Sie sind musikalisch und arbeiten gerne in große Stil mit Holz und Metall? Dann könnte Sie die Ausbildung zum Orgel- und Harmoniumbauer interessieren. Hier erfahren Sie alles, was Sie über diesen Beruf wissen müssen: Voraussetzungen, Ausbildungsdauer, Gehalt und Zukunftsaussichten. Machen Sie Ihre Leidenschaft zum Beruf!
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Überblick
- Was macht ein Orgel- und Harmoniumbauer?
- Ausbildung zum Orgel- und Harmoniumbauer
- Berufsschule für Orgel- und Harmoniumbauer
- Voraussetzungen zur Ausbildung als Orgel- und Harmoniumbauer
- Ausbildungsinhalte für Orgel- und Harmoniumbauer
- Weiterbildungen für Orgel- und Harmoniumbauer
- Tätigkeiten als Orgel- und Harmoniumbauer
- Gehalt als Orgel- und Harmoniumbauer
- Berufsaussichten für Orgel- und Harmoniumbauer
- Berufsaussichten für Orgel- und Harmoniumbauer
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Was macht ein Orgel- und Harmoniumbauer?
Was eine Orgel ist, wissen die meisten. Aber was ist ein Harmonium? Auf den ersten Blick sieht dieses Instrument aus wie ein Klavier. Aber im Unterschied zu diesem werden die Töne nicht durch das Anschlagen einzelner Seiten erzeugt, sondern durch Luft, die in Röhren feine Metallzungen umströmt. Diese Pfeifen ähneln denen, die in einer Orgel eingesetzt werden, oder die eine Mundharmonika zum Klingen bringen.
Ein Orgel- und Harmoniumbauer lernt während seiner Ausbildung die Grundlagen, die er braucht um diese Instrumente herzustellen. Je nach Spezialisierung beschäftigt er sich danach mit Orgeln oder Harmonien.
Ausbildung zum Orgel- und Harmoniumbauer
Wenn Sie keine Vorbildung aus anderen, vergleichbaren Ausbildungsberufen haben, dauert Ihre Lehrzeit dreieinhalb Jahre. Die Ausbildung ist nach dem Berufsbildungsgesetz geregelt und findet im dualen System statt. Sie lernen also die Praxis in einem Ausbildungsbetrieb kennen und ergänzende Theorie und weitere Kenntnisse in der Berufsschule.
Es gibt in Deutschland nur eine einzige Berufsschule für Orgel- und Harmoniumbauer. Sie hat ihren Standort in Ludwigsburg. Für den Blockunterricht, der jeweils zwei mal sechs Wochen im Jahr dauert, steht ein schuleigenes Gästehaus zur Verfügung.
Berufsschule für Orgel- und Harmoniumbauer
Für mehrere Musikinstrumentenbauer-Berufe ist die Oscar-Wacker-Schule in Ludwigsburg die einzige Berufsschule in Deutschland. Hier werden auch Klavier- und Cembalobauer, Handzungen- und Metall- / Holzblasinstrumentenbauer ausgebildet.
Die Schule empfiehlt, dass Sie sich mindestens vier Wochen vor Unterrichtsbeginn darum kümmern einen Platz im Gästehaus zu bekommen. In manchen Bundesländern gibt es auch einen finanziellen Zuschuss zu den Übernachtungskosten, falls das Gästehaus bereits belegt sein sollte.
Voraussetzungen zur Ausbildung als Orgel- und Harmoniumbauer
Das Gesetz schreibt keine bestimmte Schulausbildung vor um sich für eine Ausbildung als Orgel- und Harmoniumbauer zu bewerben. Fast die Hälfte der Auszubildenden hat die Hochschulreife, über ein Drittel einen mittleren Bildungsabschluss.
Die Ausbildungsbetriebe achten bei der Auswahl der Auszubildenden neben den Noten vor allem auf ein gutes Gehör und Umgangsformen, die dem Berufsbild entsprechen. Als Orgelbauer sollten Sie körperlich belastbar sein und keine Angstzustände bekommen, wenn Sie in schwindelnder Höhe eine Orgel warten oder montieren.
