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Geld regiert die Welt – und ein hohes Einkommen zählt für viele Berufstätige zu den erstrebenswerten Zielen. Doch wie viel verdient der deutsche Arbeitnehmer eigentlich durchschnittlich? Welche Branchen versprechen besonders einträgliche Gehälter? Und in welchen fällt das Durchschnittseinkommen in Deutschland besonders mager aus? Informieren Sie sich in diesem Artikel über die hiesigen Einkommensverhältnisse – und finden Sie heraus, wo Sie mit Ihrem Gehalt stehen.

Wie viel ein Arbeitnehmer in Deutschland verdient, kann je nach Branche, Region und Ausbildung variieren. Auch das Alter, die Berufserfahrung und die Position sind Variablen, die sich stark auf das Einkommen auswirken. Wer wissen möchte, wie sich das eigene Gehalt zum Durchschnitt verhält, sollte einen branchenspezifischen Vergleich heranziehen.

Das statistische Bundesamt hat aktuelle Zahlen dazu veröffentlicht, die im 3. Quartal 2014 nach Wirtschaftsbereichen unterteilt erhoben wurden. Das Bruttoeinkommen, also das Gesamtgehalt vor Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, bezieht sich auf vollbeschäftigte Arbeitnehmer.

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Die Top 5 der einkommensstärksten Branchen

Die Gehälter an der Spitze sind zwischen 4.723 Euro und 4.130 Euro brutto im Monat angesiedelt. Wer im Sektor der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen tätig ist, hat gut lachen: Diese Branche bekleidet die Spitzenposition des deutschen Bruttoeinkommens im Jahr 2014. So verdienen beispielsweise Finanzberater oder Versicherungsfachleute durchschnittlich 4.723 Euro brutto.

Kreditoren und Debitoren mit langjähriger Berufserfahrung von zehn bis 15 Jahren kommen dabei laut handelsblatt.de zwischen 43.000 und 49.000 Euro Bruttojahresgehalt, Bilanzbuchhalter auf 60.000 bis 66.000 Euro und Controller auf bis zu 75.000 Euro. Wer eine Controlling-Abteilung leitet, steigert sein Gehalt auf 79.000 – 94.000 Euro. Der Top-Verdiener in der Finanzbranche ist jedoch der CFO im oberen Management – bis zu 200.000 Euro verdient dieser im Jahr.

IT auf Platz 2

Die Branche Information und Kommunikation folgt auf Platz 2: 4.675 Euro brutto können IT-Fachleute monatlich auf ihrem Konto verbuchen. Dabei hängt auch in dieser Branche das Einkommen stark von der Region ab: So verdienen IT-Experten in München und Hamburg 4-5% mehr als Gleichqualifizierte in anderen Städten.

An dritter Stelle rangiert die Energieversorgung mit 4.601 Euro Bruttogehalt. Wer freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen anbietet, kann sich über durchschnittlich 4.248 Euro Monatseinkommen freuen. Und der Beruf des Lehrers bildet den Abschluss der Top 5-Gehälter: In der Branche Erziehung und Unterricht kommen Arbeitnehmer auf monatlich 4.130 Euro brutto.

Das Mittelfeld des deutschen Einkommens

In Sachen Einkommen bewegt sich das Mittelfeld zwischen 3.919 Euro im Bergbau und 3.003 Euro brutto im Monat im Baugewerbe – Ingenieure des Baugewerbes verdienen als mittleres Einstiegsgehalt 40.000 Euro im Jahr.

Dazwischen liegen die Branchen Verarbeitendes Gewerbe mit 3.775 Euro brutto im Monat, das Grundstücks- und Wohnungswesen mit 3.768 Euro, das produzierende Gewerbe mit 3.600 Euro brutto, die Öffentliche Verwaltung mit 3.529 Euro,  das Gesundheits- und Sozialwesen mit 3.485 Euro brutto, der Dienstleistungsbereich mit 3.471 Euro brutto, die Branche Kunst und Unterhaltung mit 3.371 Euro brutto, der Handel mit einem Durchschnittsgehalt von 3.228 Euro brutto sowie der Bereich Wasserversorgung mit durchschnittlich 3.184 Euro brutto.

