AusbildungBerufGehälter am

Wo gebaut wird, sind sie dabei: Gerüstbauer. Wenn Sie einen Beruf suchen, der Sie geistig und körperlich fordert, lesen Sie gleich hier weiter. Unser Artikel informiert Sie detailliert über den Beruf Gerüstbauer.

✅⟹ Aktuelle Ausbildungen: Jetzt Ausbildung finden

✅⟹ Produkttester werden: Jetzt Produkttester werden

Übersicht:

  • Berufsbild
  • Aufgaben
  • Einsatzbereiche
  • Gehalt
  • Ausbildung
  • Voraussetzungen
  • Ausbildungsinhalte
  • Ausbildungsorte
  • Studium
  • Perspektiven
  • Fazit

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

 

Berufsbild

Im Bauhandwerk erleichtern Gerüste die Bauarbeiten beziehungsweise machen sie erst möglich. Dabei sind die Gerüste auf das geplante Gebäude abgestimmt. Schließlich ist es ein Unterschied, ob ein Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus entsteht.

Und ein Hochhaus bedeutet eine ganz besondere Herausforderung für einen Gerüstbauer. Doch auch Brücken, Fernsehtürme oder Kirchen ließen sich ohne die Beteiligung eines Gerüstbauers nicht erbauen.

Arbeitsplätze wie zum Beispiel im Schiffbau, Tunnelbau oder Bühnenbau sowie in der Glas- und Fassadenreinigung benötigen ebenfalls Gerüste und damit Gerüstbauer.

Aufgaben

Bei ihrer Arbeit unterscheiden Gerüstbauer zwischen Arbeits- und Schutzgerüsten, die sie aus einzelnen Gerüstteilen in Systembauweise montieren und am Bauwerk verankern. Im Spezialgerüstbau konstruieren Gerüstbauer Gestelle für besondere Anforderungen.

Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Traggerüste für die Unterkonstruktion von Betonschalungen oder um fahrbare Arbeitsbühnen für Arbeiten an Hochhäusern.

Gerüstbauer bauen ihr Gerüst keineswegs nach Erfahrung oder gar nach Gefühl auf. Sie bereiten den Aufbau gründlich vor.

Zu Anfang studieren sie die Baupläne, nach denen sie ihre Konstruktionsskizzen entwerfen, damit das Gerüst fest und sicher steht. Dann suchen sie die passenden Bauteile und Montagematerialien aus, die üblicherweise aus seriengefertigten Systembauteilen bestehen.

Nach dem Transport der Gerüstelemente zur Baustelle sorgen die Gerüstbauer zunächst für einen ebenen Untergrund, bevor sie alles aufbauen. Am Schluss bringen sie am Gerüst einen Seitenschutz für Passanten an, zum Beispiel eine Plane.

Nach Gebrauch werden die Gerüste abgebaut, ihre Einzelteile gereinigt sowie gegebenenfalls repariert und danach aufbewahrt bis zum nächsten Einsatz.

Gerüstbauer übernehmen in ihrem Beruf eine hohe Verantwortung, denn als Konstrukteure der Gerüste müssen sie für die Sicherheit der Bauhandwerker und Passanten geradestehen

Einsatzbereiche

Für Gerüstbauer gibt es unterschiedliche Einsatzbereiche:

  • Handwerks- und Industriebetriebe im Baugewerbe
  • Reinigungsunternehmen
  • Montage-, Zelt- und Bühnenbauunternehmen

Dabei arbeiten Gerüstbauer sowohl im Freien als auch innerhalb von Gebäuden.

Gehalt

Die Gerüstbaubranche zahlt im Vergleich zu anderen Handwerksberufen überdurchschnittlich gut. Bei den Gehältern bestehen allerdings erhebliche Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland.

Das zeigt sich schon an den Ausbildungsgehältern:

  • 1. Ausbildungsjahr: 592 Euro (Westen) 518 Euro (Osten)
  • 2. Ausbildungsjahr: 817 Euro (Westen) 661 Euro (Osten)
  • 3. Ausbildungsjahr: 1043 Euro (Westen) 874 Euro (Osten)

Diese Gehaltsangaben wie auch die nachfolgenden Gehaltsbeispiele sind Circa-Angaben und brutto. Sie sollen einen allgemeinen Überblick verschaffen.

Ausgelernte Gerüstbauer erhalten im Bundesdurchschnitt rund 2084 Euro pro Monat.

Das heißt, dass in Westdeutschland oft noch 20 % mehr gezahlt werden, während sich für Ostdeutschland ein entsprechend niedrigerer Gehaltsdurchschnitt ergibt.

Mit zunehmender Berufserfahrung erfolgen Gehaltsverbesserungen, wobei Kolonnenführer ein durchschnittliches Gehalt von rund 2400 Euro erreichen.

