Im Lager haben sie den absoluten Durchblick: die Fachlageristen. Sie sind im Wareneingang tätig und sorgen darüber hinaus dafür, dass Lieferungen für den Versand zusammengestellt werden. In jedem Fall sind sie zuständig für die fachgerechte Lagerung von Gütern und für das Weiterleiten innerhalb eines Unternehmens. Was lässt sich mit diesen Tätigkeiten als Fachlagerist verdienen? Erfahren Sie mehr über das Gehalt, das Sie als Fachlagerist erwartet!
✅⟹ Aktuelle Ausbildungen: Jetzt Ausbildung finden
✅⟹ Produkttester werden: Jetzt Produkttester werden
Der Beruf eine Fachlageristen umfasst alle Tätigkeiten, die zur Warenannahme gehören: Sobald eine Lieferung eintrifft, muss ein Fachlagerist diese auf Qualität und Vollständigkeit überprüfen und verräumen. Dabei gilt es, die Ware so einzulagern, dass sie fachgerecht unter Berücksichtigung von Verderblichkeit oder Zerbrechlichkeit aufbewahrt wird. Das Transportieren von Paletten erfolgt mit Gabelstaplern.
Ein Fachlagerist weiß genau, wo sich die Waren in der Lagerhalle befinden. Dafür ist heute vielfach moderne Software im Einsatz, die der Fachlagerist bedienen können muss. Auf diese Weise sucht er verräumte Ware zum Versand aus den Regalsystemen heraus und bereitet sie für den Weitertransport vor. Vom Kommissionieren über das Verladen, Verpacken bis hin zum Versenden: Der Fachlagerist ist ein Tausendsassa in seinem Reich, der Lagerhalle.
Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?
Das Gehalt eines Fachlageristen im Überblick
Das Gehalt eines Fachlageristen liegt bei durchschnittlich 1.800 und 2.000 brutto im Monat. Wer nach der erfolgreichen Ausbildung in den Beruf einsteigt, kann mit einem Verdienst zwischen 1.360 und 1.800 Euro rechnen. Die zweijährige duale Ausbildung selbst wird im ersten Jahr mit 575 Euro bis zu 738 Euro vergütet, im zweiten Jahr werden dem Auszubildenden zwischen 650 Euro und 806 Euro brutto im Monat gezahlt.
Als Voraussetzung für eine Ausbildung ist ein Hauptschulabschluss als Mindestanforderung empfehlenswert, denn dann steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung um einen Ausbildungsplatz. Das belegen folgende Zahlen: 2013 starteten nur 7% ohne Schulabschluss die Ausbildung, 69% verfügten über einen Hauptschulabschluss, 22% über einen Realschulabschluss und 2% über Abitur. 2011 wurden bundesweit 5.946 Ausbildungsplätze angeboten. 88,7% bestanden die Ausbildung im ersten Anlauf, jedoch haben immerhin 29,9% die Ausbildung vorzeitig abgebrochen.
Was Fachlageristen mitbringen sollten
Um eine Ausbildung zum Fachlageristen erfolgreich zu Ende zu führen, sollten sich Interessenten vor Beginn der Ausbildung über die Anforderungen zu informieren. Einen Fachlageristen erwartet ein unbeheizter Arbeitsplatz und ein körperlich fordernder Job. Belastbarkeit, Ausdauer, Teamfähigkeit, Eigeninitiative und PC-Grundkenntnisse sowie technisches Verständnis sind wichtig, um diesen ausüben zu können und als Bewerber Chancen zu haben. Außerdem sind gute Kenntnisse in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch von Vorteil.
Da es im Lager auch mal hektisch zugehen kann, sollte ein Fachlagerist in spe gut mit Stress umgehen können und über eine gute Auffassungsgabe verfügen. Kommunikationsstärke ist ebenfalls gefragt, wenn es um koordinative Aufgaben geht. Nicht zu unterschätzen sind auch Ordnungssinn und eine gute Hand-Augen-Koordination, um die Aufgaben im Lager möglichst gut erfüllen zu können. Denn die Waren müssen nicht nur sorgfältig erfasst werden, damit sie auch wiedergefunden werden, sondern auch mit Hilfe technischer Geräte so verstaut werden, dass sie keinen Schaden nehmen.
