert auf gute Leistungen in Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern gelegt.

Weitere Ausbildungsvoraussetzungen sind je nach Bundesland z.B.:

  • ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung
  • Höchstaltersgrenze
  • Nachweis über Praktikumsstelle

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Biologisch-technischer Assistent während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Für die Ausbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Nach der Ausbildung

Wie hoch das Gehalt nach der Ausbildung ausfällt, hängt von dem Arbeitgeber ab. In der Regel arbeiten Biologisch-technische Assistenten in Forschungseinrichtungen, Umweltschutzämtern oder Betrieben der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie. Umweltschutzämter und viele Forschungseinrichtungen gehören zur Stadt. Wenn man hier arbeitet, ist man also im öffentlichen Dienst angestellt.

Bei einer Anstellung im öffentlichen Dienst richtet sich die Bezahlung des Arbeitnehmers nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L).

Dabei werden Biologisch-technische Assistenten – je nach Tätigkeit und Verantwortung – in die Entgeltgruppen (EG) 5 bis 8 eingruppiert, da sie den Anforderungen „abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und entsprechende Tätigkeiten“ in der Regel entsprechen. Der Aufstieg in eine besser bezahlte Entgeltgruppe ist im öffentlichen Dienst vor allem von der Anzahl der Berufsjahre abhängig.

Ist man als Angestellter in einem Betrieb unter Vertrag, wird das BTA-Gehalt verhandelt und richtet sich vor allem danach, welche Aufgaben man übernimmt. Hier gilt: Je anspruchsvoller die Aufgaben sind, desto höher ist auch der Verdienst. Beim Berufseinstieg kann man mit einem Lohn zwischen 1.600 Euro und 2.200 Euro brutto rechnen. 

Berufliche Perspektiven

Ihre Chancen können angehende Biologisch-technische Assistenten bereits während der Ausbildung verbessern, indem sie Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife als Basis für ein späteres Studium.

Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten oder auf den neuesten Stand bringen. Das Themenspektrum reicht dabei von Biologie bis hin zu Messtechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, eine Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Biotechnik zu absolvieren.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Biotechnologie erwerben.

Biologisch-technische Assistenten sind gefragt: Bundesweit gibt es derzeit über 70 freie Ausbildungsplätze.

Bildquelle: © Hoda Bogdan – Fotolia.com

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