Ausbildungsinhalte für Orgel- und Harmoniumbauer
Keine Orgel ist wie die andere. Meist werden sie speziell für einen bestimmten Raum angefertigt. Sie müssen als Orgel- und Harmoniumbauer also genau wissen, wie viel Platz Sie haben und wie Sie die beste Akustik für Ihre Orgel herausholen können.
Außerdem hat eine Orgel auch einen optischen Wert. Sie müssen die schimmernden Orgelpfeifen so anordnen, dass sie zur Gestaltung der Kirche passen.
In ähnlicher Weise gilt das auch für Harmonien, die individuell verziert werden können.
In der Ausbildung lernen Sie, wie Sie die nötigen Berechnungen anstellen, Skizzen anfertigen und den Materialbedarf berechnen.
Sie brauchen viel Erfahrung, um Orgelpfeifen richtig stimmen zu können. Während der Ausbildung beschäftigen Sie sich deshalb intensiv mit Akustik und Gehörbildung.
Weiterbildungen für Orgel- und Harmoniumbauer
Wenn Sie sich nicht zum Orgelbaumeister weiterbilden wollen, stehen Ihnen noch eine Reihe weiterer Fortbildungen zur Verfügung. Sie können zum Beispiel eine Schulung zum Betriebswirt machen oder ein Studium beginnen. Dafür sind zum Beispiel Musikinstrumentenbau, Kirchenmusik oder Restaurierung geeignet.
Tätigkeiten als Orgel- und Harmoniumbauer
In diesem Beruf sind Sie Architekt, Elektriker, Mechaniker, Musiker und Künstler in einem. Je nachdem wie groß und aufwändig eine Orgel oder ein Harmonium aufgebaut ist, müssen Sie sich um verschiedene Hilfssysteme wie Blasebälge oder Hebel kümmern. Für viele Aufgaben gibt es dabei keine Standardlösung und Sie müssen selbst kreativ werden.
Gehalt als Orgel- und Harmoniumbauer
Wie generell bei den Musikinstrumentenbauern üblich, ist das Gehalt weder während der Ausbildung noch als Berufsanfänger besonders hoch. Im Handwerk steigen Sie im ersten Lehrjahr bei 400 Euro ein, die sich bis ins vierte Lehrjahr auf 600 Euro brutto im Monat steigern können. In der Industrie können Sie als Auszubildender bis zu 956 Euro verdienen.
Nach der Ausbildung können Sie mit einem Durchschnittsgehalt von 2.500 bis 2.800 Euro brutto im Monat rechnen.
Berufsaussichten für Orgel- und Harmoniumbauer
In fast jeder Kirche befindet sich eine Orgel, die regelmäßig gepflegt und gewartet werden muss. Außerdem gibt es zwar selten aber doch immer wieder Aufträge für den Neubau von Orgeln und Harmonien. Trotzdem sollten Sie den Beruf des Orgel- und Harmoniumbauers nur dann ergreifen, wenn Ihr Herz für diese Instrumente schlägt.
Wenn Sie mit Orgeln und Harmonien arbeiten, dann bewegen Sie sich in einer sehr speziellen Musikszene, die auch nicht jedermanns Sache ist. Wenn Sie diese Voraussetzungen erfüllen, finden Sie als kompetenter Fachmann aber auch über Deutschland hinaus Arbeit.
Harmonien waren eine Zeit lang beliebter als Pianos. Diese Zeiten sind lange vorbei, aber man weiß nie, was die Trends in der Musik bringen.
Berufsaussichten für Orgel- und Harmoniumbauer
Nachdem Sie Ihre Ausbildung erfolgreich beendet haben, können Sie sich weiter spezialisieren und zum Beispiel historische Orgeln renovieren. Ihr umfangreiches Wissen im Bereich Musikinstrumentenbau und Holzgestaltung gibt Ihnen darüber hinaus die Möglichkeit in verwandten Bereichen tätig zu werden.
Im Jahr 2003 gab es in Deutschland noch etwa 200 Orgelbauwerkstätten. Seither ist die Zahl aus Mangel an Aufträgen stark gesunken. Auf der Seite des Bunds Deutscher Orgelbaumeister finden Sie Orgelbauunternehmen in Ihrer Gegend.
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