Im letzten Fall unterscheiden sich die Gehälter stark nach Position: Während eine Fachkraft der Wasserwirtschaft im öffentlichen Dienst 2.200 Euro brutto im Monat erhält, verdienen Fachkräfte in einer Führungsposition deutlich mehr: Einem Projektleiter der Wasserversorgung in einem Ingenieurbüro werden durchschnittlich 4.200 Euro gezahlt, ein Betriebsleiter im Wasserwerk kann bis zu 7.000 Euro brutto im Monat verdienen.

Die verdienstärmsten Branchen

Großer Verlierer im Vergleich des Durchschnittseinkommens ist das Gastgewerbe. Die Branche der Hotellerie und Gastronomie mit den vergleichsweise schlechten Arbeitszeiten und körperlich fordernden Aufgaben bietet Arbeitnehmern nur ein Durchschnittsgehalt von monatlich 2.119 Euro brutto. Ebenfalls als Schlusslicht rangiert die Branche Wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 2.292 Euro.

Knapp an die 3.000-Euro-Marke grenzt der Bereich Verkehr und Lagerei mit immerhin noch 2.920 Euro Durchschnittseinkommen. Berufskraftfahrer erzielen bei einer 40-Stunden-Woche durchschnittlich 2.100 Euro Bruttomonatsgehalt, die Hälfte von ihnen verdient jedoch noch weniger als 2.030 Euro, so das Projekt LohnSpiegel. Dabei arbeiten sie durchschnittlich 46 Stunden, 63% jedoch mehr als 50 Wochenstunden. Immer noch mehr als die Hälfte arbeitet für ihren relativ niedrigen Lohn 60 Stunden und mehr.

Mehr Gehalt erzielen

Häufig ist es schwierig, innerhalb eines Unternehmens eklatante Gehaltssprünge zu machen. Aus einer ungekündigten Stellung heraus auf Jobsuche zu gehen, kann sich daher lohnen – insbesondere, wenn der Bewerber über Schlüsselqualifikationen verfügt, nach denen das neue Unternehmen dringend sucht.

Ihre Gehaltsforderung sollten Sie durch Erfahrungen und Expertise untermauern können und hier durchaus hoch pokern. Wenn Sie nicht auf einen neuen Job angewiesen sind, sondern das Ziel haben, Ihr Gehalt zu verbessern, können Sie sich diese „sportliche Sichtweise“ erlauben, ebenso, wenn Sie sich für einen Bereich bewerben, der ohnehin über Fachkräftemangel klagt. Denn wie überall gilt: Die Nachfrage bestimmt das Angebot und den Wer.

In Unternehmen, die wirtschaftlich gut gestellt sind, haben die Arbeitnehmer dabei mehr Verhandlungsspielraum in Sachen Gehalt. Auch die Region entscheidet mit darüber, wie viel Gehalt durchschnittlich in Ihrer Branche gezahlt wird – und in welchem Verhältnis Ihre Gehaltsvorstellungen dazu liegen. Vergessen Sie nicht, dass auch Zusatzleistungen einen attraktiven Mehrwert bieten, sollte ein großer Gehaltssprung nicht verhandelbar sein: Sie können Provisionen oder Bonuszahlungen aushandeln, einen Firmenwagen fordern, Kinderbetreuung, Jobticket oder Weiterbildungen anfragen.

Nach 10 Jahren kaum noch Gehaltssteigerungen

Bei Akademikern steigt das Gehalt während der ersten 10 Arbeitsjahre kontinuierlich an, so eine Umfrage der Online-Jobbörse Stepstone. Doch danach können Arbeitnehmer mit Hochschulabschluss nur noch mit kleinen Gehaltssteigerungen rechnen. Es lohnt sich also, sich auch als Berufseinsteiger nicht unter Wert zu verkaufen und in Sachen Gehalt eine möglichst gute Startposition einzunehmen. Denn diese bestimmt unter Umständen die spätere Gehaltsentwicklung.

Bildquelle: © Gina Sanders – Fotolia.com

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