Bei Hilfs- und Zuarbeiten unterstützende Gerüsthelfer erhalten im Bundesdurchschnitt circa 1750 Euro.

Gerüstbau ist ein Saisongeschäft.

Von Frühjahr bis Herbst gibt es deutlich mehr Aufträge als über den Winter, sodass sich in der warmen Jahreszeit Gehaltszuschläge für Überstunden ergeben.

Ausbildung

Gerüstbauer ist ein anerkannter Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungsdauer von drei Jahren. Gegebenenfalls ist eine Ausbildungsverkürzung möglich. Die Ausbildung erfolgt dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule.

Voraussetzungen

Das Gesetz schreibt für die Ausbildung zum Gerüstbauer keinen bestimmten Schulabschluss vor. Ungefähr zwei Drittel der Auszubildenden verfügen über einen Hauptschulabschluss.

Eines ist von vornherein klar: Gerüstbauer müssen schwindelfrei sein. Sie müssen außerdem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen besitzen, auf Leitern und Gerüsten auch in größeren Höhen sicher gehen und handwerklich geschickt arbeiten können.

Allgemein benötigen Gerüstbauer eine ausgezeichnete körperliche Konstitution für das Heben und Tragen der Gerüstelemente. Außerdem dürfen sie keine chronischen Leiden haben, bei denen ein Aufenthalt auf einem Gerüst ein erhöhtes Unfallrisiko bedeutet.

Das häufige Arbeiten im Freien bedingt außerdem eine Unempfindlichkeit gegenüber unterschiedlichen Wetterverhältnissen.
Wegen der großen Verantwortung gegenüber allen sich auf dem Gerüst aufhaltenden Personen sowie Passanten sind auch Sorgfalt und Teamfähigkeit wichtige Eigenschaften für einen Gerüstbauer.

Ausbildungsinhalte

Schwerpunkte in der Berufsschule bilden die Fächer Mathematik und Werken/Technik. In Mathematik geht es zum Beispiel um das Durchführen von Messungen und die Kalkulation von Materialmengen.

In Werken/Technik wird unter anderem das Bearbeiten von Werkstoffen gelehrt und das technische Zeichnen.

Im Ausbildungsbetrieb lernen angehende Gerüstbauer:

  • Planung und Vorbereitung der Arbeitsabläufe
  • Anfertigung und Anwendung technischer Unterlagen
  • Einholen und Auswerten von Informationen
  • Vermessungsarbeiten
  • Werkstoffbearbeitung
  • Beurteilung vom Traggrund sowie Herstellung der Tragfähigkeit
  • Ausführung verschiedener Gerüstbau-Techniken inklusive Unterkonstruktion und Grundschalung
  • Sonderformen von Gerüsten
  • Handhabung und Instandhaltung der Geräte, Werkzeuge, Maschinen und technischen Einrichtungen
  • Errichten und Nutzen von Arbeitsplattformen, Arbeitsbühnen und Aufzügen
  • Bau von Wetterschutzhallen und Einhausungen
  • Qualitätssichernde Maßnahmen
  • Berichtswesen

Übrigens können sich auch Frauen zur Gerüstbauerin ausbilden lassen. Sie sind momentan noch stark unterrepräsentiert. So waren zum Beispiel unter den 1100 Gerüstbauer-Auszubildenden im Jahr 2011 nur sechs Frauen!

Ausbildungsorte

Deutschlandweit gibt es nur drei Ausbildungszentren für den Beruf Gerüstbauer:

Diese liegen in Bernau bei Berlin, Dortmund und Weiterstadt bei Groß-Gerau mit den jeweils dazugehörigen Berufsschulen in Berlin, Dortmund und Groß-Gerau.

Diese überbetrieblichen und theoretischen Ausbildungen laufen blockweise ab. Dabei wohnen die Auszubildenden im Internat oder Hotel der Ausbildungsorte.

Studium

Nach ihrer Ausbildung können Gerüstbauer sich weiter qualifizieren. Sie können Kolonnenführer werden, ihren Meister machen oder sich zum Techniker für Betriebswirtschaft fortbilden. Für ein Studium stehen Ihnen später die Studiengänge Bauingenieurwesen oder Betriebswirtschaft offen.

Perspektiven

Gerüstbauer sind in vielen Bereichen gefragt.

Der Bedarf bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen wird auch langfristig als groß eingeschätzt.In Ihrem Job kommen Gerüstbauer viel herum und lernen immer wieder Neues kennen. Sie haben gute Chancen, sich selbstständig zu machen.

Fazit

Körperlich fitte und schwindelfreie Schulabgänger mit gutem räumlichen Vorstellungsvermögen, die gern draußen arbeiten, können Gefallen am Beruf Gerüstbauer finden. Sie erwartet ein attraktives Gehalt und eine gute berufliche Perspektive.

Bildquelle: © Kaesler Media – Fotolia.com

4 Bewertungen
5.00 / 55 4