FAMILIE UND HEIMARBEIT

Arbeit versus Familienleben

Nicht wenige berufstätige Eltern kennen das Problem: Arbeitet man, hat man weniger Zeit für das Familienleben arbeitet man nicht, fehlt es am nötigen Kleingeld. Doch dafür scheint es eine einfache Lösung zu geben: Heimarbeit.

Arbeiten ohne das Haus zu verlassen mit flexiblen Arbeitszeiten scheinen die perfekte Lösung für Eltern zu sein, die ihre Kinder, Haustiere oder sonstige Familienmitglieder tagsüber betreuen und dennoch nicht auf ein eigenes Einkommen verzichten möchten.

Andererseits erfordert auch diese Art von Arbeit nicht selten ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Konzentration. Was also, wenn die Kinder während dieser Zeit im Haus sind und ein konzentriertes Arbeiten unmöglich ist? Lösungsansätze dafür sind sehr individuell und sollten in jeder Familie anders geregelt werden. Alter und Entwicklungsstand des Kindes müssen dabei unbedingt berücksichtigt werden, sodass die Förderung nicht eingeschränkt wird. Für manche Eltern bieten Kindertagesstätten die optimale Lösung, in denen das Kind beispielsweise auch halbtags betreut werden kann. Besonders für Kleinkinder sind soziale Kontakte zu anderen Kindern von enormer Bedeutung. So ermöglicht diese Option dem Elternteil genügend Zeit für die Heimarbeit und dem Kind das Pflegen sozialer Kontakte, ohne dass die Betreuung dabei den ganzen Tag in den Händen anderer Personen liegt.

Eine andere Alternative ist besonders geeignet für Kinder, die bereits reflektiert denken und Verständnis aufbringen können. Die Eltern können dem Kind, etwa ab einem Alter von drei bis vier Jahren, bewusst machen, dass die Zeit in der es zu Hause ist, einem Tagesplan bedarf. Dieser sollte zusammen mit dem Kind erarbeitet werden, sodass es auch selbst Ideen und Vorschläge mit einfließen lassen kann. Ziel soll es dabei sein, einen Plan zu erstellen, in dem sowohl gemeinsame Zeiten zwischen Kind und Elternteil eingetragen sind, als auch Zeiten, in denen das Kind selbstständig spielen und der Elternteil arbeiten kann, ohne gestört zu werden.

Diese Zeiten sollten klar geregelt werden und nur verlängert, gekürzt oder verschoben werden, wenn beide Parteien damit einverstanden sind. Auch die Dauer dieser Zeiten sollte dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes angepasst werden. Dabei ist es nicht selten, dass die Anfänge sich als äußerst schwierig erweisen und das Kind bereits nach wenigen Minuten zum Elternteil zurückgekehrt und die Vereinbarung bricht. Mit offenen Gesprächen und viel Übung sollte dies jedoch bald gelingen, sodass der Heimarbeit in Ruhe nachgegangen werden kann. Nach diesen jeweiligen Zeiten, sollte jedoch noch einmal mit dem Kind darüber gesprochen werden um sich ein Feedback einzuholen, ob die Zeit eventuell zu lang war und sich das Kind unwohl oder gar ungewollt gefühlt hat. Unbedingt sollten dann eine gemeinsame Zeit angeschlossen werden.

Bieten diese zwei Optionen nicht das Richtige, sollte nach einer passenden Alternative gesucht werden. Oft gehen Kinder zu ihren Freunden zum Spielen oder vergessen bei gutem Wetter die Zeit. Durch die Flexibilität bei der Heimarbeit kann jede Minute genutzt und spontan auf die Umstände in der Familie reagiert werden, sodass Heimarbeit eine gute Möglichkeit darstellt, Arbeit und Familienleben unter einen Hut zu bekommen.

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