Fortbildungen zahlen sich aus
Wer an die (mit sehr guten Noten abgeschlossene ) Ausbildung zum Fachlageristen eine Jahr der Fortbildung zur Fachkraft der Lagerlogistik anschließt, erhöht auch die Verdienstmöglichkeiten. Das Gehalt liegt dann zwischen 2.100 Euro und 2.500 Euro brutto monatlich. Dieser Gehaltssprung hängt damit zusammen, dass eine Fachkraft der Lagerlogistik mehr Verantwortung als ein Fachlagerist trägt: Die Organisation steht bei diesem Beruf stärker im Vordergrund: Es geht nicht mehr nur um das Ausführung von Aufträgen, sondern um das Planen von Logistikprozessen.
Wer zusätzlich die Meisterprüfung für den Bereich Lagerwirtschaft ablegt, verdient durchschnittlich 2.700 Euro im Monat. Abhängig von Betrieb und Branche ist sogar noch ein höheres Gehalt möglich: bis zu 5.000 Euro brutto im Monat. Die Verantwortung ist bei diesem Posten besonders hoch – ein Meister im Bereich Lagerwirtschaft kann den Nachwuchs ausbilden, nimmt also eine Führungsposition ein, und kontrolliert die Abläufe – kurz: er sorgt dafür, dass im Lager alles rund läuft.
Auch die Region spielt eine Rolle beim Verdienst
Fachlageristen verdienen wie viele Arbeitnehmer im Osten durchschnittlich weniger als im Westen. Das hängt auch mit den höheren Lebenshaltungskosten in den alten Bundesländern zusammen. Im den nördlich gelegenen Bundesländern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein verdienen Lagerlogistiker ca. 1.775 Euro monatlich brutto, während diese in Baden-Württemberg mit einem Durchschnittsgehalt von 2.070 Euro deutlich mehr Gehalt bekomen.
Doch auch das Alter spielt einen Rolle: Ein 25-jähriger Lagerlogistiker verdient durchschnittlich 1.771 Euro, im Alter von 40 Jahren verdient er 2.030 Euro brutto, mit 50 Jahren steigt sein Gehalt auf 2.190 Euro brutto im Monat. Auch die Firmengröße spiegelt sich im Bruttoverdienst wider: Je größer das Unternehmen, desto höher das Einkommen.
In einem Betrieb, in dem bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigt sind, erhalten Lagerlogistiker durchschnittlich 1.835 Euro brutto, in einer Organisation, in der zwischen 501 und 1000 Arbeitnehmer tätig sind, beträgt das Durchschnittsgehalt 1.958 Euro. In Firmen mit über 1000 Beschäftigten erhalten Lagerlogistiker durchschnittlich 2.121 Euro brutto.
Eine typische Männerdomäne
Weitere Faktoren, die sich auf den Beruf ausüben, sind die Betriebsdauer, also wie lange der Arbeitnehmer bereits im Betrieb angestellt ist, sowie das Geschlecht. Frauen verdienen durchschnittlich weniger als Männer in diesem Beruf. Der Frauenanteil liegt bei nur 9%. Dabei ist die Arbeit meist nicht schwerer als die einer Fachverkäuferin, denn viele körperlich schwere Arbeiten werden von modernen Maschinen übernommen.
Anpacken sollte ein Fachlagerist trotzdem können – doch dafür kann der Lagermitarbeiter eben auch eine Frau sein – ein Missverständnis, das den Beruf des Fachlagerist zu einer Männerdomäne macht. Bei Jungen rangiert der Beruf des Fachlageristen relativ weit oben auf der Beliebtheitsskala: auf Platz 8.
Bildquelle: © industrieblick – Fotolia.com